ohne Schwert funktioniert jedes Segel nur mit Wind von hinten, allenfalls mit Wind von der Seite. Bedingt durch die eingeschränkte Verwendungsmöglichkeiten sollte das Treibsegel schnell und einfach zu setzen, schnell und einfach wegzubauen und einfach zu stauen sein. Dieses Segel scheint mir auf den ersten Blick durchaus geeignet zu sein.
Die ambitionierten Schirmsegler, die ich kenne (wie z.B. JAN aus Bremen) träumen von einem Rigg, mit dem man auch gegen den Wind kommt. Voila; das würde funktionieren. Das Kanu braucht lediglich ein gut geschnittenes (!) Schwert.
Wegen der kleineren benetzten Fläche und dem niedrigen Wellenwiderstand bewegt sich ein Foil Board wesentlich leichter durchs Wasser als ein Kanu. Daher wird das Segel mit einem Kanu wesentlich langsamer sein. Die Anforderungen an die Bauchmuskeln des Skippers sind beträchtlich.
Wenn ich den Gesamtwiderstand des Kanus berechne und dafür die Segelfläche (eines sehr effizient geschnittenen Segels) für die bei uns vorherrschenden leichten Binnenwinde von weniger als 3 Bft. kalkuliere, die notwendig wäre, um es auf 75% Rumpfgeschwindigkeit zu bringen, so lande ich bei einem 5 qm Segel, das auf 3 qm reffbar ist - etwa die Segelgrösse, die ich mit ARTEMIS fahre. So ein Segel aus der Hand zu fahren ist sehr anstrengend. Der Schluss liegt nahe, dass ein handgeführtes Segel ein interessantes, möglicherweise faltbares Hilfs- und Spasssegel werden könnte, kein Tourensegel.
Immer wieder, und schon seit Jahren: schöne Bilder von dir. Das liegt an deinem Auge, das ästhetische Dinge leicht erkennt. Und an deiner Fähigkeit, solche Dinge selbst herzustellen: Kanus und Zubehör.
Was auch gut rüberkommt ist das Wohlbehagen an den selbst entwickelten Lösungen. Mit dir unterwegs heisst jede Menge Lebensqualität aus dem Kochtopf, und ein fröhlich-entspanntes Lagerleben.
Das hab ich gern gelesen. Gut geschrieben, viele Infos zum Revier - danke!
Ja, es ist wichtig, das Ruder gegen Rausrutschen zu sichern, weil es eine akrobatische Nummer ist, es auf dem Wasser wieder einzuhängen. Ich sichere das Bufflehead-Ruder mit den runden Marine Standard-Splinten, die durch kleine Löcher am unteren Ende der Scharnierstifte gezogen werden. Das ist mehr Fummelei als ich mir wünsche. Das ARTEMIS-Ruder hat deshalb eine durchgehende Scharnierstange, oben abgewinkelt, unten mit Gewinde für eine Stoppmutter.
Ich wünsche euch für 2019 genug Zeit für mehr salzige Segel- und Paddeltouren.
Die Verpflegungssituation war die ganze Reise über super. Friesland ist auf "Wassersport" eingerichtet - das heisst, das Befahren der Kanäle und Seen mit 9 - 14 m langen Stahl-Motorbooten. Daher gibt es viele Häfen, in denen man immer eine stille Ecke findet, um die Kanus ein paar Stunden liegenzulassen. Viele Übernachtungsmöglichkeiten, für uns Kanufahrer: die Marrekrite-Plätze, die Wiesen an den Passantenhäfen und die Campingplätze direkt am Wasser. Das Versorgungs- und Übernachtungsnetz ist so gut, dass man nach Wind und Wetter fahren und die Tage sehr flexibel planen kann.
Wer in diesem Gebiet lebt, der benutzt das Boot so, wie andere ihr Auto. Tolle Flora und Fauna, übrigens. Ich kann mich an ein Reh erinnern, das einfach über den Kanal schwamm und wieder im Wald verschwand. Ja, es war immer noch heiss. Bier kühlt man an solchen Tagen übrigens am besten, wenn man es in ein nasses Küchenhandtuch einschlägt und in der Brise aufhängt. Viele Grüsse, Alec
Ich hatte den Tag vor allem als sehr warm in Erinnerung, habe meine Mütze regelmässig im Kanalwasser gedippt, um einen kühlen Kopf zu behalten. Die Tagesetmale wurden kleiner, wegen den Temperaturen, weil wir paddeln mussten, und weil wir im Naturpark an einer wirklich schönen Ecke angekommen waren.
Ja, in Friesland könnte man wochenlang durch die Kanäle wandern. Vielleicht gibt der Törnbericht Anregung für weitere Touren? Enno, du schreibst sehr anschaulich. Ich lese deine Zeilen und bin in Gedanken sofort wieder voll in der Reise drin. Ein weiteres Segelvideo zum Trip gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=gNx3e86e6nI Viele Grüsse, Axel
Schöne Bilder, Docook! Ich hoffe, wir finden noch mehr. Wir haben 27 Boote am Start gezählt. Bei wenig Wind haben wir natürlich jeden Lappen hochgezogen, den wir finden konnten. Ein buntes, fröhliches Bild. Bleibt noch zu erwähnen, dass der notorische Regattaball eine rauschende Party war, von der ich mich immer noch nicht erholt habe. Den Veranstaltern einen herzlichen Dank. Viele Grüsse an alle Teilnehmer. Axel
Danke, Paul! Ich hab fest vor zu kommen und bringe das Segelkanu mit. Manfred hat den Termin auch vorgemerkt, ebenfalls mit Segelkanu. Freue mich! Axel
Ja, das baumlose Gaffelsegel ist eines der einfachsten, und es ist reffbar.
Zwei Nachteile: da das Segel ohne Baum gefahren wird, entsteht bei Kurs halber Wind (von der Seite) aus dem Segel ein Sack mit grosser Wölbung, der viel Krängung produziert - das bedeutet kräftig ausreiten. Bei Vorwindkursen verwindet sich der obere Teil des Segels. Wird die Gaffel von einer Böe weiter vor als mittschiffs gedrückt, so krängt das Boot unvermutet nach Luv und kann dabei kentern.
Hört sich schlimmer an als es ist. Ein solches Segel bis 3 qm ist bei 2-3 Windstärken, gerefft bis vier Windstärken, von einem guten Segler durchaus zu meistern. Abhilfe gegen diese beiden Unarten schaffen entweder Ausleger an jeder Seite oder ein Baum mit einer Talje als Niederholer.
In kleinerem Rahmen seglen Enno und ich auf dem 4. Holzkanadiertreffen in Ludwigshafen: 4. Holzkanadiertreffen in Ludwighafen 17.-19.6.. Ob daraus sowas wie ein Workshop wird, hängt von den Leuten ab, die kommen.
So ist es. Ich habe in den Gewässern von Deutschland, der Schweiz und Österreich (ausser Berlin) noch keine Reviere mit Boots-Registrierungspflicht oder Segelschein-Anforderungen für Segelkanus unter 10 qm Segelfläche gefunden. Achtung: bei Jollen sieht das -zumindest in der Schweiz- schon wieder anders aus.
Geduld wirst du brauchen. Nach dem Bandscheibenvorfall ist es normal, dass Paddeln erst wieder in kleine Etappen geht. Ja, mit etwas Glück bist du im Mai 2017 fit für die grosse Tour. Ich drücke dir die Daumen!