Mein Test der Kniematte für den Paddler im Canadier
Erst einmal muss ich mich bei Michael von Mischaku für das tolle Angebot zum Testen bedanken und ein bisschen "Werbung" machen. Denn auch wenn meine Freundin flott eine mail geschrieben hatte, hatten wir nicht ernsthaft damit gerechnet prompt und kostenlos (inkl. der Lieferung) die "Kniematte für den Paddler im Canadier" wirklich zu bekommen. Ein herzliches Danke dafür.
Deshalb freue ich mich auch, dass zwei weitere und ich unsere Ergebnisse ganz unbeeinflusst hier veröffentlichen dürfen. Da ich allerdings die "gekauften" positiven Amazon Bewertungen hasse, möchte ich mir erlauben ganz kritisch und objekiv, wenn auch als Laie, zu testen und zu urteilen:
Erst einmal die Fakten
Kneeling Mat von Endless River (http://www.endlessriver.co.uk/kneeling-mat-p-591.html)
oder Teppich für Knie (https://www.canoediffusion.de/teppich-fur-knie-c2x22959747)
Größe: 78 x 32 cm
Dicke: 2 cm
Farbe: schwarz
Material: keine Angaben
Befestigungsschlaufen gegen Verlust im Wasser
Aus der Beschreibung auf der Webseite
Kompakt, für Tourenpaddler im Canadier, Rutschfest auch auf nassem Royalex / T-Formex, guter Halt und Bootskontakt, groß genug für Positionswechsel, gute Polsterung von Knie und oberem Schienbein, praktisch keine Feuchtigkeitsaufnahme, schnell trocken, leicht zu Reinigen, Befestigungsschlaufen
Alles kein Zitat, sondern Auszüge, um die Beschreibung mit der Realität zu vergleichen
Mein Test
Da die Kniematte als "kompakte Kniematte für den Tourenpaddler" beschrieben ist, ist sie für meinen Old Town Penobscot gemacht und ist sie auch hier und nicht im Solo- oder WW-Boot getest worden. Hier fahre ich bisher mit einer dicken, in zwei Teile geteilte Jogamatte (geschlossenzellig, dick, weich) oder Isomatte (etwas härter, isolierend) für ca. EUR 10,00 und kann die neue Matte nicht mit der Diamond o
der anderen hochpreisigen Kniematten vergleichen.

2cm sind ganz schön viel gegen meine bisherigen Matte
Beim Auspacken (übrigens nicht gerollt, sondern flach verpackt) fiel sofort auf, dass sich Staub auf der trockenen Matte fest setzt. Ebenfalls sofort ins Auge fällt, dass es sich um eine Matte handelt, die mit einer "Hülle" umschlossen ist und recht einfach vernäht wurde. Die "Hülle" oder sagt man Bezug sieht aus wie Kunstleder, fühlt sich aber recht rutschhemmend (so wie bei Wollsocken mit Latexsohle?) an.
So richtig riesig kommt sie mir nicht vor, aber "kompakt" soll auch nicht riesig sein. Die zwei Befestigungsschlaufen sind diagonal angebracht, somit kann die Matte gegen Verlust gesichert werden, aber nicht an vier Punkten mittels D-Ring festgezurt werden- also muss sie beweisen, dass sie auch so fest im Boot liegt.
Erst einmal also im Kanu auf der Wiese testen, denn wie sie ins Boot passt und wie bequem die Knie auf der Matte sind, lässt sich hier gemütlich und ohne Ablenkung testen. Ebenfalls lieber auf dem Trockenen habe ich die Rutschfestigkeit auf dem glatten Royalexboden getestet, denn, um das Boot auf dem Fluss mit Wasser vollzuschaufeln, ist es mir zu kalt! Dabei hätte ich mich fast auf den Hals gelegt, denn die Matte rutschte erst (Aquaplaning), um dann aber schön fest zu pappen.

Nicht faltenfrei, aber rutschhemmend
Aber was hilft es, der Fluss ruft: die Matte ist also wirklich nicht sehr gross, stellt sich recht schnell heraus. Dank meines Hüftschadens können die Knie zwar nicht so weit auseinander gespreizt werden, aber im bewegten Wasser ist das knapp an den Seiten. Nicht nur die Breite könnte breiter sein, auch die Unterschenkel würden sich über Polsterung freuen. Aber dass nur die Knie auf die Matte passen und die Füsse nicht mehr gepolstert sein werden, war bei 32cm klar. Da hat meine "Yogamatte" natürlich mehr zu bieten. Definitiv aber nicht im Kniekomfort, denn die zwei Zentimeter sind angenehm dick, weich und geben nicht zu sehr nach (wie beschreibt man das? Weich aber doch fest?). Ich kann zwar leider nicht mehr eine ganze Paddeltour knien, aber das lag nicht an der wirklich bequemen Matte.

Ganz schön bequem...
Nachdem ich es mal wieder geschafft habe doch noch kaltes Flusswasser ins Boot zu schaufeln, stellte sich heraus, dasss die Matte unter den realen Bedingen (Fluss und Tourenboot) keine Tendenz zum Rutschen hat. Sehr überrascht hat mich, dass sich die Matte nicht voll gesaugt hat, denn die Matte ist in der Hülle eingenäht (versteht man was ich meine?), sodass sich eine Naht an der Stirnseite befindet. Ich hatte befürchtet, dass hier wasser eindringt und wie aus einem Sack herasu läuft. Nichts dergleichen passierte und ausser abperlenden Wassertropfen konnte ich keine Wasser aufnahme feststellen.

Schnell sauber und bald schon trocken...
Mein (vorläufiges) Fazit
Pas mal, le tapis antidérapant
ausreichend dick: auf jeden Fall
Rutschfestigkeit: top
Rutschfestigkeit (nassem Royalex): eigentlich gut, aber vielleicht nicht uneingeschränkt (s.h. Text)
leicht zu reinigen: ja
schnell trocken: ja
geschmeidig, ohne Falten: geschmeidig, aber sehr faltig
Wasseraufnahme: bisher (gegen meine Erwartunge) nicht
Bootskontakt: gut, aber sehr klein
Wärmeisolierung: gut
Hautverträglichkeit: ?
Geruch: keiner
Haltbarkeit: wird sich zeigen
Haltbarkeit gegen Durchknien: wird sich zeigen
Obermaterial: irgend etwas schwarzes, rutschhemmendes
Material: ?
Unterseite: wie oben, Hülle besteht aus einem Material
Aufgescheuerte Knie: mir war es definitiv zu kalt, um nacktes Knie zu zeigen
Ich war nicht ausreichend lange auf Tour, um wirklich den ultimativen Abschlusstest zu schreiben- und ich bin auch viel zu sehr Laie, um alles zu bedenken und auszuprobieren, aber ich kann die Matte für alle empfehlen, denen die Grösse reicht. Ob ich mir die zweite kaufen werde, wird sich genau an dieser Frage entscheiden.
...und noch einmal vielen Dank an Michael!|addpics|n0l-1-0a67.jpg,n0l-2-97f8.jpg,n0l-3-ecba.jpg,n0l-4-9a68.jpg|/addpics|