Hallo liebe Paddelfreunde,
als "Hersteller" des Kholàya freue ich mich, dass schon so kurz nach dem Verkaufsstart eine so rege Diskussion über diesen Wagen entbrannt ist und ebenso freue ich mich über jede Anregung und konstruktive Kritik die hilft, unser Produkt weiter zu verbessern.
Wir (meine Frau Carola und ich) wollten zuallererst einen für den Normalpaddler bezahlbaren und trotzdem robusten und einfach zu bedienenden Bootswagen anbieten und haben Ende letzten Jahres mit dem hier diskutierten Kholàya L angefangen. Ich denke der Wagen ist, auch von der Radgröße her, für einen großen Teil der Paddler ein sehr guter Kompromiss aus Größe, Gewicht, Geländegängigkeit und Preis (68cm Breite, 45cm hoch, über 20cm Bodenfreiheit).
Aber ganz schnell haben wir auch gemerkt, dass es vielen Kajakfahrern gar nicht klein genug sein kann (die möchten den Wagen am liebsten hinter den Sitz klemmen), und einigen Forumteilnehmern hier kann es wiederum gar nicht groß genug sein, jeder Mensch hat halt unterschiedliche Ansprüche, die eierlegende Woll-Milch-Sau gibts halt nicht.
Fazit: Spätestens zu Ostern wird es erstmal ein noch deutlich kleineres Modell gleichen Prinzips geben und nach dem Lesen der Beiträge hier denken wir natürlich auch über ein Modell mit 32er-Bereifung nach (der wäre durch das zugrunde liegende Klappprinzip dann aber gleich 12cm breiter und hätte einen Holmabstand von rund 60cm). Schreibt mir doch mal, was Ihr davon haltet und wo die Prioritäten bei solch einem Wagen liegen würden (Gewicht, Tragfähigkeit etc.).
Wir wollen jedenfalls die Produktfamilie nach und nach ausbauen und um Zubehör erweitern (Quergurte für empfindliche Boote gibt es schon auf unserer Webseite, Taschen, Sitze, Schaumräder, usw. werden demnächst folgen).
An Jürgen: Die Kritik an der etwas "marktschreierischen" Werbung nehme ich mir natürlich zu Herzen. Was die "Unzulänglichkeit" der Konkurrenz angeht, orientiert sich diese Aussage aber sicherlich nicht an einem Explorer, sondern eher an den 80% des hierzulande getätigten Umsatzes mit Bootswagen vom Konstruktionsprinzip a la Eckla & Co.
Hier noch ein paar kurze Kommentare zu den Themen dieser Diskussion:
- Warum Pulverbeschichtung: Sicher, nacktes Alu geht auch, gibt beim Anfassen aber immer schmierig schwarze Hände und sieht nach Bewitterung nicht mehr richtig schön aus. Deswegen haben wir uns für die dekorative und vor allem angenehm anzufassende Pulverbeschichtung entschieden. Eloxal ist genauso ok, aber teurer.
- Luftreifen contra Schaumräder: Luftreifen haben von allen Rädern den höchsten Fahrkomfort und sind preiswert, haben aber sicherlich den Nachteil, dass auch mal einer fetter Dorn einen Platten verursachen kann. Die Leichtschaumräder (EVA) halten nach unseren Erfahrungen im Gelände, insbesondere auf scharfkantigen Steinen, nur von Morgens bis Mittags und haben eine geringe Tragfähigkeit. Alternative, aber auch deutlich teurer und etwas schwerer als die Lufträder sind Industrieschaumräder, da sind wir gerade bei der Erprobung. Wenn wir damit gute Ergebnisse erzielen, gibt es die demnächst als Alternative zu den Lufträdern. Reifenplatzer, wie von Frank Moerke oder Hans Georg beschrieben habe ich in 2 Paddeljahrzehnten allerdings noch nie erlebt. Bei 80°C (z.B. im Auto) nimmt der Reifendruck gegenüber 20°C gerade mal um gut 20% zu. Wenn die Reifen vorher nicht gerade bis ans Limit aufgepumpt waren, sollten sowas bedauerliche (aber natürlich ägerliche) Einzelfälle sein.
- Lager: Was mich wundert, warum in diesem Forum gar nicht über die Lagerung diskutiert wird, da gibt es schließlich auch viel Für und Wider. Hier meine Erfahrungen: Eloxaloberfläche ist zwar sehr hart und verschleißfest, wenn die Schicht aber erstmal verschlissen ist, geht es ganz schnell weiter. Edelstahl ist etwas weicher, verschleißt aber gleichmäßiger und es gibt nicht so schnell einen Totalausfall (dafür sind die Radlager schneller hin). Kugellager sind super, solange sie absolut dreckdicht und rostfrei sind. Die Tragfähigkeit einer Kunststofffelge wird durch das recht schmale Lager aber verringert und die Mehrkosten liegen bei 30-50% des Bootswagenpreises. Wir setzen derzeit auf Eloxal und im Ernstfall (massiv Sand oder Schlamm im Lager ruiniert auf Dauer jede Lagerung) sind Achsen und Lagerbuchsen schnell und preiswert auszutauschen. Hierzu würde mich aber auch mal Erfahrungen und Wünsche anderer Forumsteilnehmer interessieren.