Hallo Zusammen,
was verbindet ihr mit dem Bodensee? Das schwäbische Meer? Trinkwasserspeicher? Viele Menschen, volle Parkplätze, verbaute Ufer, Abzocke? Das alles trifft zu, wenn ihr mich fragt. Aber er hat auch seine schöne Seiten. Man muß sie nur finden 
Und was verbindet ihr mit der Insel Reichenau? Die Gemüseinsel? Genau! Samstagvormittag kommen wir auf der Insel an und decken uns erst einmal mit leckerem Bio-Gemüse ein. Dann aber schnell an den See.... au weh, der Wind ist heftig und Kite-Surfer machen sich bereit für den Ritt auf den Wellen. Wir überlassen ihnen den See und machen uns zu Fuß auf den Weg entlang dem Ufer. Es gibt einen Uferrundweg, der für Fußgänger teils nur schulterbreit durch private Anwesen führt, aber der Öffentlichkeit zugänglich gelassen werden muß. Falls man, wie wir, schnell ein Alternativprogramm braucht.

Der Camping Sandseele liegt herrlich, hat jedoch bereits für die Wintersaison geschlossen. So müssen wir uns mit einigen anderen Wohnmobilisten einen kleinen, geteerten Wohnmobilstellplatz ohne Seeblick, teilen.
Trinken wir uns eben unser Quartier schön. Es könnte schlimmer sein 

Zum Sonnenuntergang eilen wir nochmals an den See. Dieser Anblick entschädigt etwas.

Am nächsten Morgen erwartet uns der typische Bodenseenebel. Na ja, wird sich hoffentlich bald verziehen.

Es ist kühl, aber ich komme beim Bootsaufbau trotzdem in's Schwitzen. Die Bootshaut steif wegen der Kälte. Zu allem Überfluß schiebe ich als erstes auch noch eine falsche Stange in die Süllrandtasche. Eine mühevolle Rettungsaktion beginnt. Kurz nach 13 Uhr sind wir dann endlich paddelbereit, aber noch am Stellplatz. Müssen erst umparkieren, weil man nur für 24 Stunden auf diesem Platz verweilen darf (kostet 12 Euro, für die Wohnmobilisten unter uns). Es wird täglich kontrolliert und der nette Mitarbeiter vom Ordungsamt klärt uns auf, wo wir bis zum Abend kostenfrei parken können.
Endlich sind wir fertig und am Ufer. Dort treffen wir auf eine Paddelgruppe von Michael Schaz-Kunze und Uli, die ja ihren Kanuladen in der Nähe haben. Die Gruppe macht gerade Mittagspause. Ich wußte davon, da wir uns zuvor per Mail ausgetauscht hatten. Nur hatte ich mit einem Zusammentreffen auf dem Wasser gerechnet.

Noch einmal hat Michael einen wertvollen Tipp für uns. Man kann UM die Reichenau HERUM paddeln. Bisher hielt ich die Reichenau für eine HALBinsel. Sie ist aber eine vollwertige Insel, da durch einen schmalen Graben vom Festland getrennt. Das wussten wir nicht. Von der Landseite ist uns der Graben nie aufgefallen. Etwa drei Stunden würde eine Umrundung dauern. Also machen wir uns auf den Weg.
Gleißendes Licht und Nebel empfängt uns

Doch schon bald weicht der Nebel. Wir paddeln auf glasklarem Wasser

Sogar der Zeppelin dreht seine Runden

Er begleitet uns bis zu der bekannten Allee, die auf die Insel Reichenau führt

Und hier sehen wir auch schon die Markierungen für die Durchfahrt. Gefunden 

Kaum sind wir durch, lagern hier unheimlich viele Wasservögel. Warum hier, und nicht gegenüber?

Aha, die kennen ebenfalls die Schiffahrtszeichen und flüchten in den Bereich mit Befahrungsverbot 

Es ist schwierig, einen Pausenplatz ohne "PRIVAT" Schild zu finden, aber nicht unmöglich

Herrlich hier. Sogar mit Trampelpfad für geplagte Paddlerbeine.

Der Tag neigt sich nun langsam dem Ende

Im letzten Licht erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.

Mit langer Brotzeitpause und vielen Fotostopps haben wir 4 1/2 Stunden gebraucht. Lag vielleicht auch daran, weil unser flottes 16,5er Pakboat rot ist 
Grüßle,
Stefan