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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 1.144 mal aufgerufen
 BOOTE UND ZUBEHÖR
AxeI Offline




Beiträge: 1.002

23.01.2014 09:02
Royalex-Schaden Antworten

So sieht es unter dem Sitzblock meines Dagger-Phantom aus.
Der Rumpf wird nur noch durch die äußere ABS-Schicht zusammengehalten. Von der habe ich kein Foto gemacht aber sie sieht an der Stelle natürlich auch sehr zerschunden aus weil ich damit über manchen Stein gerutscht bin und sie - weil der Sitz da ist - nicht sonderlich nachgibt.



Einzelne Risse sind an der breitesten Stelle 7mm breit, die Schaumschicht darunter bröselt.
Ich hab jetzt mal ein Kilo G-Flex bestellt und eine ABS-Platte rausgekramt, die Jan (Mahyongg) mir mal geschenkt hat. Mein Plan ist die Risse aufzufüllen und die ABS-Platte drüber zu kleben bevor ich den Sitz wieder einklebe.

Bevor ich das mache: Hat jemand eine Idee, wie man das besser wieder hin kriegt?

Axel

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Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

23.01.2014 09:36
#2 RE: Royalex-Schaden Antworten

Hallo Axel,

der Schaden ist ein perfektes Beispiel für das Problem Kräfte durch elastische Hüllen zu leiten.

Für die Reparatur stellen sich also alle Probleme die schon vohrher da waren, plus den zusätzlichen Schaden weg zu bekommen.

Nach meiner Einschätzung ist man da schnell am Punkt Totalschaden, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Wichtig wäre das Verhalten der Hülle im Bereich der Reparatur nicht zu sehr zu ändern, da jeder Übergang in der Kraftleitung Schäden provoziert. Und für die erneute Montage des Sattelsitzes mehr fexibilität zwischen Sitz und Hülle zu haben.

Bei den Übergängen würde ich in Richtung Puzzelformen* denken.

Defekten Schaum entfernen.
Neue Platte überlappend Aufkleben.
Hohlraum mit 2K(!)-Schaum aufschäumen, dabei alle paar Zentimeter eine Druckentlastungs Bohrung.
Trotzdem wird man für das Schäumen die From außen und innen stabilisieren müssen.
Sitz mit einer besseren Lastverteilung neu einkleben.

Und trotz der vielen Arbeit immer mit dem Risiko leben das es wieder auseinander fliegt.


*Perfekt wären natürlich Schäftungen, aber die Herstellung an der eingebauten Platte die nicht gerade ist erscheint mir viel zu aufwendig.


Haubentaucher Offline



Beiträge: 382

23.01.2014 10:03
#3 RE: Royalex-Schaden Antworten

oder ähnlich: nautürlich die Merde rauskratzen, dann statt zu schäumen eine Schaumplatte, die wenig Wasser zieht, wie Styrodur, Jackodur, oder Konsorten mit pastösem PU-Kleber, wie Sikaflex-292 oder Pantera 3000 einkleben, ein Stück Bootsbausperrholz genauso draufkleben, DD-LAck drauf. Statt Bootsbausperrholz ginge auch ein Stück dünne Siebdruckplatte, die man weit ab von der Küste leichter besorgen kann. Andreas hat ja schon angedeutet, dass das Boot die besten Zeiten hinter sich hat.

Meine Erfahrungen mit Schäumen sind so, dass Druck nur entsteht, wo sich der Schaum nicht genügend ausbreiten kann. Kann er sich gar nicht ausbreiten, sind die Kräfte allerdings immens. Trotzdem finde ich das für die Reparatur viel zu unpraktisch.

Gruß
Chris


Trapper Offline




Beiträge: 1.900

23.01.2014 12:10
#4 RE: Royalex-Schaden Antworten

Zitat
der Schaden ist ein perfektes Beispiel für das Problem Kräfte durch elastische Hüllen zu leiten.


..könnte es nicht auch sein, das hier unheilvolle chemische Abläufe zwischen Kleber und Bootshülle den Schaden hauptsächlich verursacht haben??

Internette Grüße Thomas


AxeI Offline




Beiträge: 1.002

23.01.2014 12:39
#5 RE: Royalex-Schaden Antworten

Ich neige auch Thomas' Einschätzung zu. Da wurde lösungsmitelhaltiger Klebstoff verwendet und/oder nicht abgelüftet bevor verklebt wurde. Bei den Kniepolstern hat das dazu geführt, dass die Bootshülle an der Klebestelle eingesunken ist. Dort befinden sich heute Beulen. Auf einer Seite habe ich schon - weil ich mit der Beule an einem Stahlträger hängen geblieben bin - großflächig repariert. Die andere Seite ist noch eingebeult.

Auf dem Bootsboden gab es keine Möglichkeit zum Einsinken - der ist flach. Der Schaden konnte sich nur horizontal ausbreiten und hat dazu geführt, dass die behandelte Fläche beim Spannungsabbau eingerissen ist.

Axel

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Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

23.01.2014 19:16
#6 RE: Royalex-Schaden Antworten

Zitat von Trapper im Beitrag #4
..könnte es nicht auch sein, das hier unheilvolle chemische Abläufe zwischen Kleber und Bootshülle den Schaden hauptsächlich verursacht haben??



Oh ja - in die Richtung habe ich gar nicht überlegt, Kontakt Kleber habe ich seit mindestens 25 Jahren nicht in der Werkstatt.
Nicht das Epoxi gesünder wäre, aber bei Epoxi weiß ich meist was geht und was nicht.

An der Reparatur und dem Aufwand ändert dies allerdings wenig. Es sei den der Lösungsmittelschaden ist bis zur Außenseite des ABS durch, dann würde ich mit dem ganzen Teil mal zur Müllverbrennung fahren.


Kanuotter Offline




Beiträge: 551

24.01.2014 19:03
#7 RE: Royalex-Schaden Antworten

Hallo Axel,

du hast ja vor Jahren mal meinen Dagger bei der "Sonnenscheintour" abgeknipst. Der hat in Zonen mit Steinkontakt Längsrisse auf der Innenseite entwickelt und im Bug war massiv die erste ABS-Schicht weg wegen Auffahr-Kontakt.

Gedanke 1:






1mm dicke PVC-Streifen in der passenden Größe in Raute-Form zugeschnitten und mit PU-modifiziertem Silikon(umgangssprachlich Konstruktionskleber) aufgeklebt. Ich bin etwas Henkel lastig, weil gute Erfahrungen, und verarbeite gerne Terostat. Der Kleber ist lösemittelfrei und bringt bei richtiger Vorbereitung 2.5-3 N/mm² bei PVC und ABS. Epoxi und andere Kandidaten leisten kaum mehr, sind aber nicht elastisch. Der Kleber bindet durch Wasser/Luftfeuchte aus. Deshalb alle 2-3 cm kleine Löcher mit der Lochzange o.ä. knipsen. Zumindest dort wo es der Funktion nicht schadet.




Hält bei mir seit 6 Jahren, das Boot ist Baujahr 1988. Der PVC-Streifen Außenseite Bug ist abriebfester als der Kevlar-Bugschutz auf der anderen Rumpseite.

Gedanke 2:
Musste meinen Rendevoux RX vor Jahren wegen Selbstüberschätzung totalrenovieren. Es blieben mehrere tiefere großflächige Beulen, die ich mit Gflex+Füller (West Systems) gespachtelt und verschliffen habe. Beide Füller (Microlight und Light) haben sich über die letzten Jahre sehr abriebfest am Außenschiff gezeigt. Epoxi angerauht, geprimert, mit Propan geflämmt und zeitnah (< 10 Minuten) gespachtelt. Tips zum Anrühren des Spachtel gerne bei Bedarf.


Vom Ergebnis habe ich leider keine vernünftigen Fotos. Einen ersten Eindruck zeigt das folgende Foto. Die Meisten Stellen sind im Unterschiff. Bei Interesse mach ich beim nächsten Paddeln Fotos von der Unterseite.


Gedanke3: wenn du von einer Reperatur nicht überzeugt bist würde ich mich an dem Boot versuchen. Wir können noch ein kurzes Boot gebrauchen. Mein Sohn behilft sich derzeit mit schlimmeren Alternativen.

Gruß Norbert


Mahyongg Offline



Beiträge: 255

07.02.2014 19:32
#8 RE: Royalex-Schaden Antworten

Ich habe übrigens neulich auch noch mal was repariert.. als Basis zum wiederauffüllen einer etwas eingedrückten RX-Kante GFlex mit Korkbröseln drin, überzogen mit gefülltem GFlex. Funktioniert auch prima..

Cheers

Jan


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