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 TOURENBERICHTE
Peter Pan Offline




Beiträge: 163

06.10.2009 22:02
Gegen Strömung und Wind im Oderland Antworten

Gegen Strömung und Wind im Oderland

Das Kanutreffen wurde mal wieder für eine lockere Verabredung zu einer gemeinsamen Tour genutzt,
der „Oderbruch-Spezialist“ Peter Peuker übernahm die Planung mit einigen Tourvorschlägen.
Das Wochenende am 3.Oktober sollte es sein, in freudiger Erwartung auf goldene Herbsttage wurde eine
2-Tages-Gepäcktour angesetzt. Die Anzahl der 6-7 interessierten Paddler mit 4 Kanus schrumpfte jedoch,
je näher der Termin rückte, nicht zuletzt wegen der äußerst bescheidenen Wetterprognose,
auf 2 unentwegte Teilnehmer zusammen –weil nur die Harten in den Garten kommen -
trafen sich Peter P. und Peter B. zu früher Stunde (ok, es war schon 9:30 Uhr) in Bad Freienwalde.
Der Wetterbericht hielt was er versprach, echtes Sauwetter, so dass der Start nach Schiffmühle verlegt wurde.
Auf die geplante Übernachtung unterwegs im Zelt haben wir nach kurzer Absprache verzichtet,
der erste Herbststurm ist angesagt und wir müssen niemanden etwas beweisen.


Einsetzstelle an der Alten Oder in Schiffmühle



Nach wenigen hundert Metern erreichen wir die Stille Oder, das Wehr am Schöpfwerk ist geöffnet
und es geht südwärts voran. Die Stille Oder wird ihrem Namen gerecht, es ist ruhig und bis auf
den einsetzenden Regen stört kein Ton die Stille. An einer Krautsperre muss umgesetzt werden,
kurz darauf erreichen wir den Mucker, ein 8-10m breiter Graben der uns mit naturbelassenen Ufern
und leichter Gegenströmung begrüßt.



Rechts und links erstrecken sich die fruchtbaren Ackerflächen des Oderbruchs, die mich als Bewohner
der „märkischen Streusandbüchse“ neidisch werden lassen und selbst Tomaten zu ungeahnter Größe
wachsen lassen (oder was waren das noch mal für Früchte?).


Kürbisernte

Wir haben jedoch genug Proviant dabei und paddeln weiter.



Am Biwakplatz Paulshof wird Rast gemacht, der Regen ist einem Wolken-Sonne-Mix gewichen
und die Vorräte werden ausgepackt. Lediglich der Wind hat merklich zugenommen,
so dass das Whelan aufgebaut wird und gute Dienste leistet.

Am Lagerfeuer gibt es Hüftsteak und Tortellini in Käse-Sahne-Soße,
auch etwas Quellwasser mit Hopfen und Gerste wird der Natur zurückgegeben,
aber erst nachdem es unsere Nieren passiert hat.



Insider erkennen die gerade im Forum debattierte „Picknick-Muurikka“,
die soeben einen neuen Interessenten gefunden hat.



Gestärkt geht es weiter den Mucker aufwärts, der zunehmend schmaler wird und auch
merklich schneller fließt –leider von vorn-.



Aber der Gouvernail kennt keine Gnade und treibt mich vorwärts, so lassen wir
die geplante Aussetzstelle hinter uns und erkunden neue Territorien.



Es wird immer enger und die Gegenströmung immer stärker, einige Kilometer weiter setzen
wir dann doch aus und portagieren Richtung Oderdeich (an dieser Stelle ein Dank
an den Sponsor des Bootswagens, unser bescheidenes Tagesgepäck riss uns beim Ausladen
fast die Schultern ab und wäre anders kaum zu transportieren gewesen.
Vom Gewicht her hätten wir 4 Wochen mit den Eingeborenen Tauschhandel betreiben können  ).


Bereit zum Landtransport


Auch die Pferde können oder wollen uns bei unserer Last nicht helfen.

Am Deich Enttäuschung – wegen der Umplanung auf eine unbekannte Strecke ist Einsetzen hier unmöglich,
also weiter zu Fuß bis Zollbrücke.
Die geplante Kaffeepause an der Stromoder muss aus Zeitmangel ausfallen, wir haben uns grob mit Zeit
und Strecke verschätzt und müssen zügig weiter.


Einsetzen in den Oderstrom

Auch das erhoffte entspannte „Treibenlassen“ auf der Oder fällt leider aus, da der
stark aufgefrischte Wind natürlich von vorn kommt und Untätigkeit mit Stillstand belohnt.

Nach ca. 10 km setzen wir 150 m über den Deich in den Laufgraben um, der bald in die Stille Oder mündet
die uns mit einsetzender Dunkelheit zurück nach Schiffmühle bringt.
Am dort gelegenen Rastplatz lassen wir bei mittlerweile stürmischem Wind
den Tag bei einem Kaffee und einem Imbiss ausklingen.

Unsere Strecke:



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