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Dieses Thema hat 33 Antworten
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 ALLGEMEINES CANADIERFORUM
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gleiter Offline




Beiträge: 482

19.02.2017 04:13
Stromaufwärts paddeln Antworten

Grüßt Euch!

Verzeiht den ev. komischen Titel. SuFu habe ich ausgiebig bemüht, aber nicht so wirklich was Passendes gefunden - vermutlich falsche Suchparameter.

Konkret die Frage: Läßt sich so ein Wasser auch stromaufwärts paddeln, ist das an Hand diesr Tabelle einschätzbar?

Zwei Paddler mit mäßig Kondi und wenig Erfahrung in einem 16 Fuss Prospector + kleinem Campinggepäck. Der Bach liegt quasi vor unserer Haustür und wir sehen ihn i.d.R gemächlich fliessen.

Und - gibt es auch eine Erklärung zu den Kürzeln unten am Bild? Ist echt Neuland für uns.

Es handelt sich um diesen Fluss: https://de.wikipedia.org/wiki/March_(Fluss)

Dank und Gruß aus dem Wein/4, André.

P.S.: Warum auch immer - der Link funzt nicht. March heißt der Bach, falls Eine/r von Euch das nachlesen will.

Angefügte Bilder:
durchfluss.jpg  

FeuchtSocke Offline



Beiträge: 146

19.02.2017 07:58
#2 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Hallo André,

natürlich kann man grundsätzlich auch stromauf paddeln. Siehe z.B. Donaumikes Dauerthread über seine "Bergfahrten" auf der Donau. Ist eben, je nach Fließgeschwindigkeit, anstrengender. Deshalb ist eine saubere, effiziente Paddeltechnik sehr hilfreich. Ich finde, dass man, durch Flussaufpaddeln eben diese Technik schulen kann und sich vor allem angewöhnen kann, kurze Schläge zu machen und Korrekturschläge zu optimieren. Auch "Sit 'n Switch" ist eine gute Technik zum Flussauffahren.
Wenn die Strömung stärker wird, kommt man natürlich auch an Grenzen. Dann kann man versuch unter Ausnutzung von Kehrwässern und Fährmanövern voran zu kommen (auch das macht Spaß und ist lehrreich) oder muss ggf. auch mal ein Stück treideln.

Gruß
FeuchtSocke


Lederschlumpf Offline




Beiträge: 212

19.02.2017 08:40
#3 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Wir fahren auch gerne mal "im Kreis", um uns die Umsetzerei zu sparen. Ich kenne deinen Fluss leider nicht, gebe aber mal meinen Senf dazu.
-Man würde ja denken, dass man bei Niedrigwasser leichter gegen den Strom ankommt, aber beim Paddeln gegen die Strömung behindert ein zu niedriger Wasserstand stärker als ein leicht erhöhter, denn bei ganz seichten Stellen ist das dann irgendwann kein Paddeln mehr, sondern staken mit Paddeln.
-In Ufernähe kommt man leichter voran als in der Flussmitte. Dafür muss man dem Gebüsch ausweichen.
-Es gibt Flüsse, da ist das Paddeln gegen den Strom ausdrücklich verboten.
-Leicht hecklastig trimmen kann hilfreich sein, um Korrekturschläge zu sparen.
-Im Tandem macht sich synchrones Paddeln stärker bezahlt als flussabwärts.


Momatobi Offline




Beiträge: 99

19.02.2017 10:16
#4 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Moin,
bei flussauf trimme ich eher leicht buglastig. Mit meinen bescheidenen Physikkenntnissen bedeutet dies doch: der Schwerpunkt (oder ist das der Drehpunkt?) des Bootes wandert nach vorne. Hinter diesem Punkt ist das Boot länger und vor dem Punkt ist es kürzer. Das längere Ende pendelt mir der Fluss besser sauber flussabwärts.
Wenn man umgekehrt hecklastig trimmt, dann steht das Boot vorne höher aus dem Wasser, befindet sich zumeist mit dem flachen Spant schon in dem Bereich, wo mir der entgegenkommende Stromzug ständig den Bug zur Seite wegdrängen will. Auch weil es so doch drehfreudiger wird.
Mal sehen, ob Mike von der Donau sich darauf meldet...
Mir kommt auch gerade die Idee, den stärkeren Paddler nach vorne zu setzen, der zieht dann eher, als er von hintern nur schieben täte.
Wenn das jetzt völliger Quatsch ist => kurzen Hinweis, dann mach ich Edit. Ich möchte halt nix falsches stehen lassen, an dem sich ein endloser Pfad entzündet.

Schönen Sonntag wünscht Thomas (der oft die Leine flussauf paddelt, gerne schön am Rand, auch unter dem Gebüsch - das schult das Lenken, Drehen, Seitversetzen)


Murphy Offline




Beiträge: 299

19.02.2017 10:45
#5 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Zitat von gleiter im Beitrag #1
Läßt sich so ein Wasser auch stromaufwärts paddeln, ist das an Hand diesr Tabelle einschätzbar?
[...]
Und - gibt es auch eine Erklärung zu den Kürzeln unten am Bild?


Nein, das läßt sich nicht einschätzen, da die reine Wassermenge noch nichts über die Flußbreite und das Gefälle sowie Hindernisse aussagt - alles Faktoren welche die tatsächliche Fließgeschwindigkeit und die Möglichkeiten das Paddel ins Wasser zu bringen beeinflussen, und die sich auch alle paar Meter ändern können.

Q ist die Schüttung in Kubikmeter pro Sekunde (im Gegensatz zu W, dem Pegel in Zentimetern).
H steht für Hochwasser, zusammen mit der Zahl dahinter das durchschnittliche Vorkommen in Jahren. HQ1 ist also das durchschnittliche jährliche Hochwasser (der Normalfall), HQ100 das hundertjährige (und damit eigentlich immer ein Katastrophenfall).
M ist Mittelwasser, also der ganzjährige Durchschnitt.
N fehlt, das ist dann Niedigwasser (entspricht < MQ).
M kann mit H oder N auch kombiniert werden.

Ein Beispiel vom bayrischen Hochwassernachrichtendienst zur Vertiefung:

http://www.hnd.bayern.de/pegel/regnitz/m...2000/statistik?

Dein Link funktioniert nicht weil die abschließende Klammer nicht enthalten ist. Am Besten den "Link einfügen"-Button dafür verwenden, dann sollte es gehen.

Tip von mir (natürlich ohne Gewähr und Haftung):
Schaut erst mal ob's Flußbeschreibungen im Netz gibt, oder in der einschlägigen Literatur (DKV-Führer). Dann probiert's doch einfach aus, erstmal ohne Gepäck und mit der Option jederzeit umzudrehen, auf einem Abschnitt der euch ungefährlich erscheint (keine Wehre, Zäune oder niedrige Brücken, Möglichkeit jederzeit an's Ufer zu kommen und das Boot herauszuziehen), bei einem mittleren Wasserstand (Q entspricht ungefähr MQ). Kenterungen und andere Zwischenfälle einplanen, Sicherheitsausrüstung nicht vergessen und Hirn einschalten. Sollte eine schöne, vielleicht auch abenteuerliche Nachmittagstour sein wenn das nicht allzu weit von euch entfernt ist.


Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.675

19.02.2017 11:24
#6 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Das Schöne am Paddeln gegen die Strömung: man lernt den Fluß lesen. Extrembeispiel: Socca mit Start beim Camp Toni: 2,5 Stunden flußaufwärts, 25 min zurück. Dann eine ausgiebige Ruhepause.

Aus Berichten meiner Paddelfreunde schließe ich: Die March sollte bei "normalen" Verhältnissen - in großen Abschnitten gut flußaufwärts zu paddeln sein - eine Frage der Einstellung, der Motivation. Wind oder Mücken, könnten sich als Kriterien nachdrücklich in den Vordergrund drängen.

Einiges aus meiner Erfahrung am Hausbach:
Wir starten unsere Tagestouren auf der Drau (fast) immer so. Auf der Kraftwerkskette gibt es diese Möglichkeit von Lavamünd bis Paternion, das sind ca. 10 bis 15 Tagestouren ohne zu Übertragen. Nach Wasserstand, Wind und Teilnehmern richtet sich dann, wie lange eine solche Tour wird.

Folgende Aspekte spielen eine wichtige Rolle:

Die Kraftwerke funktionieren im Schwallbetrieb, d.H. ein und derselbe Abschnitt kann nach Tageszeit recht unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten haben.
Vor angesagtem Schlechtwetter senken die Stauseen die Pegel, das bedeutet mehr Strömung als im Durchschnitt.

Uferbeschaffenheit der Strecke - Flußlesen: zB findet man unter dem Kraftwerk Ferlach recht schnelle Strömung, beim Ausnützen der Kehrwasser geht es aber flotter voran, als weiter stromab, wo zwar wenig Strömung ist, die aber über die gesamte Flußbreite.
Oberhalb des Kraftwerks ist ein riesiges Kehrwasser, wie im Lift geht es voran, bei der Rückfahrt suchst Du dir besser eine andere Route. Ohne genaue Beobachtung kann diese Tour zwei völlig verschieden Gesichter haben.

Keine lange Etappe zu Beginn! Zu späte erste Pause ist ein Stimmungskiller - das bemerkt man leicht zu spät!

Zum Kanu:
Was hilft es, wenn ein Kanu wendig ist, aber nicht schnell genug ins nächste Kehrwasser zu kommen?
Was hilft ein pfeilschnelles Boot, das sich aber als sturer Geradeausläufer an jeder Querströmung festfrisst und nur brachial wieder eingefangen werden kann? Von "Sicherheit" ganz zu schweigen.
Soll bedeuten: natürlich gibt es große Unterschiede, aber jedes Kanu findet sein Wasser. Der Pro ist ein Allrounder mit Schwerpunkt Fluß, kein Rennboot, aber auch keine "Gurke". Auf den Trim bei Wind achten!

Was uns bei Flachwasserbedingungen hilft, in der Gruppe Unterschiede auszugleichen: Das schwächste Team bekommt das schnellste Kanu. Dazu ist das wenig windanfällig.

Ich denke, Daten sind bedingt hilfreich, Tourenberichte und Kommunikation mit Paddlern, die den Fluß befahren haben, besser, eigene Erfahrung durch nichts zu ersetzen, denn: 20% das Boot, 80% der Paddler.


Ausprobieren, darüber berichten, ich freue mich darauf.
Du fährst nie zweimal denseben Fluß, W.

http://www.canoebase.at/
http://www.swiftcanoe.eu/

Wolfgang Hölbling


Kanufalter Offline




Beiträge: 57

19.02.2017 12:18
#7 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Mein Kumpel und ich haben mal ein paar Tests mit GPS Handy gemacht. Auf stehendem Gewässer schaffen wir es unter Vollgas mit beladenem Rando520 für kurze Zeit 8-9km/h zu paddeln, was aber sehr anstrengend ist. Auf einem Abschnitt der Aare haben wir uns dann mal treiben lassen und wieder die Geschwindigkeit gemessen, waren 7km/h mit der der Fluss unterwegs war. Dann gegen den Strom gepaddelt und wir sind mehr oder weniger an Ort und Stelle geblieben.

Selbiges könnt ihr ja selbst testen - aber wenn der Bach ja eh schon vor der Haustüre ist, wieso nicht einfach probieren? Apps zur Geschwindigkeitsmessung gibts genügend die kostenlos sind.

Wenn ihr mal die Geschwindigkeit des Flusses ermittelt habt, könnt ihr das künftig mit der Abflussmenge ungefähr korrelieren.


Jörg Wagner Offline



Beiträge: 1.075

19.02.2017 14:48
#8 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Hi,
buglastiger Trim beim stromauffahren ist total unproduktiv, es kommt allzuleicht zu Carvingeffekten, und dann ist der Bug des Bootes meist nicht mehr zu kontrollieren. leicht hecklastiger Trim dagegen erzeugt einen sogenannten "Wetterfahnen-Effekt", der ungewollte 180-Grad-Drehungen wirkungsvoll vermeiden hilft. Allgemein gilt, wenn man nicht neutralen Trim bevorzugt, daß das stromaufweisende Ende des Bootes entlastet sein sollte, also genau umgekehrt, wie weiter oben empfohlen.
Jörg Wagner


el_largo Online




Beiträge: 885

19.02.2017 16:44
#9 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Hallo.
Alternativ könnte man sich stromaufwärts mit einer Polingstange vorwärts bewegen...

Grüße aus dem südlichen Süden,

Klaus


sputnik Offline




Beiträge: 2.786

19.02.2017 18:38
#10 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Hi,

wollte dir gerade mit einem kleinen Lehrfilm helfen. Bekanntlich ist YouTube ja voll damit.
Meine Suche nach "canoeing upstream" brachte jedoch dieses Resultat
Hilft dir wohl nicht weiter

Dann eben nur "Theorie"...
Jörg Wagners Aussage deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Wir sind öfter auf der Thur (CH) zum Üben. Hier kann man gut vom Campingplatz stromauf paddeln. Wer den Fluß liest, wird Folgendes feststellen:

1. auf der Kurveninnenseite ist das Wasser meist flacher, dafür die Strömung geringer. Daher per Seilfähre immer zur geringer strömenden Seite wechseln.

2. Kehrwasser. Logisch, Ruhepausen. Flußab wie flußauf auch.

3. Beim Ausscheren aus dem Kehrwasser nicht Kanten sondern den Bug genau in die Strömung halten. Buglastiger Trim zieht den Bug herum und man hat keine Chance wieder flußauf auszurichten. Im besten Fall beginnt man im selben Kehrwasser noch mal von vorne, im schlechteren Fall macht man ein paar Meter mies, bis man die Nase wieder stromauf hat.

4. Buglastiger Trim durch schwereren Bugpaddler mag gehen, wenn dieser das Paddeln gut beherrscht und das Boot sicher auf Linie halten kann. Duffek und Bugebel sollten dann aber keine Fremdworte sein.

Aber eine Frage in eigener Sache: warum probiert ihr nicht einfach herum, wenn der Bach vor eurer Nase ist?

Grüßle,
Stefan

__________________________________________________
Stark und groß durch Spätzle mit Soß'


Lederschlumpf Offline




Beiträge: 212

19.02.2017 18:52
#11 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Dieses Resultat kommt ja bei fast allen Youtube-Suchen zum Thema Kanufahren ;) Warum das wohl so häufig angeklickt wird?


aspettando felicity Offline




Beiträge: 20

19.02.2017 22:08
#12 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Anfangs machte ich den Fehler, mit kräftigen Schlägen der Strömung beikommen zu wollen. Dabei habe ich nur Wasser aufgewirbelt, wobei die Gegenbewegung des Kanus noch zusätzlichen Widerstand verursachte. Unterdessen komme ich mit schnellen, dafür nicht zu starken Schlägen über die schwierigeren Passagen hinweg.

Es hat etwas sehr Schönes, einen Fluss hinauf zu paddeln - fast wie Zen: es hat keinen Sinn, in Panik zu geraten und dem Gegenstrom mit reiner Kraft zu begegnen. Mit Selbstvertrauen und Geduld kommst du weiter. Der Fluss bietet auch keinen ständigen, gleich bleibenden, ermüdenden Widerstand. Über manche Passagen schwebst du geradezu flussaufwärts, findest Entspannung und sammelst Kräfte für den nächsten Anlauf.

Immerhin wurden die Kanus dafür gebaut, Gewässer in beide Richtungen zu durchqueren und so erspare ich mir die Herumfahrerei mit dem Auto. Ich kann früh morgens oder nach der Arbeit einfach zu Fuss zum Rhein oder Untersee, brauche etwa ¾ der Zeit stromaufwärts und ¼ abwärts.

Sich bloss hinabtreiben zu lassen, erscheint mir heute als viel weniger reizvoll. Im langsamen Aufstieg finde ich Ruhe, die Gedanken schweifen ab, ich sehe mir die Vegetation am Ufer an, die schönen Gärten und Ferienhäuschen, entdecke am Grund des Wassers Landschaft aus Steinen oder Sand und lerne den Fluss und das Kanu besser kennen.


gleiter Offline




Beiträge: 482

19.02.2017 22:48
#13 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Grüßt Euch!

Vielen Dank für Eure interessanten Beiträge. So viele, dass ich nicht im Einzelnen darauf eingehen kann.

Dabei ist die Lösung so simpel dass es mir peinlich ist 1 + 1 nicht zusammen gezählt zu haben. Wir fahren seit vielen Jahren mit dem Zug entlang der March in die Arbeit - dass mensch den Zug auch nutzen kann um zurück zum Auto zu kommen... na ja. Dumm geboren...

Ab 1. Juni darf wieder auf der March (und Thaya, noch interessanter, die beiden Flüße vereinen sich) gepaddelt werden, so weit ich aus Berichten heraus lese sind beide Flüsse normaler Weise sehr gutmütig - wir werden es angehen. Und dann können wir ja ganz entspannt testen ob sich der Fluss auch "bergauf" befahren lässt.

Gruß aus dem Wein/4, André.


sputnik Offline




Beiträge: 2.786

19.02.2017 23:36
#14 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Zitat von gleiter im Beitrag #13
.......

Dabei ist die Lösung so simpel dass es mir peinlich ist 1 + 1 nicht zusammen gezählt zu haben. Wir fahren seit vielen Jahren mit dem Zug entlang der March in die Arbeit - dass mensch den Zug auch nutzen kann um zurück zum Auto zu kommen...


Ist nicht dein Ernst, oder? Du hast diesen Thread gestartet und machst dir einen Kopf wie du den Fluß hochpaddeln sollst, weil du keine Lösung hattest, wie zum Auto zurückkommen?

Was ich jetzt schreiben wollte, denke ich mir lieber nur

Gerade nochmal gesucht und endlich den Film gefunden, den ich meinte. Kevin Callan hat auch sooooo viele gemacht. Diesen hatte ich vor Urzeiten gesehen und der spukt mir immer weder im Kopf herum. Vor Allem bei unmöglichen Paddelsituationen fällt er mir wieder ein. Hier der Link

Grüßle,
Stefan

__________________________________________________
Stark und groß durch Spätzle mit Soß'


HaraldG Offline



Beiträge: 64

19.02.2017 23:39
#15 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

OT, weil es eigentlich nichts mit der Ursprungsfrage zu tun hat, hier eine wie ich finde schöne Beschreibung der March mit einem stimmungsvollen Video als Bonus (ganz nach unten scrollen):

https://www.flusswandern.at/kajaktouren-...en-thaya-march/


gleiter Offline




Beiträge: 482

20.02.2017 00:39
#16 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Doch, @sputnik, das war der ursprüngliche Gedanke. Du darfst aber gerne weiter den Finger in die Wunde stecken und genußvoll herum drehen, ich nehme aus diesem Thread dennoch viel Nützliches mit.

Wir sind - zugegeben - eher übervorsichtig und haben uns schon öfters den Kopf zerbrochen wie eine Flussbefahrung logistisch anzugehen ist. Auf's nahe Liegende sind wir schlicht nicht gekommen, verbrettert und vernagelt - und durch Beschreibungen auch hier im Forum einseitig fixiert.

Um so schöner und entspannter wird es sein wenn wir dann endlich starten können, jetzt heißt es ja mal die Wintersperre abzuwarten.

Und das stromaufwärts paddeln seinen eigenen Reiz haben kann ist uns erst durch diesen Thread bewußt geworden.

Danke auch für den Link, @HaraldG, den hatte ich noch nicht gefunden.

Gruß aus dem Wein/4, André.


Ulme Offline




Beiträge: 886

20.02.2017 07:14
#17 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Ich paddle seit knapp 30 Jahren mehr stromaufwärts als umgekehrt, seit 10 Jahren mit Bugpaddlerin
und seit Jahren nun auch mit Kindern.

Es waren niedrige bis sehr niedrige Wasserstände dabei, aber auch Pegel, wo von der Schotterbank an
der Lieblingsstelle kaum noch etwas raussah.
Egal ob solo oder mit Familie, die etwas hecklastige Trimmung bergauf ergibt sich bei mir/uns von
alleine.
Interessant ist, dass es kaum einen Unterschied macht welcher Wasserstand herrscht, man ist mit ein und
demselben Boot immer etwa gleich lang (oder kurz) unterwegs. Jedoch macht die Bootsform schon einen Unterschied,
manche Kanus laufen bergauf perfekt und nahezu geräuschlos, bei anderen merkt man schon durch das Rauschen am Bug
und das Gurgeln am Heck, dass man hier einige extra Watt der Rumpfform schuldet.
Aufpassen muss man meiner Meinung nach, wenn sich durch Hindernisse im Wasser, in unserem Fall sind es große Felsen im Fluss,
starke Unterschiede in der Strömungsgeschwindigkeit ergeben.
Soll bedeuten, nicht zu knapp im "Windschatten" an Felsen heranfahren, denn dann kann es schon mal sein dass einen die Flussströmung (zu) hart trifft. Wir machen da viel mit Seilfähren, auch um die schnellen Außenkurven zu meiden.
Effiziente Paddeltechnik schadet auch nicht, nicht zu weit nach vor ausholen und dafür mit ordentlich Impuls sind wichtig.
Dass man sich beim Bergauffahren ein zusätzliches Auto erspart, ist ein positiver Nebeneffekt.

---------
"Be prepared - not scared!"
C. Lundin


Donaumike Offline




Beiträge: 1.342

21.02.2017 12:55
#18 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Hallo,
melde mich doch mal kurz und versuche ein wenig von dem so komplexen Thema mit beizusteuern, ist ja schon jede Menge geschrieben worden.

Das gegen die Strömung zu paddeln hat sich bei mir u.a. aus dem Umstand „Zeitfaktor“ ergeben. An den Wochenenden ist leider wenig Zeit für langwierige Touren.

Interessant ist für mich immer wieder zu erfahren, dass dieses kontinuierliche Allwetter- Paddeln, Früchte trägt. Spätestens ist mir dieses auf den wenigen Abstechern auf Wildflüssen im niedrigen Schwierigkeitsgrad bewusst geworden.

Meiner Meinung nach prägt das gegen die Strömung paddeln automatisch in die richtige allgemeine Paddelkunst und in die spezielle Paddelkunstausrichtung, für strömende und stille Gewässer. Warum? Ja; gemachte Fehler werden augenblicklich spürbar, ein wertvoller gnadenloser Lehrer!

Trimm gegen den Strom:

Ich bevorzuge ebenfalls die hecklastige Trimmung, was ich mit meiner Sitzverstellung grundsätzlich erreiche. Wenn mit Gepäck unterwegs, justiere ich je nach Windverhältnissen und Strömung in Kombination mit Sitz und Gepäck. Buglastiger Trimm ist wie schon erwähnt nicht optimal. Ich selber hatte aber schon gute Erfahrungen mit buglastiger Trimmung auf Bergfahrt gemacht. Dieser richtig oder doch falsch wahrgenommene Vorteil entpuppte sich als ein kurzer Nutzen in der vorhandenen sich ständig veränderten Situation. Im Nachhinein lohnt es sich nicht wirklich buglastig im Standard unterwegs zu sein. Ich glaube, dass man erst durch Trimmfehler vieles besser verstehen kann und somit sensibilisierter wird. Bei „Extremen“ Gegenwind auf Bergfahrt hilft der buglastige Trimm, sollte aber nicht zu krass eingestellt sein.

Anmerkung Talfahrt! Wenn oft Seilfähren rückwärts abgerufen werden müssen, ist der buglastige Trimm eine nicht verkehrte Wahl.

Es kommt aber auch auf den Paddler mit seinen Fähigkeiten, die immer (für meine Verhältnisse) ausbaufähig sind, und dem verwendeten Kanu an...



Welches Kanu: Siehe älterer Faden!

Bergfahrercanadier



Erst gestern nutzte ich aus Neugier erstmalig eine kostenlose App für die Geschwindigkeitsermittlung. Stromaufwärts pendelte die Anzeige grob zwischen 3,2 und 5,... Km/h, natürlich auch oft darüber und je nach Strömung und an dem unmittelbaren Schlüsselstellen weit darunter.

Genau dort ging es vorher gegen die Strömung durch, es ist vieles machbar. (Talfahrt durch Konrad- Adenauer- Brücke : V - Max = 14,8 Km/h ...irre und richtig gut nachhaltig gefühlt dabei)

Das darüber lag an den Kehrwasserpassagen die unterhalb von den Brücken liegen und so das Kanu automatisch (wie ein Sog) nach oben zieht. Ich glaube diese Kehrwasserart heißt Durchzugskehrwasser. Bei höherem Pegel wird der Sog hier und da extremer. Dort steigt die Kanugeschwindigkeit mit den vorher gewohnten Paddelschlägen rapide an und man kann sich dieses zunutze machen um noch mehr Speed für die Überwindung der Ausläufer der Stromzunge aufzulegen.
Ab und zu spiele ich dort auch mit Side Slips, Wriggen, Daisy Doodle, rückwärts paddeln usw. herum. An diesem magischen Kehrwasser ist ein anhalten auf null schwieriger, obwohl die Bugspitze Richtung Oberstrom zeigt, als wenn ich auf Talfahrt mein Kanu irgendwo abrupt anhalten möchte.

Gegen die Strömung paddeln, heißt auch auf der Verschneidung paddeln. Dieses ist anfangs auch gewöhnungsbedürftig.

Man sollte schon gefeilt sein, das ein bergauf unerwartet nicht mehr möglich ist, das heißt, die Weiterfahrt gegen die Strömung reißt plötzlich ab und nur der Ausweg in die reißende Strömung bleibt übrig. Da sollte die Kehrwasserlehre was die Ausfahrt und Einfahrt anbelangt gut sitzen. Ebenso rückwärts wo ich auch noch am Üben bin und glücklicherweise bei extremen Bedingungen mir erspart geblieben ist. Um es nochmals bei einem Scheitern zu versuchen, könnte mittels Fähre das gegenüberliegende Kehrwasser erreicht werden, sollte auch sitzen.

Schneller ist man drüben wenn Richtung Strömung gekippt wird, ist aber wieder heikel weil man so fixer kentert. Auf Sicherheit stromab kanten ist gut, verliert aber so wieder wertvolle Meter. Es ist halt wie mit allem, ein Meister fällt nicht vom Himmel und ich bin mit Sicherheit keiner!

Hier zwei kleine Ausflüge zu Berg!

Bergauf Richtung Donaudurchbruch

„Lernen ist wie rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“ Laozi


Grüße Geisterpaddler
Mike

Foto zeigt Kurs einer bevorstehenden Bergfahrt mit Übernachtung im Frühjahr.

Angefügte Bilder:
IMG-20170213-WA0000.jpg  

Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.675

21.02.2017 18:47
#19 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Mike, bei der Seilfähre flußabwärts Kanten ist einfach eine Notwendigkeit. Bei einer Jet-Fähre sowieso. Ein Unterschied macht natürlich die Richtung: wo ist das Paddel?

Es gibt am Fluß eine Situation, wo buglastig gut ist. Eine Übung, die an sich für Flußfahrer Pflicht ist, aber es selten sitzt: die Seifähre rückwärts.

Ps.: Aus dem Netz. Die Grafiken sind auch ohne Text brauchbar, selbsterklärend.
http://outdoors.stackexchange.com/questi...iver-in-a-canoe

http://www.canoebase.at/
http://www.swiftcanoe.eu/

Wolfgang Hölbling


Murphy Offline




Beiträge: 299

21.02.2017 20:27
#20 RE: Stromaufwärts paddeln Antworten

Zitat von Wolfgang Hölbling im Beitrag #19
http://outdoors.stackexchange.com

Und ich wollte die Tage schon vorschlagen das Canadierforum aufgrund des geballten versammelten Wissens nach StackExchange zu verlagern - hätte mir ja denken können daß ich mal wieder hinterherhinke


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