In der aktuellen Ausgabe der Wooden Canoe gibt es einen ausführlichen Beitrag zur Wiedereröffnung des wohl bedeutendsten Kanumuseums. Die Bilder im Artikel zeigen einen wirklich besonderen Ort. Viele hier haben sicher vom Museum gehört, so einige waren schon dort. Ich leider noch nicht. Der Beginn der Samlung geht zurück auf das Jahr 1950. Kirk Wipper, Professor der Universität Toronto, eröffnet in einem Camp nahe Dorset in Ontario ein Museum für historische Wasserfahrzeuge. Der korrekte Name war "The International Museum of Canoes, Kayaks and Rowing Craft". Die Sammlung wuchs, und irgendwann wurde mehr Platz benötigt. Mitte der 90er Jahre zog es in ein altes Fabrikgebäude in Peterborough, Ontario. Aber auch hier war es bald zu eng. 2015 begann die Planung für ein neues Museum. Nun steht ein beeindruckender Bau an anderer Stelle direkt am Wasser. Allein 650 Boote sind ausgestellt, ich bräuchte wohl eine Woche, um mir alles genau anzusehen. Zum Gesamtpaket gehört aber noch viel mehr. Vielleicht sollte es doch noch auf die bucket list?
Wir wollten letztes Jahr dort hin und standen vor der Baustelle, die Eröffnung war dies Jahr am 11. Mai...Eine Paddelfreundin vermittelte uns an das Stadtmuseum, da konnten wir im Archiv ein paar Peterbourough-Kanus anschauen: Handwerkskunst vom Feinsten. Ein reines Holzboot mit 14Ft und nur 8kg schwer. So richtig entschädigt hat uns das nicht, denn ich wollte ja vor allem die Original Birkenrindenkanus sehen und also: Eine weitere Reise dorthin ist unbedingt noch geplant bei uns.
Zitat von Hans-Georg im Beitrag #2Wir wollten letztes Jahr dort hin und standen vor der Baustelle, die Eröffnung war dies Jahr am 11. Mai...Eine Paddelfreundin vermittelte uns an das Stadtmuseum, da konnten wir im Archiv ein paar Peterbourough-Kanus anschauen: Handwerkskunst vom Feinsten. Ein reines Holzboot mit 14Ft und nur 8kg schwer. So richtig entschädigt hat uns das nicht, denn ich wollte ja vor allem die Original Birkenrindenkanus sehen und also: Eine weitere Reise dorthin ist unbedingt noch geplant bei uns.
Viele Grüße Hans-Georg
Das Gezeigte ist das 8 - Kilo Boot?
Falls ja - ja wie denn das denn?
Gruß aus dem Wein/4, André.
Ach ja, P.S.: Unser Leistengeplankter bringt 22 Kilo auf die Waage, bei 16 Fuß. Hälfte davon ist Gewebe/Harz/Härter/Lack.
Das gezeigte Boot ist nicht in Leistenbauweise hergestellt. Wie du auf den Fotos sehen kannst wurde (hauch)dünnes Holz (meist Mahagoni) quer zur Längsachse de Bootes verwendet. Ggf. in mehreren Lagen. Diese Bauweise war (vor Vakuum-Carbon-Bauweise) typisch für Flachrennboote (ICF). Eine Glasfaserumhüllung hat man damals auch nicht gemacht, die Boote waren lackiert. Alles möglich, weil Flachrennboote fast ausschließlich auf Seen bewegt wurden. Die Holzboote waren schon sehr leicht. Es gab für die Rennboote aber auch ein Mindestgewicht und andere Abmessungen. Die dänische Firma Struer baut heute noch diverse Boote in der Ausführung (z.B. ein Einer Toruren-kajak -> 13 kg!). Rennkanadier waren ebenfalls in der Bauweise hergestellt worden.
Grüße von der Mittelweser
Volker
Solo Canoe: GRB Newman Classic XL; Ashes Solo Day (cedar strip) Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo, GRB Newman Racing (new) Tandem Canoe: Wenonah Itasca; Freedom 17.9 Cedar Strip
Nach meiner Einschätzung gehört diese Konstruktion zu den "All-Wood"-Bauweisen, die sich in der Gegend um Peterborough Mitte des 19 Jahrhunderts entwickelt hatten. Das von Hans-Georg bewunderte Boot dürfte ein Cedar Rib-Canoe sein. Für diese Bauweise hat John Stephenson 1883 ein Patent angemeldet. Im Prinzip wurde hier ein Kanadier über einer Form gebaut, der ausschließlich aus Rippen bestand, die mit Hilfe von Nut und Feder miteinander verbunden waren. Das ergab einen wasserdichten Holzrumpf. Diese wurden ergänzt mit Längsleisten, die mit Nägeln vernietet wurden. Da keine zusätzlichen Planken nötig waren, eine leichte Konstruktion. Ein Gesamtgewicht von 8 kg finde ich bemerkenswert und, um ehrlich zu sein, nicht vorstellbar. Aber wer weiß schon, was es da noch für Geheimnisse gibt ;-)