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Selbstrettung während einer Gepäcktour
#26 RE: Selbstrettung während einer Gepäcktour

@welle...
...Querung Plöner See... (2 km?? bei DEM Pfingstwind??) Respekt, wir hatten als "größte Querung" Pfingsten 600m und selbst die waren heftig, dank Rückenwind und Landsicht aber problemlos, ich nehme in Gedanken IMMER den Supergau an, dh. frage mich oft selbst, ob ich in einer Unfallsituation richtig reagieren würde und gehen wir jetzt mal nicht von einer Kenterung oder Herzinfarkt, pp aus, sondern es reicht ja schon beim Solopaddler ein Krampf oder irgendeine andere Notfallsituation...
Ich finde es gut, wenn auch Einer Selbstüberschätzung zugeben kann, gefeilt ist davor keiner von uns, und ich denke, es zeugt von charakterlicher Größe... (hab' ja selbst schon mal die Bootsrutsche mit dem Hubwehr verwechselt: Spatzi vorn im Canadier (panisch!!!):
"daaaaaa ist KEIIIIIINNNNEEEE Booootsrutsche!!!" - Peinlich peinlich - jeder der schon mal in Bremervörde war, weiß, was ich meine...)
Darum meine Empfehlung wie in allen literarischen Wassersportwerken: möglichst kleinste Querungen (auch "Umwege" in Kauf nehmend) und wenn nicht absolut notwendig IMMER unter Land und das definiert sich bei mir trotz Spritzdecke und Kenterschläuchen bei unter 200m)
Die meisten schweren und tödlichen Unfälle entstehen immer noch im WW (scheidet für mich als Flachlandpaddler aus), an Wehren (...)
und speziell in Skandinavien an Kenterungen zu weit vom Ufer entfernt (Unterkühlung)...
Und da sind einige "langjährig erfahrene" Paddler drunter...
lG Leichtgewicht
#27 RE: Selbstrettung während einer Gepäcktour

Das Wichtigste hat Frank geschrieben.
Zum Thema Gefahrenvermeidung und Wind möchte ich mit meinen Erfahrungen dennoch ergänzen:
Meine Versuche mit Treibanker und anderen Hilfsmitteln Windsituationen mit Wellen besser zu meistern, haben für mich letztendlich keine praxistauglichen Ergebnisse gebracht.
Ein Aspekt ist aber wichtig, kommt mir aber praktisch immer aber zu kurz:
Das Kanu!
zB Gewicht: Knut hat am Edersee bei "Kentern und Wiedereinstieg" mit Mark ein richtig schweres Kanu geflippt - unter "realen" Bedingungen nahezu unmöglich!
zB Bootsform: Es ist nicht unerheblich, wofür ein Kanu konzipiert wurde. Kein übermäßig hoch ausgeformter Bug (und Heck), Rundboden, zumindest ein wenig Kielsprung und jede Menge Flare sind für mich die Zutaten für gute Windtauglichkeit.
zB Beladung: Mit Zuladungen nahe am Limit kommen die meisten Modelle schnell an die Grenzen der Fahrbarkeit, von Sicherheit kann hier wohl keine Rede sein. Andere haben diesbezüglich einen etwas größeren Spielraum!
zB Trim : auch hier gibt es Unterschiede, das ist aber primär eine Frage des Könnens und der Praxis.
Im Mai am Faakersee hatten wir für einige Minuten recht starken Wind und Knut und ich machten uns mit dem Winisk den Spaß zu testen, was so geht. Bei Badetemperaturen und nahe dem sicheren Strand machte es höllisch Laune, zu Spielen. Wir fuhren verschiedene Winkel zur Windrichtung, versuchten für einige Sekunden zu "Surfen" und schaukelten zeitweise parallel zu den Wellen.
Spielchen - ich kann nur jedem empfehlen, unter sicheren Bedingungen die Eigenheiten seines Kanus genauer kennenzulernen!
Fazit: So wie jemand auf einer längeren Gebäckstour kaum das Risiko eines schweren Wildwasserabschnittes eingehen wird und lieber umträgt, so wird der verantwortungsvolle Flachwasserpaddler gefährliche Windsituationen vermeiden und - warten!
Ps. vor einigen Tagen habe ich von Dirk die ersten Fotos vom Einsatz seines neuen Osprey auf offener Wasserfläche bekommen. Er ist vom Kanu, ich von den Bildern beeindruckt!
Hallo Khyal
Freue mich sehr, dass du ein paar Gedanken darauf verschwendest. Meine Überlegungen sind sicherlich noch nicht in jeder Hinsicht ausgreift aber ein Anfang, entwickeln und probieren ist ein kontinuierlicher Vorgang. Ich gebe mich mit dem Bestehenden nicht zufrieden, mehr als scheitern kann ich dabei nicht.
Ich segle seit meinem 12ten Lebensjahr, egal ob mit Jollenkreuzer oder Trimaran im Wattenmeer oder im eigenen Dickschiff im Nordatlantik. Das gibt wie du selbst festgestellt hast, einen guten Erfahrungsschatz bezügl. Wetter, Wellen, Kälte etc. Ob mit Faltboot oder Kanu habe ich bei so einigen Km als Leiter von Gruppen noch keinen umgebracht und mich selbst kräftemäßig bisher so eingeschätzt, dass ich keinen Schaden davon getragen habe.
Zurück zum Schlauch, Durchmesser könnte kleiner sein, Form fließtechnisch besser, man soll natürlich nicht beim Paddeln behindert werden.
Dein Einwand mit dem "Luft rein bekommen" ist richtig, als Lösung könnte ich mir, um nur ein Bsp. zu nennen, die des Mechanismus einer Halbautomatikweste vorstellen.
Einfach und schnell ohne lange Bastelei, das sehe ich genau so und blind in ein aufkommendes Wetter fährt sicher auch keiner, ein Kaffe ist da wirklich die bessere Lösung.
Das mit dem gegen den Wind ist gut, nur das vor dem Wind ablaufen würde ich versuchen zu vermeiden, schätze dabei die Gefahr von hinten voll zu laufen als sehr hoch ein.
Gruß
Jürgen
Lieber Albert
Nach deiner Wannseetourerfahrung war das für mich grober Leichtsinn,
die Sonne war schon weg und zu deinem Glück hattest du Ralf im Boot,
auf der Karte stehen die km und das Wetter war amtlich.
Somit lassen wir das mit dem Selbstversuch und Grenzen abschätzen mal lieber offen
Gruß Jürgen
Nachtrag: Lej war nicht dabei, hat aber wie du weißt in Bosau am Ufer gestanden und sich Sorgen gemacht
Andreas Schürmann
(
gelöscht
)
#30 RE: Selbstrettung während einer Gepäcktour

Auf Deine Erfahrungen mit den "Pusbacken"* für Deinen Canadier bin ich gespannt.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen nimmt unser Prospector Wellen nur dann übel, wenn sie extrem steil sind.
Solche Wellen könnten Deiner Plattform, (Boot kann man wohl nicht mehr sagen.)aber auch gefährlich werden. Nach einer Kenterung dürfte die Selbstrettung aber noch viel schwieriger sein. Den Canadier über solch einen großen Schlauch zu drehen ist sicher schwieriger als ohne Schlauch.
Die von khyal angesprochene Verschlechterung der Laufeigenschaften erhöht eventuell sogar das Risiko einer Kenterung, weil man einfach nicht schnell genug durch den "Mist" durchkommt.
Auch das Argument der Zeit bis die Schläuche aufgeblasen und fest sind: Sehe ich das Wetter kommen, könnte ich vielleicht schon am Ufer sein, während Du noch mit den Schläuchen kämpfst. Habe ich das Wetter verschlafen, bastel ich bestimmt nicht mehr mit den Schläuchen rum, sondern sehe zu oben zu bleiben.
Mein Fazit:
1.)Die von Frank gezeigten Selbstrettungstechniken gehören zum Repertoir wenn man auf große Wasserflächen will und das Wetter nicht sicher abschätzbar ist, also eigentlich fast immer. Übung nimmt die Angst und beruhigt auch andere Betroffene, so meine Erfahrung vom Segeln. Die Selbstrettungstechnik die Frank vorne vorstellt sieht für mich auch nicht so aus, als ob es nicht bei Wind und Welle geht. Das Entscheidende dürfte sein, das Boot nicht loszulassen.
2.)Passen Boot, Revier und/oder Wetter nicht zusammen ist es Zeit für eine Tassekaffee (an Land).
Gruß
Andreas
*Scherzhaft für die seitwärts vertäuten Schläuche.
Moin Andreas
Selbstverständlich kann das mit den Pusbacken auch nach hinten losgehen und den Einwand von Khyal verstehe ich konstruktiv, mir ist wichtig das trotzdem praktisch aus zu probieren, ich denke, das ist den Versuch wert.
Selbst ausprobieren ist zum Beurteilen eine Grundvoraussetzung, ich habe Boot über Pack Bergung und den Einstieg selbst geübt und weiß somit aus eigenem Erfahren, dass es unter bestimmten Bedingungen funktioniert, dabei ist mein Anspruch immer der, es erst mal allein und nicht zu zweit zu machen, es ist dann wirklich nicht einfach, entspricht aber meiner überwiegenden Kanurealität.
Das mit dem Aufblasen will ich erst mal außer acht lassen,da das auf jeden Fall, wenn das Bootsverhalten mit den Dingern zuverlässig funktionieren sollte, technisch lösbar wäre.
Für wen sonst, wenn nicht erst mal für uns an der Küste, sollte ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Wetter selbstverständlich sein.
Birkenrindenkanus funktionieren heute neben hightech canadiern noch genau so gut wie vor 200J. , nebenher fliegen wir aber unter Anderem bereits seit dem Sputnik auch im Weltall herum, da hat sich also was entwickelt und ich will selbst wissen ob es am Ende eine Sackgasse ist.
Gruß
Jürgen
Warmes Wasser und die passende Gelegenheit genutzt und Kentern und Bergen geübt.
Die von Frank im PDF gezeigte Boot-über-Pack-Bergung gelang recht schnell. Schwierig war es aber das Boot über das Pack zu ziehen (zerren), bis zur Mitte mußte man böse aufpassen das Nichts wegflutschte.
Da ich vom Seglen eher das Boot umdrehen mit einer Leine gewohnt bin möchte ich diese Version hier mal zur Diskussion stellen.
Zwei Packsäcke werden unten und oben zusammen gebunden. Man positioniert diese beim Joch unter dem einem Süllrand (Geht ganz leicht, wenn man das vollgelaufene Boot im Wasser dreht.) auf der gegenüberliegenden Seite befestigt man eine Leine am Joch und führt dies übers Boot. Dann schwimmt man quer zum Boot stellt die Füße an den Süllrand vor und hinter dem Auftriebskörper und zieht fest an der Leine.
Unser Royalex 17` Boot macht dann eine Satz und liegt völlig leer zum Einsteigen bereit.
Am Einstieg muß ich noch arbeiten, zu zweit gings schon, aber allein -> keine Chance.
Das Flippen wollte mit unserem recht schweren Boot nicht klappen. Wir konnten es einfach nicht hoch/weit genug werfen.
Das will ich aber noch mal mit zusätzlichem Auftrieb testen.
Gruß
Andreas
Hi Andreas,
gute Idee, das Aufrichten wie bei der Segeljolle !!!
Wieder was dazugelernt.
Vielleicht kannst du noch etwas genauer beschreiben, in welcher Anordnung die Säcke unterm Süllrand lagen?
Ein Sack im Canadier, der andere außerhalb des Süllrandes? Oder wie?
> Am Einstieg muß ich noch arbeiten, zu zweit gings schon, aber allein -> keine Chance.
Ich bin oft allein mit zwei Hunden unterwegs,
am liebsten natürlich in Ufernähe, wo ich nach dem Kentern am besten auch noch stehen kann.
Aber was mache ich, wenn ich in tiefem Wasser kentere?
Ich glaube ich werde mir versuchsweise ein einfaches Schlauchboot kaufen,
quasi als Rettungsinsel, von dem aus ich dann in den Canadier umsteigen kann.
Ist das realistisch?
Kann man ein kleines Schlauchboot im Wasser schwimmend mit der eigenen Lunge aufblasen?
Ich muss ja auch noch zwei schwere, nasse Hunde auffischen und beim Canadier an Bord hieven.
Die werden wohl kaum von alleine synchron rechts und links einsteigen.
Ein Schlauchboot würde die ganze Sache doch erheblich einfacher machen für mich???
Ich denke dabei an sowas hier:
Natürlich ohne die Riemen (ohne die beiden Ruder).
Hat schon mal jemand eine Canadier-Kenterung mit Schlauchboot-Hilfe durchexerziert?
Gruß
René (11)
#34 RE: Selbstrettung während einer Gepäcktour
Der Gedanke mit dem Schlauchboot kam mir im Verlauf des Threads auch schon.
Die Variante mit "Aufblasen im Wasser schwimmend" ist aber wohl nur unter
idealen Bedingungen praktikabel. Ideal wäre ein kleines Fläschchen mit
Pressluft...
Gruß
Frank
@ Rene und die die es interessiert
Nächstesmal findet sich ja vielleicht jemand der Fotos macht.
Die Packsäcke sind fest aneinander gehackt und liegen mit der "mittel Nut" unter dem Süllrand, so dass der Süllrand sie fixiert.
Die Säcke müßen soviel Auftrieb bringen, das unter dem Süllrand Luft ins Boot kommt, erste Versuche mit nur einem Sack haben das Boot nur voll Wasser geschaufelt.
Von dem Schlauchboot halte ich nichts (ohne es getestet zu haben). Ich behaupte mal: "Wer es Allein in ein Schlauchboot schafft, der schafft es ganz sicher auch in einen Canadier." Ein Schlauchboot aufpusten - OHNE PUMPE - Nein, danke!
Wenn überhaupt, dann eine Luftmatraze oder flache Platte die schwimmt, man kann sich oder die Hunde einfach drauf ziehen (kein Wulst).
Ich möchte auch eine sichere Solo Bergung und Wiedereinstieg im tiefen Wasser erreichen.
Da ich mit den Packsäcken beim Umdrehen sehr schnell Erfolg hätte, werde ich auch versuchen die Säcke als Hilfe beim Wiedereinstieg zu nutzen.
Versuch fürs nächste Training: Nachdem das Boot umgedreht ist, das Seil vom Joch unter dem Boot durch, an den Packsäcken befestigen, dann den Einstieg auf der Packsackseite wie gehabt über den Süllrand, aber eben mit dem zusätzlichen Auftrieb.
Zum Wiedereinstiegen habe ich mir einen "Steigbügel" aus dem vorhanden Seil ins Wasser gehängt. Nichts geknotet, damit man nicht drin hängen bleibt. Seil runter ins Wasser und wieder rauf und mit der Hand, mit der man sowieso den Süllrand packt, fest auf den Süllrand gedrückt. Das war sehr hilfreich. Auch die Körperdrehung über den Süllrand, also mit dem Hintern im Boot landen (nicht mit der Nase) geht mit "Steigbügel" leichter.
Auf jeden Fall hatten wir viel Spaß und ich habe viel Vertrauen in unser Boot gewonnen.
Richtig Slapstick mäßig kann man das Boot langsam über den Süllrand volllaufen lassen und dann mit zunehmend korrekter Haltung untergehen - die Kapelle spielt bis zum Schluß.
Gruß Andreas
#36 RE: Selbstrettung während einer Gepäcktour
> Von dem Schlauchboot halte ich nichts (ohne es getestet zu haben). Ich behaupte mal:
> "Wer es allein in ein Schlauchboot schafft, der schafft es ganz sicher auch in einen Canadier."
> Ein Schlauchboot aufpusten - OHNE PUMPE - Nein, danke!
> Wenn überhaupt, dann eine Luftmatraze oder flache Platte die schwimmt, man kann sich oder die
> Hunde einfach drauf ziehen (kein Wulst).
Hallo an alle Überlebenswilligen,
so ein zweites Boot oder Schwimmkörper bietet die Möglichkeit einer Paddelstütze.
Also Stechpaddelschaft an der Ducht des Canadiers festbinden,
Stechpaddelblatt aufs Schlauchboot legen.
So kann der Canadier beim Solo-Einsteiger nicht umkippen.
Einsteigen in ein Schlauchboot geht mit Strickleiter-Tritt(en) gut.
Das muss ja auch bei den Hochsee-Rettungsinseln gut funktionieren:
Wenn das Schlauchboot beim Einsteigen umkippt, läuft es nicht voll mit Wasser,
ganz im Gegensatz zum Canadier.
Pressluftflasche zum Aufblasen des Schlauchboots (bzw. der Luftmatraze) wäre natürlich toll.
Wo kriegt man so was ? Klein und handlich.
Denn eines ist klar:
Das Rettungsgerät muss klein, handlich und leicht sein,
sonst bleibt es bei einer Gepäck-Tour ja doch zuhause.
Gruß
René (11)
#37 RE: Selbstrettung während einer Gepäcktour

In Antwort auf:
so ein zweites Boot oder Schwimmkörper bietet die Möglichkeit einer Paddelstütze.
Also Stechpaddelschaft an der Ducht des Canadiers festbinden,
Stechpaddelblatt aufs Schlauchboot legen.
So kann der Canadier beim Solo-Einsteiger nicht umkippen.
Wie wär's mit nem Paddlefloat? Benutzen die Seekajaker schon lange http://www.outdooreyes.com/paddlefloatrescue.php3
Das lässt sich auch schnell mit der Lunge aufblasen. Bei einem Schlauchboot hast Du schlicht keine Chance.
Wenn Du erstmal im Teich liegst muss es verdammt schnell gehen. Je nach Wassertemparatur macht nämlich die Motorik recht schnell nix sinnvolles mehr.
Es gibt übrigens auch Hundeschwimmwesten, die bei Seequerungen nicht soo verkehrt sind. die haben meistens einen Griff im Rückenbereich, andem man den vierbeinigen Paddler leicht wieder ins Boot befördern kann.
Da wir im OC ja nicht die Tasman See überqueren, denke ich die besten Vorkehrungen sind immernoch folgende:
Die Schwabbelmasse zwischen den Ohren rechtzeitig benutzen:
* Passende Kleidung - wenn's kalt ist auch mal nen Trockenanzug anlegen - ist eh bequemer als Neo - leider in D ziemlich teuer, aber in England gibt's z.B. gute für'n Appel und'n Ei
* Schwimmweste - TRAGEN (ich meine nicht herumtragen)
* Im Zweifel in Ufernähe bleiben - lieber außenrum statt mittendrüber
* Sich bewusst sein, dass es ein Unterschied ist ob man mit einem Boot alleine unterwegs ist, oder ob man mit mehreren Booten fährt. Wenn ich alleine bin, bleibe ich da wo ich bis ans Ufer schwimmen kann (das ist übrigens nicht besonders weit).
Ich lebe ja an einem nicht ganz kleinen See, der auch mal wettermäßig Einiges zu bieten hat. Ich habe daher immer mein Handy in einer wasserdichten Schutzhülle mit (man kann damit auch im Wasser telefonieren). Darin sind die Telefonnummern von WaPo und DLRG gespeichert. Das hat sich ganz gut bewährt. Ist nicht so dass ich besonders Ängstlich bin. Aber Andere sind auch froh, wenn man für Sie schnell hilfe holen kann.
Grüßle aus dem Dauerregen,
Sebastian
--
"Die Weisen erfreuen sich am Wasser." (Konfuzius, 551 - 479)
-
...der will nur spielen!
Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Sehr schön sind auf dem Foto der Rettungsinsel die Säcke (unten) zu sehen die sich mit Wasser füllen und verhindern das die Insel einfach kippt wenn man die Leiter benutzt, genau die fehlen aber beim Schlauchboot.
Als Paddelfloat ist das Schlauchboot unnötig groß.
Insbesondere bei der Bergung der eventuell auch etwas ängstlichen Hunde, würde ich so einem dünnhäutigen einfach Boot (wie oben abgebildet) keine 30sec geben. Es sind zwar keine Katzen, aber auch Hundekrallen können ganz schön zupacken.
Gruß
Andreas

Hallo Gummiboot-Freunde,
sind die Ideen über Rettungsinsel oder Gummiboot nebst Druckluftflasche auf Gepäcktour mitnehmen ein Test um uns im Forum was zum Schmunzeln zu geben? Oder sind die Überlegungen ernst gemeint? Alternativ Vorschlag: Handy rausholen und beim ADA-Zeh anrufen - BIIITe nimm jetzt ab. Die kommen doch immer sofort..., mit Helicopter und Ambulanzjet und ab in die Privatklinik.
Für diejenigen, die mit dem Gummiboot-Gedanken ernsthaft spielen, aber begreifen, dass bei einer Gefahrensituation Schwimmen und 200-400 Liter Luft in Gummiboot blasen schlecht funktioniert: Druckgasflaschen von Aschauer oder Snowpulse (Lavinen-Airbags für Tourengänger). Ich befürchte bloß, der Idee geht jetzt wieder einer nach. Getreu dem Motte lieber was kaufen als Bergungstechniken üben. Kaufen schafft gefühlte Sicherheit. Können kauft man nicht im Katalog und wissen-wie geht nicht ohne üben.
Wenn ich im Boot Platz habe und glaube zusätzliche Sicherheit zu brauchen, bau ich Auftriebskörper vorher ein. Die helfen beim Capistrono ungemein, wenn man alleine ist und verändern die Fahreigenschaften vom Boot nicht. Bei ´ner Gepäcktour ist dafür vielleicht kein Platz. Wer mit luftdichten Packsäcken reist kann sich aber etwas behelfen, in dem die Säcke nicht voll gestopft werden, sondern luftiger gepackt bleiben. Dann erreicht man einen ähnlichen Effekt.
Es ist einfach übel, wenn nach dem Drehen des gekenterten Canadiers sehr viel Wasser im Boot steht. Dann schaff ich es nicht lange im Boot zu bleiben - schwups bin ich draußen. Das Boot verhält sich stabiler, je weniger Wasser im Boot ist. Also je mehr Wasser verdrängt wird von luftigen Säcken.
Kanuotter
> Für diejenigen, die mit dem Gummiboot-Gedanken ernsthaft spielen, aber begreifen, dass bei einer Gefahrensituation
> Schwimmen und 200-400 Liter Luft in Gummiboot blasen schlecht funktioniert:
Oh Gott, oh Gott,
hast du erst nachgedacht oder gleich losgetippt?
Gefahrensituationen ?
Nix ist vielseitiger als denkbare Gefahrensituationen.
An welche denkst du?
An welche denke ich?
Wer richtig schwimmen lernt, lernt auch Atemtechnik,
und mit jeder gefüllten Luftkammer wird der nutzbare Auftrieb größer,
wird das Schwimmen weniger
und infolgedessen die Puste besser.
Wir seinen Grips benutzt, fängt deshalb mit der kleinsten Luft-Kammer an
und wagt sich nicht gleich an ein 400-Liter-Schlauchboot mit integrierter Heißtee-Küche in Hochglanz-Nußbaumwurzelholz.
Viel unüberlegte Theorie und Gespött zur Aufheiterung gibts wieder im Thread.
Und auch Gedankengänge, die geradewegs vom Thema wegführen
Private Mails mit lustigen Sticheleien gabs auch schon, die will ich aber hier gar nicht wiedergeben,
zum Schutz des Absenders.
Und dabei begann der Thread etappenweise immer wieder so schön mit einigen ernsthaften Erfahrungen aus der Praxis.
Ich würde daran gerne wieder ernsthaft anknüpfen (und einfach bitten die neunmalklugen Spötter und Besserwisser konsequent links liegen zu lassen).
Es geht um den Solo-Wiedereinstieg in den Canadier aus tiefem Wasser:
Zitat:
> Am Einstieg muß ich noch arbeiten, zu zweit gings schon, aber allein -> keine Chance.
Das ist die Frage, die mich interessiert: Wie kommt man allein wieder in den Canadier?
Wer von euch ist schon einmal mit einem Paddelfloat am Stechpaddel *)
bei Seegang allein erfolgreich in einen Canadier geklettert?
Daraus leitet sich dann die nächste Frage ab:
Wie groß muss das Auftriebsvolumen für ein Stechpaddelfloat sein,
wenn ich damit allein aus tiefem Wasser wieder in einen Canadier einsteigen will?
Und wie hoch sollte dieser Stechpaddelfloat-Auftriebskörper sinnvollerweise aus dem Wasser ragen?
Gruß
René (11)
*) Paddelfloats kenne ich nur für Kajakfahrer mit ihren Doppelpaddeln.
Die werden i.a. vom Schwimmer in der Gefahrensituation mit dem Mund aufgeblasen (Aha!).
Dieses Auftriebsvolumen reicht meiner Ansicht nach nur bei beim langen Doppelpaddel aus (langer Hebel),
nicht jedoch bei einem Stechpaddel.
Kajakdecks liegen in der Regel nicht so hoch überm Wasser,
wie Canadiersüllränder.
#41 Ich oute mich, der Spötter war ICH!!! Leichtgewicht!!!

@Rene11:
Du siehst aber, dass Deine Gummienten... äääh Gummiboot-Geschichte diverse Forums-Mitglieder zum Schmunzeln veranlasst, ich hatte den ganzen Tag bei Deiner Gummiboot-mein-Canadier-ist-vollgelaufen-und-meine-beiden-Hunde-schwimmen-ratlos-um-mich-rum-jetzt-blas-ich-mal-mein-Gummiboot-auf-Geschichte ein Lächeln im Gesicht hatte...
ABER nicht, weil ich über Dich lache, ich verstehe ja Deinen Ansatz!
Also Du suchst eine Antwort auf die Fragen: Wie kommt man allein wieder in den Canadier? Wie groß muss das Auftriebsvolumen für ein Stechpaddelfloat sein?
Da Dir (mangels Erfahrung - der Anderen...) wahrscheinlich niemand diese Frage hier beantworten kann, heißt es folglich richtig AUSPROBIEREN!!!
Und da Du ja offensichtlich weder Mühe noch Kosten noch Spott scheust, hab' ich folgenden Vorschlag:
Die Firma Zölzer: http://www.zoelzer.de/content.php?sessio...ten/kontakt.php
hat viele innovative Dinge im Kajaksport entwickelt und kann Dir sicherlich ein Paddelfloat herstellen, dass Deinen Anforderungen entspricht... (ist das nicht wunderschön konstruktiv??)
Da das Paddelfloat für Canadier-Stechpaddel-ich-muss-ja-eine-viel-höhere-Bordwand-erklimmen noch nicht erfunden wurde, kannst Du Dir das dann patentieren lassen (ernsthaft!!), ich würde jederzeit bestätigen, dass das in Deiner "Schwabbelmasse zwischen den Ohren" entstanden ist...
Und auch wenn Du, -ich zitiere Deine PM-, seit mehreren Jahrzehnten paddelst, finde ich es nicht richtig, über Dich zu spotten (böse, böse Forums-Mitglieder), Du stellst hier einen konstruktiven Neuansatz zur Disposition, also bitte ich alle anderen, diesem auch ernsthaft, vorurteilsfrei, wertneutral und nicht überheblich zu begegnen!
So, war das jetzt die richtige Form?
versöhnliche Grüße - Leichtgewicht
PS: Gefahrensituationen... In erster Linie doch die Kenterung?? Oder?? Und wer kentert, ist doch mit allen Kenternden gleich, oder??
Und warum kentert man?? Wind/Wellen?? Und da wo ich mich durch so starken Wind und Wellen kämpfe, Zitat -in tiefem Wasser-, da blas Du mal ein Gummiboot -mit der kleinsten Kammer anfangend- auf...
Aber mach das bitte, wenn ich zusehen kann, weil soetwas habe ich noch NIE gesehen!!!
#42 RE: Echte Heldentaten: Reflexartig drauflosspötteln

Hallo René,
ärgern wollte ich dich nicht mit meiner Antwort. Nachgedacht hab´ ich auch vorher und sogar überlegt, ob ich noch dazu schreibe wie ich es meine. Es wurde mir dann aber zu spät. Sorry, wenn die ersten zwei Absätze verletztend aufgenommen wurden.
Bevor ich mit meinen nächsten Gedanken wieder jemanden auf die Palme bringe. Ich bin Hobby Paddler, nicht durch Vereinskurse erprobt und das nachfolgende muss inhaltlich nicht richtig oder ausgereift sein - ist als Anregung zu verstehen.
Mir ist der Gedanke mit den Gummibooten zu weit weg.
a) Gewicht ist bei Gepäcktouren ein zu wichtiges Thema. Ich beschränkte mich auf das Wesentliche und hab trotzdem einen Haufen Zeug mit. Bei einer Rucksacktour wäre ich hoffnungslos überladen. Weil ich es mitnehmen möchte, paddel ich. Aber: Sicherheitstechnik muss leicht sein.
b) Ich habe früher mit einem Metzler Canoe/Kajak angefangen - Gummi. Ohne Einstiegshilfen kommt nur ein körperlich gut trainierter Schwimmer rein - wenn er das vorher GEÜBT hat (da bin ich wieder bei meinen Lieblingsthema, wenn es um Rettung geht). Andere Gummiboote habe das gleiche Problem. Hoher Rand, geringes Gewicht, rutschige Oberflächen, runde Formen die das Boot umdrehen wenn du einsteigen willst.
c) Das einfachste ist immer noch, das Boot an´s Ufer zu drücken oder zu ziehen (Seil), wenn es mit dem Wiedereinstieg nicht klappt. 1000 Liter Wasser im Boot durchs Wasser schieben oder ziehen kostet Zeit und Kraft. Das sollte man aber vorher selber mal auf einem See übern, damit man versteht ob man es kann bzw. was man noch machen muss, damit es überhaupt klappt. Mit einem 25 m Seil (z.B. das vom Wurfsack) kannst du schon ganz gut überbrücken und das Boot an Land ziehen. Evlt. Wurfsack und Treidelleine verbinden?
d) Mein Verständnis von Gefahrensituation: Wind/Sturm, Wasser dass schnell strömt (evtl. mit Baumhindernissen, Walzen), kaltes Wasser (abhängig von deiner Bekleidung), sehr weit draußen auf einem See, viele Binnenschiffer um dich herum, schnell strömendes Wasser und deine Kinder (Nichtschwimmer) sind mit in´s Wasser gefallen und treiben ab... Situationen also, wo eine "stabile Situation" innerhalb von 1-3 Minuten erreicht ein muss.
Wo ist das Gummiboot vor der Kenterung verstaut? Also Boot umdrehen und raus kramen = Wiedereinstieg, oder? Wenn das klappt, brauch ich das Guumi nicht mehr.
Die Sicherheitstechnik, die in diesem Thema oder an anderer Stelle immer wieder angesprochen werden haben alle den Nachteil, dass es keine ADA-Zeh Lösungen sind. Es kommt halt keine Engel und hilft. Entweder sind es Improvisationen aus Auftriebskörpern, Paddeln und Seilen und/oder es gehört Übung und körperliche Fittness dazu. Meistens macht die Kombination den Erfolg. Das eigene Üben hat noch einen entscheidenen Vorteil. Du spürst, wie gefährlich es wäre, wenn es nicht klappt (Selbstüberschätzung wird zu Selbsteinschätzung). Diese Erfahrung hilft Gefahrensituationen zu verringern, indem du einfach entscheidest: ich lass es sein, das ist mir zu riskant.
Nicht zu unterschätzen: nicht jeder Tipp läst sich für sich selber oder das eigene Boot umsetzen. Da entscheiden kleine Details über Erfolg oder Mißerfolg. Da wären wir also wieder beim Üben...
Was hab´ich bei Gepäcktouren mit: Schöpfkelle, 25 m Wurfsack, Treidelleine, Luftdruck-Messer, Schwimmweste, Trillerpfeife - alles draußen griffbereit. Bis auf Küchenkiste und Zelt-Sack wirken alle Gepäckstücke als Auftriebskörper, weil sie lose gepackt sind. 3-4 kurze Spanngurte (70 cm), die ich für Improvisationen beim Wiedereinstieg verwenden kann (Sachen zusammenbinden, Gepäckstücke zu einer Insel zusammen halten).
Heute morgen hoffentlich konstruktiv und weniger humorvoll,
Kanuotter
P.S.: Habe seit 2 Jahren ein Paddelfloat im Keller, weil ich damit den Wiedereinsitieg auspobieren wollte. Andere Techniken haben aber erfolgreich geklappt, so dass es vor sich hinstaubt.
#43 RE: Echte Heldentaten: Reflexartig drauflosspötteln

In Antwort auf:
Wer von euch ist schon einmal mit einem Paddelfloat am Stechpaddel
bei Seegang allein erfolgreich in einen Canadier geklettert?
Huhu - ich! Allerdings hielt sich der Seegang in Grenzen.
Hatte mal einen Kurs, gleichzeitig mit nem Kollegen der einen Eskiomiterkurs für Kajaker gegeben hat. Danach hab ich ihm mal so ein Paddlefloat gemopst.
Ich hatte Glück, dass es gerade so auf das Stechpaddel passte. Wenn das Blatt zu breit ist geht's nicht. Bei traditionellen Blättern dürfte es wenig halt finden.
Nun sind Stechpaddel ja einiges kürzer als die unserer zweiarmigen Kollegen und das ist meistens das Problem. Daher wäre mehr Volumen im Float sicher eine gute Sache. Ich habe den Schaft unterhalb vom Paddelgriff und eine Ducht am Rand mit einer Hand umgriffen. Je weiter der Abstand vom Float zum Boot ist, desto besser. Dann ein Beinchen angewinkelt und den Fuß über den Schaft gehängt. Je weiter weg das Gewicht vom Float ist, desto besser wirkt der Auftrieb des Floats (Hauptgewicht liegt dann auf dem Boot, was mehr volumen hat). Dann Schwung holen, Kinn auf die Brust und über Schulter und Rücken reinrollen (Duchten können dabei ziemlich im Weg sein, also nicht die Rübe anhauen). Man kann sich mit dem Float ein bischen abdrücken und gleichzeitig verhindern, dass der Süllrand des Bootes unter Wasser gedrückt wird. Wichtig ist dabei das Paddel so mit dem Boot zu "verbinden" dass es nicht "abknickt", da es bei der Prozedur nur auf dem äußeren Süllrand und nem Stückchen Ducht aufliegt. Legt man es über beide Süllränder, wird es zu kurz und das Float verliert seine Wirkung. Prinzipiell müsste der Einstieg auch ohne Float mit viel viel Übung klappen. Das Float macht es halt einen Tick leichter..
Das muss man halt auch wieder alles üben, üben, üben...
Uhm...ohh...Im Prinzip kann man sagen: Je kleiner das Volumen des Floats, desto größer muss der Abstand der auf dem Schaft ruhnenden Last zum Float, im Verhältnis zum Abstand zum Boot sein, aye?
(Archimedes hat da mal ein interessantes Experiment mit Fixpunkten im All und Planeten und soo...)
Ende meines Romans
Grüße, Sebastian
--
"Die Weisen erfreuen sich am Wasser." (Konfuzius, 551 - 479)
-
...der will nur spielen!
Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Andreas Schürmann
(
gelöscht
)
#44 RE: Echte Heldentaten: Reflexartig drauflosspötteln

Sicher ist (im doppelten Sinne) nur das was Du selbst probiert und hingekriegt hast.
Es gibt ja durchaus Paddler die es Solo ins Boot schaffen, ohne Schnickschnack.
Ich brauche halt eine Hilfe, Auftrieb oder Gegengewicht, am besten Sachen die sowieso im Boot sind, also Gepäck, Paddel usw.
Die Sachen die ich mit Verschiedenen Dingen als Paddelfloat getestet habe, haben mir nicht gefallen.
Kürzeres Paddel --> größere Kräfte
höheres Deck --> schlechtere Winkel
Kräfte und Winkel lassen den Paddelfloat gerne unter dem Paddel wegflutschen.
Ich klinke mich jetzt aus und melde mich wieder, wenn ich mal wieder 1 1/2 Stunden geplanscht habe und etwas Erfolgversprechendes erreicht habe.
Bis dann, immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel (da bin ich Sicher).
Andreas
#45 RE: Selbstrettung während einer Gepäcktour

Zitat von lej
Lieber Albert
Nach deiner Wannseetourerfahrung
Diese Tour ist auch bei mir in bleibender Erinnerung. Habe bei dem plötzlich aufkommenden starkem Wind trotz leichten Minusgraden gut abgeschwitzt. Zum Glück musstn wir niemanden bergen. Hätte dann echt schnell gehen müssen.
Schwimmwesten sind immer eine gute Sache.
Beim Letzten Treffen am Gobenowsee barg ich ein Kanu. Die drei Mann Besatzung trugen keine Schwimmwesten und hatten keine Chance, das fast versunkene Boot wieder flott zu bekommen. Die anderen in der Gruppe hatten auch keine Ahnung, wie sie das Boot bergen sollten. Dank Franks Kursus konnte ich helfen.
Bei einem Rettungsworkshop beim Canadiertreffen würde ich auch gerne teilnehmen.
#46 RE: Hurra !!!! Es geht wieder aufwärts
Hurra !
es gibt wieder mehr Konstruktives.
Man ist ja schon zufrieden, wenns einen Anteil von 25% übersteigt.
Ich danke euch allen.
Leider fehlt mir im Moment die Zeit ausführlicher zu antworten:
> Gefahrensituationen... In erster Linie doch die Kenterung?? Oder??
> Und wer kentert, ist doch mit allen Kenternden gleich, oder??
Nein, bei weitem nicht.
Wassertemperatur, Wind, Wellenhöhe, Strömung, Ufernähe ......
Wie lange wird es dauern bis externe Hilfe überhaupt vor Ort sein kann?
Treibts mich in einem Fließgewässer auf Gefahrstellen zu
oder spült mich die Strömung in den nächsten Minuten sowieso in einen ruhigen (Bade)see?
> Und warum kentert man?? Wind/Wellen??
Man kann auch ganz harmlos wegen zwei schweren, temperamentvollen Hunden im Canadier bei windstillem Badewetter kentern.
Möchtet ihr dann per Handy externe Hilfe anfordern? Ich nicht.
> Und da wo ich mich durch so starken Wind und Wellen kämpfe, Zitat -in tiefem Wasser-,
> da blas Du mal ein Gummiboot -mit der kleinsten Kammer anfangend- auf...
Missverständnis. Tiefes Wasser kann auch spiegelglatt sein.
Tiefes Wasser = Maß vom Wasserspiegel bis zum Seegrund überschreitet die Stehhöhe
Du kannst auch auf einem spiegelglatten See mit dem Canadier locker kentern,
wenn dich diverse, sich überlagernde Motorbootwellen ungünstig erwischen.
Stichwort: Tückische See.
Kenterung bei kaltem Wasser und starkem Wellengang:
Macht es denn überhaupt Sinn wieder in den Canadier einzusteigen,
wenn ganz klar abzusehen ist, dass ich in den nächsten fünf Minuten bei diesem Seegang wieder im kalten Wasser liegen werde ?
Vielleicht macht es viel mehr Sinn ein einziges mal in ein Schlauchboot einzusteigen und drin zu bleiben,
als fünfmal nacheinander mit dem Canadier in kaltem Wasser zu kentern oder voll zu laufen?
Vielleicht bestell ich mir eben doch das 400-Liter-Schlauchboot mit Teeküche und Tanzfläche?
Allen Spöttern zum Trotz!
Bitte ernsthaft drüber nachdenken!
Es gibt unendlich viele Gefahrensituationen
auf die man ganz unterschiedlich reagieren muss.
Gruß
René (11)
#47 RE: Selbstrettung während einer Gepäcktour


@René
Zitat: Macht es denn überhaupt Sinn wieder in den Canadier einzusteigen,
wenn ganz klar abzusehen ist, dass ich in den nächsten fünf Minuten bei diesem Seegang wieder im kalten Wasser liegen werde ?
Vielleicht macht es viel mehr Sinn ein einziges mal in ein Schlauchboot einzusteigen und drin zu bleiben,
Du hast hier ein klares Szenario vor Augen. Kannst du uns mal die Arbeitsschritte und Hilfmittel schildern bis du im Gummi Boot bist? Ich habe da vielleicht ein vorgefasste Meinung und möchte überzeugt werden ob das (zumindes am Schreibtisch) klappt.
Grüsse Kanuotter
#49 RE: Sehr schön, da schließt sich nun der Kreis ......
.... und wir sind wieder genau dort angelangt,
wo ich mit meinem Beitrag vom 16.07.2009 22:55 Uhr
in diese Diskussion eingestiegen bin:
> Kannst du uns mal die Arbeitsschritte und Hilfmittel schildern bis du im Gummi Boot bist?
> Ich habe da vielleicht eine vorgefasste Meinung und möchte überzeugt werden,
> ob das (zumindest am Schreibtisch) klappt.
Ich bin mit Fragen in den Thread eingestiegen,
nicht mit Antworten.
> Du hast hier ein klares Szenario vor Augen.
Ja_a_a_a, das habe ich, aber das Szenario ist ein ganz, ganz skurriles
und führt vom Thema weg.
Das ist eine längere Geschichte.
Ich will sie nur ganz, ganz kurz wiedergeben
und das auch nur deshalb, weil heute ein total verregneter Pantoffelsonntag ist.
Beginnen wir mit einem mühsam eingescannten Dia-Ausschnitt:
Bitte zum Vergrößern anklicken und die Qualität des Fotos entschuldigen.
Das Dia (36 x 24 mm) entstand lange, lange vor dem Digital-Zeitalter.
Die Gesichter habe ich unkenntlich gemacht.
Auf dem Vordeck liegt die helle Festmacherleine,
schön dekorativ fürs Foto zu einem Kreis zusammengerollt.
Das musste damals so gemacht werden.
Damals gabs für Teenies noch Regeln,
die man sich selbst auferlegte und auch einhielt.
Das Dia zeigt mich im zarten Knabenalter von 14 Jahren zusammen mit meinem Jugend-Freund
im ersten, eigenen Boot, einem selbstgebauten Zweierfaltboot
mit Holzgerüst, fünffacher Gummihaut und mit dem dunkel-blauen Kreuzköper-Baumwollstoff als Deck,
wie es damals die Klepperboote auch als Decksstoff hatten.
Ich glaube wir haben den Decksstoff damals auch von der Klepper-Werft bezogen.
Erbaut haben wir das Boot nach Plänen von einem Dipl.-Ing. Josef Locher.
Eine detaillierte Bau-Anleitung gab es damals als Buch mit mehreren Bauplänen
vom Typ "Burda-Schnittmusterbogen" im Ravensburger Spieleverlag zu kaufen.
Inseriert war die Bauanleitung ganz hinten im berühmten "Werkbuch für Jungen"
aus dem gleichen oberschwäbischen Verlag.
Der eine oder andere wird dieses "Werkbuch für Jungen" noch im Regal stehen haben.
Wir Jungs haben dieses Boot allein in jahrelanger Kleinarbeit komplett hinter dem Rücken unserer Eltern gebaut.
Unsere Eltern hatten davon wirklich nicht die geringste Ahnung!
Nur einige ausgewählte Angestellte der Firma waren eingeweiht und standen uns
teilweise bei den Metallarbeiten (Messingbeschläge, biegen, hartlöten usw.) beratend zur Seite.
Nach den ersten kleinen, erfolgreichen Probefahrten auf Deutschlands größtem Binnengewässer,
dem Bodensee, haben wir ein gleichaltriges Mädchen eingeladen
und haben dann zu dritt mit dem selbstgebauten Gummikreuzer
den Bodensee (fast) an seiner breitesten Stelle überquert.
Es kam wie es kommen musste:
Nach anfänglich ruhiger See wurden die Wellen immer höher.
Ich hatte zum erstem Mal richtig Schiss in meinem jungen Leben.
Wir haben uns aber davon natürlich nichts anmerken lassen.
Das Faltboot hat die Überfahrt gut überstanden, besser als ich.
Wir haben drüben in der Schweiz die junge Dame in eine Gartenwirtschaft
zu einem Sinalco eingeladen.
Oder wars ein Bluna in der dunkelgrünen Glasflasche mit einem weißem Strohhalm?
Egal!
Nach dem Bluna sind wir den gleichen Weg wieder zurück nach Deutschland gepaddelt.
Wiederum ganz, ganz knapp davor, im Seegang vor lauter Angst in die Hose zu machen.
Bodenseeüberquerung: Manzell ---- Uttwil, das sind ungefähr 2 x 10 km.
Nach unserer Rückkehr haben wir uns damals gefühlt wie Columbus nach seiner Rückkehr in die Alte Welt.
Junge, Junge, wir hatten die Schweiz entdeckt!
und die ersten zarten Gefühle zum anderen Geschlecht waren gerade im Kommen.
Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass wir als schmalbrüstige 14-Jährige nach dem Kauf der Gummihaut
(Meterware 5,5 m x 64,00 DM = 352,00 DM, das war finanziell der dickste Brocken für uns damals
und der lag ja erst kurz hinter uns und ist übrigens eine eigene Geschichte wert)
natürlich überhaupt kein Geld für drei Schwimmwesten übrig hatten.
Aber wir hatten stattdessen ein kleines, ovales, rot-blaues Gummi-Schlauchboot
bei unserer "Antlantik-Überquerung" mit dabei,
in dem wir im Notfall gerade so zu dritt Platz gehabt hätten.
Das Schlauchboot lag vorne griffbereit bei mir zwischen den Schenkeln
verpackt in solch einer groben Baumwolltasche,
wie sie heute von einigen Forumsmitgliedern hier wieder als Packtasche verwendet wird
So ein altes Drumm vom Opa mit Lederriemen !!!
Wie nennt ihr die Dinger heute?
Wenn ich das Paket bei einer evt. Kenterung nicht festgehalten hätte,
wärs ganz flott abgesoffen.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir als Jugendliche beim Baden oft vom Wasser aus
in dieses Gummi-Schlauchboot geklettert sind, das war völlig unproblematisch, das saugte
sich wie ein Saugnapf auf der Wasseroberfläche fest und es konnte so gut wie überhaupt nicht umkippen.
Wir haben das Ding oft mit dem Mund aufgeblasen, ob auch mal im Wasser schwimmend , weiß ich heute nicht mehr.
Nun gut, als Teenie ist man noch sportlich.
Die Frage ist, ob ich das heute auch noch schaffen würde.
Ohne "selber ausprobieren" gibts wohl keine verbindliche Antwort.
Gruß
René (11)
"Faltboote selbst gemacht"
von Dipl.-Ing. Josef Locher
heute wieder erschienen und erhältlich z.B. hier:
http://www.buch.de/buch/02095/090_faltbo...libri_rari.html
vgl. auch die Kommentare zum Buch im http://www.faltbootforum.de
"Werkbuch für Jungen" aus den Sechzigern:
Das Buch wird antiquarisch teuer gehandelt!
Also wer eins rauswerfen will, ich nehms sofort.
#50 RE: Sehr schön, da schließt sich nun der Kreis ......
verstehe ich das richtig:
man hat ein gummischlauchboot mit im oc, am besten mit kleiner druckluftflasche.
oc kentert
man über bord
man über bord blässt schlauchboot auf
man über bord klettert in schlauchbaut (stell ich mir einfacher vor, als ins oc)
man über bord im schlauchboot hat alle zeit der welt oc zu bergen, drehen, auslöffeln und wieder einsteigen
luft aus gummiboot und weiter geht es.
die idee ist nicht schlecht, man müßte ein kleines praktisches, leichtes gummiboot finden, für großgewässerüberguerungen eine überlegung wert, und wer jetzt lacht - ich weiss von mindestens einer geplanten meeresüberquerung aus dem forumsmitgliederstamm.
moose
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