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Warum ist das Kajak in Deutschland so populär?

Martin fragte im Thread zur angebotenn Trainer C Canadierausbildung
Zitat von Martin Strauß im Beitrag DKV - Ausbildung Trainer C - Canadier
Welche Gründe sind es genau gewesen, dass das Kayakpaddeln populärer wurde?
- mehr Marketing der Kayak-Industrie?
- einfacher im Handling?
- Effizienzgründe?
- Kosten bzw. Angebot/ Nachfrage?
Ich habe mir erlaubt, dazu einen eigenen Thread zu starten.
Meine Überlegungen zu den Fragen sind folgende:
Kajak paddeln ist in Deutschland schon lange populär. Die Kajaktradition geht bis auf die Faltkajaks zurück, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weit verbreitet waren. 1905 baute der Architekturstudent Alfred Heurich das erste moderne Faltkajak, 1907 erwarb Johann Klepper eine Lizenz und ging in Serienproduktion. In den 1920er Jahren setzte die Deutsche Reichsbahn sogar Sonderzüge für Faltbootfahrer ein. 1936 wurde das Rennen mit Faltkajaks olympische Disziplin. (aus Wikipedia zum Faltboot zusammengefasst)
Damit gab es also schon mal eine relativ weite Verbreitung des Kajaks.
Dazu kommen weitere Faktoren:
- Die Seen und Flüsse in Deutschland machen Portagen nur selten nötig, der Vorteil der Canadier kommt nicht „zum Tragen“.
- Entlegene Wildnistouren sind in Deutschland nicht möglich. Das „bisschen“ Gepäck für eine Tour in zivilisierte Gegenden passt auch problemlos in die meisten Kajaks, die Ladungskapazität des Canadiers wird nicht benötigt.
- Die Paddeltechnik im Canadier ist schwerer zu erlernen. Oder in anderen Worten: wer im Kajak auf der linken Seite eine schlechte Technik hat und auf der rechten Seite auch nicht besser paddelt, fährt trotzdem geradeaus.
- Da mit dem Doppelpaddel leichter eine höhere Frequenz gepaddelt werden kann, ist man häufig im Kajak schneller unterwegs, als ein Canadierpaddler ohne gute Technik. Zumal die Canadier mit ihrer offenen Bootsform und höheren Bordwänden deutlich windanfälliger sind.
Dass bei einer höheren Nachfrage nach Kajaks auch mehr Kajaks gebaut (und importiert) werden, ist verständlich. Für Anfänger steigt so auch die Anzahl guter aber auch günstiger Gebraucht-Kajaks. Das ein größeres Angebot sich wieder positiv auf die Verbreitung von Kajaks auswirkt, verwundert nicht…
Neue Bootsformen und Materialien vergrößerten den Spaß des Kajakpaddelns (Wildwasser und Seekajak in immer extremeren Formen) und damit den Ruf des Kajaks. Warum sich dann noch um eine andere Bootsform kümmern?
Martin, habe ich damit ein paar Deiner Fragen beantworten können?
Viele Grüße
Heiko
p.s.: ich paddel auch sehr gerne im Seekajak!

Heiko, gut, dass Du einen neuen Thread aufgemacht hast. Die Frage ist ja interessant, war aber im Thread zur Trainer C Ausbildung nicht gut aufgehoben.
Interessanter ist aber eigentlich die Sache von der anderen Seite zu sehen. Es ist ja schön, dass das Kajakpaddeln beliebt ist. Und das wird ja auch niemand den Kajakpaddlern nehmen wollen. Ganz im Gegenteil: es sollen bitte alle so glücklich werden, wie sie es gerne haben!
Aber spannend ist doch die Frage, wie es passieren konnte, dass der Canadier im DKV derartig unter dem Radar läuft? Das in einem so großen Verband so wenig Wissen zu so einem naheliegenden Boot vorhanden ist, hat mich immer wieder überrascht (inzwischen tut es das aber nicht mehr).
www.CANADIER-PADDELN.de
CANADIER-PADDELN.de bei YouTube
ACA-Instructor L3 River Canoeing & L3 Freestyle
#3 RE: Warum ist das Kajak in Deutschland so populär?

Moin,
wenn ich noch ein Detail dazu schreiben darf: Zudem waren Kajaks bzw Faltboote eher günstiger zu erwerben, als Canadier. Die z.b. diversen Bremer Canadier-Werften arbeiteten immer in Einzelfertigung - Massenfertigung gab es da nicht. Zur Zeit der Arbeiterbewegung war der Wille zum draußensein mit Faltboot verbunden. Die Polyesterzeit kam ja erst dann viel später. Da hatte das Canadierpaddeln aber schon das gefestigte "Negativ" Image - selbst als Kind/Jugendlicher im Verein erlebt.
Die Image-Wende kam meines Erachtens mit den ersten Fachbüchern aus USA und dann dem ACA.
Viele Grüße
docook
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