Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?

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04.10.2022 23:47
avatar  sputnik
#1 Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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Hallo Zusammen,

ich hoffe diese Frage ist nicht zu heikel für das Forum.

Heutzutage soll man gendern, Winnetou ist auch nicht mehr das, was er mal war und wie sieht es mit unserem schönen Hobby aus?
Der Canadier, das Boot der Indianer Nordamerikas. Dürfen wir uns in Zukunft noch ungestraft im Canadier fortbewegen,
oder ist das kulturelle Aneignung?

Eigentlich stelle ich mir keine solche Fragen. Nur ein Vorkommnis im privaten Bereich zeigte mir, daß täglich ein gelangweilter Kleingeist aufsteht und ein Haar in der Suppe findet. Es ging hier jedoch um ein anderes Thema.
Was mache ich aber, wenn ich gerade zu einer schönen Paddelrunde aufbrechen möchte und am Ufer kommt so ein Mitmensch dahergewackelt und bezichtigt mich der kulturellen Aneignung. Was entgegne ich da? Kann ich die Beschuldigung entkräften?

Grüßle,
Stefan

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Stark und groß durch Spätzle mit Soß' ..... Gottes schönste Gabe: der Schwabe!

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04.10.2022 23:56
avatar  Rob
#2 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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Rob

Dann sagst du, das dir der Sprit von deinem V8 ausgegangen ist und du zur nächsten Tanke musst.
Ne, im Ernst, noch nie erlebt sowas.
Was war denn der Stein des Anstosses ?
Grüße, Rob


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05.10.2022 05:22
#3 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
Fe

Einfach freundlich lächeln und weiterpaddeln! Manche Diskussionen sind es nicht wert, sich darauf einzulassen.

Gruß
FreuchtSocke


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05.10.2022 06:33
avatar  JU61
#4 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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"kommt so ein Mitmensch dahergewackelt und bezichtigt mich der kulturellen Aneignung."

Wenn das seine/ihre einzigen Probleme sind! Man wie glücklich müssen der/die denn sein.

Diese "kulturelle Aneignung" bereichert das Leben doch erst und macht es bunter, lebenswerter.

Seid lieb zueinander und habt Spaß im Leben, es ist zu kurz um es sich schlecht gehen zu lassen!

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05.10.2022 08:03
#5 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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Zum "was mach ich, wenn...": Meine Variante wäre einfach die Person freundlich zu fragen, wie sie darauf kommt bzw warum es das für sie ist. Interessiert zuhören und anschließend sagen "Danke für den Gedankenanstoß, darüber werde ich für mich einmal nachdenken."


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05.10.2022 08:31 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2022 08:31)
avatar  HeikoV
#6 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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Moin zusammen,

in die Diskussion "kulturelle Aneignung Ja/Nein" möchte ich gar nicht einsteigen. Dafür kann Hintergrundinformation nie schaden.

Ein mit einem Stechpaddel fortbewegtes Wasserfahrzeug ist eine der ältesten Formen des Bootfahrens überhaubt. Dies wurde rund um den Globus immer wieder "erfunden". Auch wenn die Boote der frühen Zeiten in der Regel Einbäume waren, ist unsere Spielart doch nur eine Weiterentwicklung. Übrigens ist der älteste Fund solch eines Bootes das "Kano van Pesse", das in den Niederlanden gefunden wurde. Demnach ist man in Europa bereits in der Mittelsteinzeit (zwischen 8200 und 7600 v. Chr.) paddelnd unterwegs gewesen!

Viele Grüße
Heiko


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05.10.2022 08:34
#7 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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Das stimmt, da haben sie recht, ich höre sofort damit auf. Achso essen sie eigentlich gerne Kartoffeln oder schauen sie sich gerne die Fußballbundesliga an? Oder trinken Sie Kakao, Kaffee oder Tee?

Also, ich würde so ähnlich antworten, sofern ich Lust dazu hätte ihn zu überzeugen. Oder ich würde ihm sagen, das er sachlich rechtlich hat. Das der Ursprung dieses Sportgerätes aus Nordamerika stammt, aber der deutsche Alfred Heurich das Faltboot als Freizeitsport zum ersten Mal als Idee umgesetzt hat. Das daraus was wunderbares entstanden ist, und eine Menge Menschen dadurch die Natur erlebt haben und es dir Freude, wertvolle Erfahrungen mit sich gebracht haben:

Alternativ hoffe ich, das ich nicht kurzfristig schlechte Laune habe und auf meine Ruhrpottart antworten: jajaja...


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05.10.2022 08:49 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2022 08:51)
#8 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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Ihr seid ja so unsensibel!

Die einzig erlaubte und richtige Antwort wäre, sein Vergehen zuzugeben, denn natürlich ist Canadierfahren eine böse rassistische kulturelle Aneignung. Denn damit hast du das Kanu ja den Indianern quasi weggenommen.

Anschließend ist noch eine vielfache tiefe Entschuldigung in allen Medienkanälen notwendig, um sich von dieser Schuld halbwegs reinzuwaschen.
Bettina Jarasch hat es doch vorgemacht, und die ist eine von den Guten!

Dein unreflektiertes Kanufahren ist also heute quasi nicht mehr erlaubt. Du darfst dich in einen Mercedes setzen, das ist, so viel ich weiß, eine deutsche Erfindung. Aber nicht in ein Kanu! "Auch Du musst dazulernen!"

( ͡° ͜ʖ ͡°)


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05.10.2022 09:00 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2022 09:01)
avatar  gast
#9 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
ga

Zitat
Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?


mit dem Kanu paddeln nicht, aber vielleicht auf dem Rücken tragen wel ;-)


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05.10.2022 09:14
avatar  Trapper
#10 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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...ich wundere mich immer wieder wie viele Zeit,Lust oder Langeweile haben, um sich mit solchen Themen zu beschäftigen.

Internette Grüße Thomas

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05.10.2022 11:54
#11 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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Ganz einfach...


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05.10.2022 12:14
avatar  Rob
#12 RE: Ist Canadier paddeln eine kulturelle Aneignung?
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Rob

Wenn einer mault, ganz laut Laila singen !
😉
Grüße vom Weißwurstäquator
Rob


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05.10.2022 13:27
#13 natürlich ist es das
Ka

und ganz besonders schlimme Kulturdiebe sind die Leute, die im Kanadier rumfahren und auch noch im Tipi übernachten. Da wird das Kulturgut der Waldindianer mit dem der Prärie-Indianer wildromantisch vermengt. Sie werden dann zwar durch das Gewicht und den Aufwand bestraft, das reicht aber nicht. (Manche lassen dann ganz einfach das Boot weg und übernachten nur im Tipi - auch so eine Verirrung). Wenn ich zu bestimmen hätte, müssten die Tipileute das Buch von Dee Brown (Begrabt usw.) auswendig lernen und dürften nur noch mit Korakeln paddeln. Rundboote mit Büffelhäuten, wie sie auf den köstlichen Stichen von Bodmer zu sehen sind, wird man ja nun auch nicht mehr bauen dürfen. Oder gibts jetzt wieder genug Büffel?


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05.10.2022 14:28
#14 RE: natürlich ist es das
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ist es nicht schon eine Blasphemie zu behaupten das die Krone der Schöpfung nicht der Schwabe mit Soße ist, sondern der Bayer dessen Arme aus Weißwurst bestehen und der einen Canadier auf dem Kopf trägt.


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05.10.2022 14:58
#15 RE: natürlich ist es das
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... und wieder ma sitzt der Stefan zuhause und lacht sich darüber kaputt, mit was für abwegigen Ideen man das halbe Forum beschäftigen kann


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05.10.2022 20:26 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2022 20:29)
avatar  sputnik
#16 RE: natürlich ist es das
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Und täglich grüßt .... der Troll


Nein, meine Frage war ernsthaft gemeint und ich hätte sie hier gerne diskutiert. Wie ihr das seht mit der kulturellen Aneignung.
Ein paar Ansätze sind ja schon da. Danke dafür.

Andere hingegen verunglimpfen recht gerne. Aus Unsicherheit? Verständlich, daß es einfacher ist, wenn ein Einsteiger nach dem passenden Boot fragt. Dieses Stadium haben wir alle durchlaufen und wirklich jeder kann Romane dazu schreiben... und tut es teilweise auch. Vielleicht fällt ja ein neuer Kunde ab. Beim Bootskauf oder Kurs
Aber was soll man antworten, wenn einer fragt, ob Canadier Paddeln kulturelle Aneignung ist? Da zieht man die Frage (oder den Fragenden?) lieber ins Lächerliche.

Nein, ich sitze nicht zuhause und schaue ins Forum, wie sich die Antworten entwickeln. Meine Prioritäten habe ich anders gesetzt. Unter Anderem bin ich einfach mit dem sortieren der Bilder unseres Norwegen Urlaubes beschäftigt. Der oben gezeigte Troll ist ein Teil dieser Bilderflut und erschien mir gerade passend.
Bitte um Nachsicht wenn Antworten etwas dauern.

Grüßle,
Stefan

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05.10.2022 21:01
#17 RE: natürlich ist es das
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Ich finde diese Diskussion über kulturelle Aneignung ist eine Nordamerikanische. Manche versuchen, die mit der Brechstange nach Mitteleuropa zu holen. Und die teilweise in einer Art geführt wird, dass man meinen könnte, das Idealbild wäre, dass jede (Sub)-Kultur unter sich bleiben sollte und ja keinerlei Vermischung statt finden soll. Meiner Meinung nach ist es völlig normal und gut, wenn Aspekte aus einer anderen Kultur übernommen werden.

Wenn einer hier mit seinem Boot herum fährt, hat das doch mit den amerikanischen Ureinwohnern gar nichts zu tun. Weder die übliche Boots-Form noch die Boots-Materialien. Ein wenig anderes könnte man es betrachten, wenn einer im Leder-Fransen-Outfit mit Federschmuck und Schminke paddeln würde. Warum sich allerdings jemand von so einem Cos-Play auf den Schlips getreten fühlen sollte? Wenn eine Truppe vom Junggesellenabschied besoffen mit dem Plastik-Tomahawk "umpfa-umpfa" rufend durch die Gegend zieht, ist es schon etwas peinlich und geht dann in die Richtung, was mit dem Begriff "cultural appropriation" kritisiert wird. Aber die "Hobby-Indianer" die ich so kennengelernt habe, hatten großen Respekt für die Kultur der Ureinwohner und sich auch viel Wissen darüber angeeignet.

Aber wenn wir bei dem Thema sind: Wie "indianisch" ist denn unser Paddeln überhaupt? Kennt sich jemand mit der Paddeltechnik der Ureinwohner Anno 1500 aus? Hatten die z.B. übergriffene Grund- oder Ziehschläge? Haben die gehebelt?


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05.10.2022 22:19
avatar  JU61
#18 RE: natürlich ist es das
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"Aber was soll man antworten, wenn einer fragt, ob Canadier Paddeln kulturelle Aneignung ist?"
Ja -, vielleicht -, weiß nicht -, und?

Mir ist völlig schleierhaft was der/die Fragende mit der Frage bezwecken will und in wie weit eine Antwort hierauf ihn/sie weiter bringt und zu welcher Erkenntnis.

Seid lieb zueinander und habt Spaß im Leben, es ist zu kurz um es sich schlecht gehen zu lassen!

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05.10.2022 22:39 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2022 22:40)
avatar  M.A.X.
#19 RE: natürlich ist es das
M.

Die Geschichte der Menschheit ist eine Aneinanderreihung von "Aneignungen/ Übernahmen, Geistige Okkupationen,wie auch immer man das nennen will"
Der eine hat es erfunden, der Nächste hat etwas dazugegeben, der Dritte hat noch was anderes daraus gemacht.
Darum sind wir hier, wo wir jetzt sind. Und nicht in der Steinzeithöhle.
Ob das alles gut war, ist eine andere frage.
Leute, die hier plötzlich ein Problem sehen, haben einfach den Boden der Realität verloren.
Wenn ich ein Huhn essen will, muss ich ein Huhn schlachten (oder wer anderer).
Diese Leute denken vermutlich, das Huhn fällt wie Biblisches Mana vom Himmel.

gruß Markus


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06.10.2022 00:35
avatar  sputnik
#20 RE: natürlich ist es das
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Zitat von JU61 im Beitrag #18
"Aber was soll man antworten, wenn einer fragt, ob Canadier Paddeln kulturelle Aneignung ist?"
Ja -, vielleicht -, weiß nicht -, und?

Mir ist völlig schleierhaft was der/die Fragende mit der Frage bezwecken will und in wie weit eine Antwort hierauf ihn/sie weiter bringt und zu welcher Erkenntnis.


Gute Frage. Was bringt es mir? Was ist der Benefit? Vielleicht hätte ich vorher überlegen sollen, welchen Profit ich aus der Antwort auf meine Frage habe, bevor ich sie stelle? Wenn kein Profit ersichtlich ist, die Frage einfach nicht stellen? Ist sie dann auch in mir weg, oder kommt sie immer wieder hervor?
Vielleicht stellte ich die Frage auch nur, um herauszufinden, ob andere diesselbe Frage mit sich tragen und sich nur nicht zu fragen getrauten? Die sie einfach hinunterschlucken, aus Furcht, ausgelacht zu werden?

Nun, ich weiß nicht, was mir die Antworten "bringen".

Zwei Beispiele, bei welchen ich mich frage: "wo ist der Haken?"

1. Vor vielen Jahren erlernte ich das Didgeridoo spielen. Der Klang faszinierte mich so, daß ich einen Workshop besuchte. Hatte einen guten Lehrer und der Erfolg stellte sich schnell ein. Je mehr man sich mit dem Instrument befasst, desto mehr befasst man sich auch mit dem Hintergrund. Zweifel stellten sich ein. Ist es richtig, was ich da tue? Letztendlich ließ ich es sein.

2. Vor noch längerer Zeit erlernte ich die schwedische Sprache. Aus Liebe zu diesem Land, denn man braucht sie nicht wirklich zur Verständigung in Schweden. Bei Begegnungen freuten sich die Schweden über meine Bemühungen. Wenn dann heraus kam, daß ich aus Deutschland komme, freuten sie sich noch mehr, ihr oft sehr gutes Deutsch anwenden zu können. Nun ist Sprache ja Kultur. Somit hatte ich mir ihre Kultur angeeignet und sie sich meine. Komisch, keiner war erbost darüber. Freude war es, die empfunden wurde.

Nun gab es im August diese Winnetou-Diskussionen, die bei mir nur Kopfschütteln verursachten. Da kommt doch normalerweise schon der Gedanke auf, ob sich auch jemand daran stören könnte, daß man so ein "Indianderboot" fährt, oder nicht? Was ist dann naheliegender, als in einer Gruppe, die sich nur mit solchen Booten beschäftigt, zu fragen?

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06.10.2022 06:29 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2022 15:21)
#21 RE: natürlich ist es das
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Servus beisammen

Danke Stefan, dass Du die Frage gestellt hast. Ich finde es wertvoll, sich mit anderen Menschen darüber auseinanderzusetzen. Mir war der Begriff bislang noch nie untergekommen, daher hab ich zunächst einmal Wikipedia dazu befragt und eine sehr differenzierte Antwort bekommen. Auf Grundlage dessen hab ich das Grübeln angefangen: auf der einen Seite sehe ich nun eine unaufhaltsame kulturellen Entwicklung des Kanus vom Nutzfahrzeug zum Freizeitobjekt. Die andere Seite lohnt einer genaueren Betrachtung. Die Geschichte des Kanus ist in früher Zeit eine Geschichte der Aneignung. Gut, nein schlecht. Das können wir heute Bedauern aber nicht mehr ändern. Was wir aber können ist, uns bei allem unserem Handeln Gedanken zu machen, was wir uns damit gerade Aneignen. Wem mein Handeln nützt und wem oder was es schadet. Dazu braucht es Wissen, Verständnis und Austausch, denn wir leben nicht alleine auf dieser Welt. Das ist oft hochkomplex und frustrierend, aber einer Auseinandersetzung wert, damit wir weiter friedvoll unserem schönen Hobby nachgehen können.
Das war jetzt schnell vor der Arbeit am Handy geschrieben. Ich merke, dass es eigentlich ein ganzes Buch füllen könnte...
Grüße
Holger

faltcanadier.de
Holger Schmidt

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06.10.2022 07:04 (zuletzt bearbeitet: 06.10.2022 12:45)
avatar  JU61
#22 RE: natürlich ist es das
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Stefan
Da kommt doch normalerweise schon der Gedanke auf, ob sich auch jemand daran stören könnte, daß man so ein "Indianderboot" fährt, oder nicht?

Dann ist es das Problem des „JEMANDEN“ nicht meins.

Wenn Du Dich permanent fragst, wenn könnte mein Handeln stören, wirst Du feststellen, dass Du Dein Leben nach der Meinung anderer lebst.
Willst Du das wirklich? Denn jedem kannst Du es nie recht machen.
Mache es Dir selbst recht, ohne anderen vorsätzlich zu schaden und Du wirst sehen das wenigstens einer „Glücklich“ ist (in diese Überlegung kann man natürlich auch wenige andere Menschen mit einbeziehen.
Deine Mitmenschen reagieren auf Dich (Aktion und Reaktion). Wenn es Dir gut geht bei dem was Du tust und Du positive Signale Aussendest so werden sich die meisten Menschen in Deinem Umfeld zumindest nicht unwohl fühlen. (Deine Erlebnisse in Schweden mit Schweden)

Müssen wir uns permanent für unser Tun bzw. Unterlassen rechtfertigen, auch vor uns selbst? Warum auch?
Und selbst wenn wir die Kulturelle Aneignung klar mit JA! beantworten, was soll aus dieser Erkenntnis folgen? Oder wem nützt, bzw. schadet sie?

Wenn Du heute auf Reisen gehst, fragst Du Dich dann auch, von wem Du die „Kulturelle Errungenschaft des Rades" Dir angeeignet hast und gehst in Zukunft nur zu Fuß?

Oder wenn wir hier so munter vor uns hinschreiben und kommunizieren.
Woher kommt die Schrift von wem haben wir sie uns angeeignet und darf ich sie auf Grund meiner Bedenken noch nutzen?

Ich denke wir tun es, weil es uns nützt, weil wir "müssen" weil wir Spaß daran haben und weil es meist auch gut für die Allgemeinheit sein kann.



Holger
„Dazu braucht es Wissen, Verständnis und Austausch“ eindeutig JA!
Denn, es ist all zu oft so, dass die Freiheit des Einzelnen (Einzelner) die Ketten (Unterdrückung) der anderen bedeutet.

Aber beim Paddeln oder Didgeridoo spielen wage ich das zu bezweifeln.

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06.10.2022 07:12 (zuletzt bearbeitet: 06.10.2022 14:20)
avatar  Dipol
#23 RE: natürlich ist es das
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Moin Stefan,

Ich muss gestehen, auch ich war zuerst versucht, mit einem schlechten Witz zu reagieren. Dir scheint es ja aber wirklich ernst zu sein, und ich bin darüber in's Nachdenken gekommen, hab mal den Begriff "Appropriation" (Aneignung) gegooglet und bin dabei auf Max Weber und den Begriff der "Schließung" gestoßen. Soziologie ist ein Thema, mit dem ich mich bisher noch nie beschäftigt habe, und kann dazu auch weiter nichts sagen. Mir ist dabei allerdings der DKV eingefallen, der irgendwann beschlossen hat, Paddeln müsse jetzt Kanu-Sport heißen, Kajaks wären Kanus, Kanus wären zwar auch Kanus, müssten jetzt aber Canadier heißen. Förderungswürdig wäre außerdem nur, wenn man sich in so ein unmögliches Sprint-Boot kniet, was zur Folge hat, daß in den Vereinen heute kaum noch jemand lernt, vernünftig mit einem "richtigen" Kanu zu fahren. DAS erlebe ich als kulturelle Aneignung im negativen Sinn.

Schleswig-Holstein, mein Zuhause, besteht zu einem guten Teil aus Wasser, und ich lebe in dieser Landschaft - auch mit Booten, seit ich in der Lage bin, mich selbstständig damit zu bewegen. Dabei hatte ich das Glück, über die Jahre vom kleinen Topolino über Skiffs bis hin zu großen Yachten alle möglichen Bootstypen (mit)benutzen zu dürfen, das war eine für mich positive Aneignung von Kultur.

Es heißt: "Wasser verbindet" und Boote sind aus meiner Sicht nicht inter- sondern eher extranational. Viele Entwicklungen in diesem Bereich entstehen durch interkulturellen Austausch, und auch wenn die Methode, Boote mit Birkenrinde zu bauen, von einigen der First Nations entwickelt wurde und Teil ihres ganz speziellen Kulturguts ist , so sind doch mit Stechpaddeln angetriebene Boote etwas, was zu unser aller Geschichte gehört.

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Groß und stark durch Kartoffeln mit Quark - und Matjes


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06.10.2022 10:29
#24 ungute Entwicklungen
Ka

Was den DKV angeht, wüsste ich gern, wo das steht, was der DKV zu dem Thema alles so beschlossen haben soll. ("Das weiß man halt..."). Dass die Entwicklung problematisch ist, das stimmt ohne Zweifel. Canadier und Faltboote sind deshalb Randbereiche, und das tut einer Bewegung nicht gut, die eigentlich eine wunderschöne Breitenwirkung haben könnte.


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06.10.2022 14:18
avatar  Dipol
#25 RE: ungute Entwicklungen
avatar

Zitat von Karteipaddler im Beitrag #24
Was den DKV angeht, wüsste ich gern, wo das steht, was der DKV zu dem Thema alles so beschlossen haben soll. ("Das weiß man halt..."). Dass die Entwicklung problematisch ist, das stimmt ohne Zweifel...

Nach weiteren Recherchen muss ich feststellen, das diese Vermengung von schon viel früher stattgefunden hat, zu einer Zeit, in der Kanus in der Überzahl waren. Nicht desto trotz sehe ich darin eine Kulturelle Aneignung, man hätte das hier auch anders regeln können, wie z.B. in Frankreich (canoë-kayak),oder im englisch-sprachlichen Wikipedia . Dieser Standpunkt ist auf alle Fälle diskutierbar.

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Groß und stark durch Kartoffeln mit Quark - und Matjes

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