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 TOURENBERICHTE
Kanuotter Offline




Beiträge: 551

10.05.2008 08:05
Treffpunkt Glan Antworten
Das GOC-Forum schafft Kontakte und macht neugierig auf die Menschen, die hier ihre Gedanken äußern. Marco „Artdig“ wollte Nahe und Glan unsicher machen, verkündete dies im Forum und scharrte auf diesem Wege für seinen Glan Ausflug 2 Canadier und ein WW-Kajak um sich. Wir trafen uns in Medard am Mühlenwehr: 4 Boote, 7 Menschen, 3 Generationen. Pegel Oderbach mit 112 cm (Glan) und Pegel Boos mit 69 cm (Nahe) versprachen gutes Wasser. Und das Wetter war einfach frühlingshaft schön. Sonnencreme war angezeigt, Winter ade!

Auf der rechten Flussseite, gegenüber der Mühle parkten wir unsere PKW und fanden einen passenden Einstieg. Der Einstieg auf dem Betriebshof der Mühle schien unerwünscht, so wie der Eingang zugeparkt war. Kurze Begrüßung, Materialvergleich und dann packten alle gemeinsam an und trugen die Boote zum Einstieg. Mit uns bereiteten sich noch zwei Kanuclubs aus Worms und Mainz vor, die aber später starteten. So hatten wir den Fluss „für uns“.

Der Glan nahm uns mit zügiger Strömung auf. Erlen und Weiden begleiten die Fahrt über die gesamte Strecke. Die Bäume am Fluss hatten bereits erstes Grün. An den Hängen waren aber die Tannen mit ihrem dunklen Grün noch deutlich erkennbar. Hier überwog noch blattloses Braun und Grau der Buchen, vermischt mit Blüten von einzelnen wilden Obstbäumen. Vor Odenbach verengt sich das Tal. Die Hänge kommen dichter an den Fluss, die Strömung nimmt etwas zu, wird aber nie anspruchsvoll. Auch Anfänger haben hier ihren Spaß. Dann öffnet es sich das Tal wieder im Meisenheimer „Becken“. Der Fluss sägt hier an einer Stelle an dem Ackerboden und schafft eine kleine Insel. Wir fahren links, achten auf Kiesbänke und paddeln am Prallhang entlang. Dann spüren wir schon den Rückstau vom Meisenheimer Wehr. Die kleine Stadt begrüßt uns mit einer alten steinernen Brücke und einer überraschend großen (gotischen?) Kirche. Wer Zeit hat, für den lohnt sich ein kurzer Abstecher in den Ort. Denn die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Meine Kinder freuen sich jedoch auf etwas anderes. Und so landen wir an einem breiten Holzsteg an und ziehen die Kanu raus – endlich Picknick.

Das Umtragen wird mühsam. Besonders der enge Durchgang in die Stadt ist nur in Schulterhöhe machbar. Die Canadier müssen rüber über die Steinmauer. Ich bin froh, dass wir heute so viele sind, denn zu zweit sollte man hier schon sein. Das Durchfahren des Wehres ist verboten und für unsere Kanadier sowieso nicht machbar. Zu breit, zu wenig Wasser, der Auslauf zu flach – Bruchgefahr. Wer alleine durchmuss kann das Boot an der Wehrkrone vielleicht abseilen. Lange Leine ist aber ein Muss. Boote mit mehr Gewicht oder Gepäck freuen sich an einem Bootswagen. Für den Wiedereinstieg wechseln wir an der Brücke auf die rechte Seite und finden nach 200 Metern einen ausgeschilderten Einstieg.

Dann geht es weiter. Besinnliches Paddeln wechselt ab mit wilden Verfolgungsfahrten und Plaudern im Kanu nebeneinander. Mein Junior zieht heute das erste mal richtig kräftig durch und zeigt Ausdauer, wenn wir mit dem Wildwasserkajak um die Wette fahren. Christian im Kajak ist nicht ausgelastet und versucht sich mit einem Stechpaddel im Kajak.

Schnell kommt der Rückstau vom Mühlenwehr in Rehborn. Wir steigen links, direkt vor der Fischtreppe aus und ziehen unsere Boote durch die Wiese. Rechts ginge auch, ist auch so ausgeschildert. Dann ist der Einstieg aber hinter der Brücke. Wir haben Glück mit dem Wasserstand und können an der Fischtreppe gleich wieder rein. Bei flacherem Wasser sind 500 Extrameter fällig, bis das Mühlenwasser zurück in den Glan kommt. Bei Walters Boot ist die Farbe fast noch nicht trocken. Er verwöhnt deshalb die Außenhaut durch Tragen, wo unsere alten Kähne die Böschung heruntergeschubst werden.

Die Weiterfahrt beschert uns noch den Blick auf ein paar Gleitschirmflieger. Ausgelassene, fröhliche Draisinenfahrer begleiten uns bisweilen. An anderen Stellen Wasseramseln, Bachstelzen, Stockenten, vereinzelt ein Graureiher oder Kormoran. In Odernheim endet dann unsere gemütliche, sonnige Flussfahrt. Christian, der „junge Wilde“ lässt sich überreden und zeigt meinen Kurzen eine Eskimorolle. Alle 3 Staunen. Meine Kurzen über die tolle Ausführung der Rolle. Christian darüber, dass das Wasser doch noch so kalt ist. Schnell Handtuch raus und Abtrocknen. Der Ausstieg ist glücklicher weise nicht weit weg. Wir fachsimpeln noch etwas, freuen uns über den gelungenen Tag und verabreden uns. Vielleicht wieder? Spontan? Irgendwann und woanders im Südwesten?

Eckdaten für Tourenplaner:
Medard-Odernheim, 17 km, 4 Fahrtstunden mit Picknick und 2 Untragungen bei gemütlicher Fahrt. Rückfahrt evtl. mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich, denn wie kommen die Draisinenfahrer zurück?. Kanuverleih in Meisenheim, Zahmwasser mit gelegentlichen Schwallen. Bei Pegel Odenbach 112 cm keine Grundberührung mehr bei beladenem Kanadier. Bezugspegel Odenbach sollte für Kanadier mind. 90 cm haben, darunter Treidelstrecken. Der Glan ist für Kanadier ein Frühlings- und Winterfluss, im Sommer und Herbst meist nur nach ergiebigen Regenfällen.

Alternativstrecken für längere Tagesfahrten:
Einstieg in Lauterecken (für trittfeste oder Boote mit langer Leine, denn Stadtwehr Lauterecken kann nicht durchfahren oder umtragen werden. Bei gutem Wasserstand (Odenbach >110 cm?) kann auch weiter oberhalb eingestiegen werden (ab St. Julian).
Ausstieg in Boos an der Nahe ist eine interessante Tourverlängerung.
Angefügte Bilder:
08April_Glan1.JPG   08April_Glan3.JPG   08April_Glan4.JPG  
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