Wildwasserstufen?

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17.05.2010 22:44
avatar  kochi ( gelöscht )
#1 Wildwasserstufen?
ko
kochi ( gelöscht )

Hallo
Hat jemand ne Ahnung wo ich mir ein Bild über die Wildwassergrade machen kann und wieviel gibt es überhaupt?
Mein Boot hat ne Einstufung bis WW3.
Kann ich mir nich wirklich was drunter vorstellen.
Noch ne Frage:Is es normal das meine Selbstlenzung im eingerollten Zustand nich richtig dicht wird?Ein wenig Wasser sickert immer durch.Muß man ja wissen.Kann ja auch nen Herstellerfehler sein.

Gruß Sven


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17.05.2010 22:53
avatar  1967oldmaster ( gelöscht )
#2 RE: Wildwasserstufen?
19
1967oldmaster ( gelöscht )

vieleicht hilft dir das:

WW I Nicht Schwierig

Sicht Frei
Wasser Regelmässiger Stromzug, regelmässige Wellen, kleine Schwälle
Flussbett Freie Durchfahrten


WW II Mässig Schwierig

Sicht Freie Durchfahrten
Wasser Unregelmässiger Stromzug, unregelmässige Wellen, mittlere Schwälle, schwache Walzen, Wirbel, Presswasser
Flussbett Einfache Hindernisse im Stromzug, kleinere Stufen

WW III Schwierig

Sicht Übersichtliche Durchfahrten
Wasser Hohe, unregelmässige Wellen, grössere Schwälle, Walzen, Wirbel, Presswasser
Flussbett Einzelne Blöcke, Stufen, andere Hindernisse im Stromzug

WW IV Sehr Schwierig

Sicht Durchfahrten nicht ohne weiteres erkennbar, Erkundung meist nötig
Wasser Hohe andauernde Schwälle, kräftige Walzen, Wirbel, Presswasser
Flussbett Blöcke versetzt im Stromzug, höhere Stufen mit Rücklauf

WW V Äusserst Schwierig

Sicht Erkundung unerlässlich
Wasser Extreme Schwälle, extreme Walzen, Wirbel, Presswasser
Flussbett Enge Verblockungen, hohe Gefällstufen mit schwierigen Ein- und Ausfahrten

WW VI Grenze der Befahrbarkeit...wer weiß??
Im allgemeinen unmöglich, bei bestimmten Wasserständen eventuell fahrbar, hohes Risiko

Robert
aka Oldmaster
http://www.fishsign.at


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17.05.2010 23:17
avatar  kochi ( gelöscht )
#3 RE: Wildwasserstufen?
ko
kochi ( gelöscht )

Oha,das hilft schon weiter.Bis WW3 sind wohl noch einige Übungsstunden nötig.Na man soll's ja auch nich übertreiben.
Noch ne Frage:Wie weit glaubt ihr,kann man über kürzere Abschnitte auch mit Gepäck auf Wandertouren gehen?
Rein Erfahrungsmäßig.Genug Übung natürlich vorausgesetzt.
Ich weiß,kann man nich pauschalisieren.Interessiert mich trotzdem.

Sven


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18.05.2010 08:01
#4 RE: Wildwasserstufen?
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Ich denke, Du solltest Deine Fragen etwas präzisieren.

Wenn Du kontrolliert WW3 paddeln willst, solltest Du einiges an Erfahrung und Können im Kasten haben.
Mit Gepäck im Boot kannst Du sicher 1.000 km unterwegs sein, auch mehr, wenn Du willst ...
Das ist alles zu allgemein. Sehr viele Paddler hier machen Gepäcktouren ...

Was für ein Boot? Für WW3 sollte das Boot schon voluminös, hochbordig und wendig sein ...
Was für Ausrüstung?
Wie verpackt?
Welche Strecke?
....?


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18.05.2010 08:49
avatar  HeinzA
#5 RE: Wildwasserstufen?
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Hallo Sven,

ich habe beim Stöbern mal diese recht anschauliche Grafik gefunden...

Liebe Grüße
Heinz

Nur zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen.

Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.

http://www.karteundkanu.at


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18.05.2010 09:06
#6 RE: Wildwasserstufen?
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Diese Abbildung kommt mir etwas verharmlosend vor. Danach wäre ich ja bereits auf Wildwasser 3 unterwegs gewesen.
Ich bin ja sonst nicht so ein eifriger Sicherheitsapostel, aber an der Stelle scheint mir eine Warnung angebracht ;-)

Gruß Michael


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18.05.2010 10:25
avatar  Kontiki
#7 RE: Wildwasserstufen?
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Hallo Sven,
vielleicht die WW-Stufen anhand von Flussbeispielen:
Zahmwasser: Regen unterhalb des Blaibachstausees; aber Achtung bei den Wehren und Bootsgassen!
WW I: Isar von Tölz nach München; trotzdem sind schon viele im Buschwerk gekentert und haben Boot und Ausrüstung verloren.
WW I-II: Kössener Ache; bei Hochwasser in der Entenlochklamm deutlich schwerer und gefährlich.
WW I-II mit Stellen bis III-: Tiroler Lech zwischen Steeg und Weissenbach
WW III: Steirische Salza von Wildalpen bis Mündung in die Enns
WW III-IV: Loisach oberhalb Garmisch

Wildwasserfahren hängt vom Können und der Erfahrung ab; gerade wenig Erfahrene unterschätzen häufig die Schwierigkeiten, und oft sind die schwersten Stellen bei der Autofahrt entlang des Flusses nicht zu sehen.
Der Typ des Schlauchkanadiers ist am Foto nicht genau zu erkennen; ich halte ihn für WW III eher nicht geeignet. Anspruchsvolles WW geht - Ausnahmen bestätigen die Regel - z.B. im Grabner Outside, im XR-Trekking, in Spreu-Booten und wenn die Strecke nicht zu verblockt ist ggfs. auch im Indio (alles Schlauchboot-Kanadier).
Die Schwierigkeiten auf dem Bild sind verharmlosend. Die Durchfahrten sind da auch noch im WW III-Bereich übersichtlich; da sind z.B. die Loisach oberhalb Garmisch oder die Soca wesentlich anspruchsvoller.
Ich selbst bin zwar bei Fernreise oft solo unterwegs, rate aber WW-Anfängern dringend, zunächst in einer Gruppe mit Erfahrenen die Flüsse kennenzulernen.
Viele Grüße
Erich


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18.05.2010 10:28
avatar  HeinzA
#8 RE: Wildwasserstufen?
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Hallo Michael,

diese Abbildung ist aus diesem Artikel:

http://www.paddling.net/guidelines/showArticle.html?243

War nur so zur Veranschaulichung gedacht, aber die Beschreibungen von Erich haben natürlich Entsprechungen im real life...

LG Heinz

Nur zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen.

Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.

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18.05.2010 20:47 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2010 20:50)
avatar  kochi ( gelöscht )
#9 RE: Wildwasserstufen?
ko
kochi ( gelöscht )

N'abend

Ja gut,präzisieren is gut.Also erstmal geh ich sicher kein unabsehbares Risiko ein.Schon garnicht mit Frau und Hund.Obwohl ich auch wahrlich nicht zimperlich bin.
Erfahrungen mit Wildwasser noch keine,aber ich will da schon einiges probieren.
Wie schon erwähnt ist's kein Hartschalenboot.Wüßte nicht wohin damit auf Touren.
Es ist ein Schlauchcanadier Scout von Gumotex.Entspricht von den Kenndaten her dem Grabner Adventure.
In meiner Ecke gibt's halt nix mit Wildwasser.Wenn wir mit dem LO auf Tour gehen,finden sich immerwieder Flüsse die zu mehrtägigen Touren einladen.z.B.in Bosnien,Schweden oder auch der Schweiz.
Es geht nicht um permanente WW-Touren,sondern darum in etwa Erfahrungen zu sammeln.Durch welche Passage kann ich,oder wo sollt ich aufgeben.
Ich weiß,schwer und lässt sich nich pauschalisieren,aber ich will wenigstens theoretische Vorahnungen und mich nicht völlig blind rantasten.
Diesen Sommer wird's sicher etwas ruhiger,da wir einen Trip im Donaudelta planen.Liegt auf der Urlaubsroute.
Ach,Zuladung normal Zelt,2Schlafsäcke,Lebensmittel für ca.4Tage und ein paar wenige Klamotten.
Hoffe nu habt ihr etwa nen Bild.Wär auch dankbar für Streckentips zum Üben oder nen Tip wo man nachschlagen kann.

Danke Sven


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18.05.2010 21:39 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2010 21:39)
avatar  MrDick
#10 RE: Wildwasserstufen?
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Hi Sven!
Hast Du mal über einen Fließ- / Wildwasserkurs nachgedacht?
Würde ich Dir sehr ans Herz legen. Bei einem guten Anbieter werden auch Fragen wie Deine ausgiebig behandelt. Ausserdem vermutlich auch Themen, zu denen du momentan noch nicht mal Fragen hast.

Falls der Verdacht aufkommt: Nein ich mache keine Fließwasserkurse.

Liebe Grüße, Sebastian

-
Wie der Dalai Lama immer sagt: "So sehe ich das!"
-
...der will nur spielen!
Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org


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19.05.2010 08:05 (zuletzt bearbeitet: 19.05.2010 08:06)
avatar  Gerhard
#11 RE: Wildwasserstufen?
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Hallo Sven,

alleine rantasten, und dazu auch noch mit Gepäck wird kaum funktionieren.
Macht einen vernünftigen Kurs. Dort könnt Ihr unter fachkundiger Anleitung und Aufsicht üben und Euch das Wasser "erklären" lassen.

Es ist nicht entscheident was Dein Boot für eine WW-Einstufung hat, sondern Du!

Grüße Gerhard


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19.05.2010 09:24
avatar  1967oldmaster ( gelöscht )
#12 RE: Wildwasserstufen?
19
1967oldmaster ( gelöscht )

Erfahrungen mit Wildwasser noch keine,aber ich will da schon einiges probieren.
Probieren geht im WW nicht, entweder du kannst es oder du stehst in der Zeitung!

Robert
aka Oldmaster
http://www.fishsign.at


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19.05.2010 09:51 (zuletzt bearbeitet: 19.05.2010 09:54)
avatar  Amateur ( gelöscht )
#13 RE: Wildwasserstufen?
Am
Amateur ( gelöscht )

Jetzt mal keine Panik.

In die Zeitung kommst Du nur, wenn Du ertrinkst. Das Risiko gibt es aber in den meisten Fällen kommt es bei Kenterungen in leichtem Wildwasser lediglich zu Materialverlust. Das interessiert die Presse nicht. Lediglich bei Dir steht zu erwarten, dass Du die Lust auf weitere Experimente verlierst, was schade wäre.

Klar solltest Du das vorsichtig angehen und sicher ist auch ein Kurs recht hilfreich (wobei ich vermute, dass der für Schlauchcanadier nirgends angeboten wird). Wenn es Dir gelingt mit einigen anderen Paddlern leichte Wildwasserpasssagen anzugehen kannst Du Dich da allmählich rantasten. Hier ist die Kontaktaufnahme mit den örtlichen Vereinen hilfreich, die klar Kajakdomiert sind aber häufig auch eine Fraktion haben, die sich mit Gummibooten und Stechpaddeln auf wildes Wasser wagen.

Insofern wäre es auch ein Zugang erstmal hier und da eine Rafting-Fahrt zu buchen. Das soll sehr spaßig sein und kann ebenfalls den einen oder anderen Aha-Effekt auslösen. Schlauchboote in wildem Wasser zu manövrieren fühlt sich - glaube ich - ganz anderes an als das Paddeln in Festrumpfbooten.


Axel

"There is nothing- absolutely nothing- half so much worth doing as simply messing about in boats." Ratty to Mole in Kenneth Grahame's "The Wind in the Willows".
P A D D E L B L O G . P O L I N G T R E F F E N 2010


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19.05.2010 09:58
avatar  MrDick
#14 RE: Wildwasserstufen?
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Zitat
(wobei ich vermute, dass der für Schlauchcanadier nirgends angeboten wird)



Das sollte kein Problem sein. Die Physik ist überal gleich. Ich erinnere mich an einen Fließwasserkurs, den wir bei Thomy Fricker http://www.paddelschlag.ch gemacht haben. Da war auch ein Paar mit nem Outside dabei. Ging auch.

Grüße, Sebastian

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19.05.2010 10:08
avatar  Kontiki
#15 RE: Wildwasserstufen?
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Mit dem Scout hatte ich auf Grund des winzigen Bildes sogar richtig getippt.
Das Boot bin ich noch nicht gefahren, aber von der Form kommt es dem frühren Metzeler/Zodiac Indio recht nahe.
Unterschiede gibt es aber neben der Form auch beim Material und beim zulässigen Luftdruck. Da sind die Grabner-Boote mit 0,3 bar steifer und somit besser zu fahren als Luftboote mit 0,2 bar.
Für die Donau gibt es im DKV-Verlag den Auslandsführer Band 9 "Die Donau und Nebenflüsse"; der rumänische Teil allerdings recht kurz auf den Seiten 423-430 beschrieben.
Die Donau ist dort ja bereits ein riesiger Fluss; nicht die mögliche Windproblematik unterschätzen, denn Schlauchbootkanadier und kräftiger Wind vertragen sich eher schlecht.
Viel Spaß beim Bootfahren!
Erich


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19.05.2010 10:16
#16 RE: Wildwasserstufen?
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Hi Axel,
Die Idee mit dem Raften finde ich nicht so brüllend gut. Dort passiert zu oft genau das, was mit Paddeln in Eigenverantwortung wenig zu tun hat. Man wird als Passagier runtergespült und weiß in den meisten Fällen kaum, warum man doch zuletzt am Ziel ankommt. Irgendwie "runterkommen" ist das Problem von der falschen Seite her aufgezäumt.
LG

Wolfgang Hölbling

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19.05.2010 10:25 (zuletzt bearbeitet: 19.05.2010 10:27)
avatar  Amateur ( gelöscht )
#17 RE: Wildwasserstufen?
Am
Amateur ( gelöscht )

Hallo Wolfgang,

ja, mag sein, dass man fürs Paddeln (technisch) nicht wirklich viel lernt dabei. Aber die Erfahrung auf so einem Gummiboot in hohen Wellen zu fahren scheint mir durchaus interessant insofern als man mal hautnah erlebt, wie hoch die Wellen aus der Bootsperspektive sind und was sie bereits mit so einem Gummibus machen.
Als wir im Herbst bei Niedrigwasser auf der Imster Schlucht unterwegs waren habe ich so bei mir gedacht, dass ich die gleiche Strecke mal bei Mittelwasser in einem Raft mitfahren will bevor ich mich ins eigene Boot setze und die gigantischen Wellen abreite.

Axel

"There is nothing- absolutely nothing- half so much worth doing as simply messing about in boats." Ratty to Mole in Kenneth Grahame's "The Wind in the Willows".
P A D D E L B L O G . P O L I N G T R E F F E N 2010


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19.05.2010 10:31
#18 RE: Wildwasserstufen?
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nu macht euch mal nicht in die hose.
wenn der sven einen zweier bach mit ein wenig ausrüstung (=schwimmwesten!, helm und neo auch nicht verkehrt) runtergondelt, wird er schon kaum umkommen.
wichtig mit dem schlauchi: keine normalen sitzbretter verwenden! bei einer sog. "krawatte", dh das boot wird von der strömung um einen fels im bach herumgedrückt, kann es sonst passieren, dass die unterschenkel zwischen sitzbrett und bootsboden eingeklemmt werden. da hat es schon mehrere ertrinkungsunfälle gegeben. ausserdem wichtig: keine losen seile oä im boot haben, in denen man sich "verheddern" kann. alle ladung sorgfältig befestigen.
besorge dir ein buch, was das wildwasserpaddeln erklärt, zb "faszination kanusport". sven, schicke mir mal deine emailaddi, ich hab da noch was für dich.

grüsse vom westzipfel, thomas

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19.05.2010 13:56 (zuletzt bearbeitet: 19.05.2010 13:56)
avatar  lej ( gelöscht )
#19 RE: Wildwasserstufen?
le
lej ( gelöscht )

Moin Sven
Recht gute Basis um zu klauen: http://www.nfb.ca/film/path_of_the_paddle_solo_basic
Gruß Jürgen


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19.05.2010 21:02 (zuletzt bearbeitet: 19.05.2010 21:07)
avatar  kochi ( gelöscht )
#20 RE: Wildwasserstufen?
ko
kochi ( gelöscht )

Danke für die Infos.Das gibt viel Lesestoff.
Sicher werd ich mich mal über nen Kurs informieren.Kann nie schaden und macht sicher auch Spaß.Mal schauen wo.Auch wenn ich aus Erfahrung im Surfbereich etwas skeptisch bin.Da war's eher Geldschneiderei.
Gelernt hab ich's allein und durch abschauen bei anderen.Na mal gucken.Die Saison fängt ja erst an.
Und kene Angst,in de Zeitung wollen wir nich.
Wir nehmen's aber keinesfalls auf die leichte Schulter.
Achja,die Windanfälligkeit kann ich bestägigen.Gewöhnungssache.
Aber sonst kann ich noch nicht meckern.

Gruß Sven
PS:Erich,muß dich enttäuschen,das Bild is kein Scout.Das war ein fester Leihcanadier.


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20.05.2010 07:26
#21 RE: Wildwasserstufen?
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Hallo zusammen,

ich persönlich orientiere mich an solchen Klassifizierungen, kann mich aber nicht drauf verlassen. Bzw. verstehe die Einordung aus eigenem Erleben teilweise nicht. Dies sind für mich Momentaufnahmen, die aus der Vergangenheit sind und sowie so nicht jeden Wasserstand beschreiben? Oder werden immer nur steinige Strecken als WW beschrieben? Was ist mit Baumhindernissen? Diese Blockaden werden zunehmend seltener entfernt. Bedonders an Flüssen, an denen man eine natürliche Rückführung fördert.

Hier im Forum war ja vor einiger Zeit auf der Nahe eine Durchkenterung mit Totalverlust beschrieben. Der Streckenabschnitt wird im DKV-Führer als Zahmwasser klassifiziert.
Situation: Unterhalb Nahemühle nach einer Linkskurve (ausreichend aber nicht viel Reaktionszeit vorhanden) hängt ein Baum am linken Ufer ins Wasser. Hier gibt es eine Rinne, die den linken Hang unterspült und den vorbei paddelnden in den Baum zieht - nicht sofort erkennbare Schrägströmung. Hohe Strömung bei vielleicht 5-7 m breitem Flussbett. Wer sich sehr weit rechts hält und mit Ziehschläge auf der rechten Seite sein Boot auf dem Kurz halten kann kommt vorbei.

Ähnliche Strömungsverhältnisse gibt es auch oberhalb Martinstein. Höhere stehende Wellen, Schwallstrecken. Eine Rinne, die an einen Baum zieht (allerding breiteres Flussbett und deshalb leichter vermeidbar).

Frage also: wie kommen die Klassifizierungen zustande? Sind dies immer nur Beschreibungen von "Steinen"?

Grüße
Norbert


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20.05.2010 08:55 (zuletzt bearbeitet: 20.05.2010 09:03)
avatar  Amateur ( gelöscht )
#22 RE: Wildwasserstufen?
Am
Amateur ( gelöscht )

Hallo Norbert,

die Klassifizierungen sind notwendigerweise nur Beschreibungen dauerhaft bestehender Streckenverhältnisse bei "regulärem" Wasserstand (so wie Erich das auf der Vorseite mit Beispielen sehr anschaulich gemacht hat). Gefahrenstellen wie so ein Baum, die einige Zeit (manchmal auch einige Jahre) bestehen zu klassifizieren hätte wenig Sinn. Auf die muss aufmerksam gemacht werden.
Meines Erachtens wäre es eine edle Tat von Wasserwirtschaftsämtern, wahrscheinlicher aber noch von örtlichen Paddelvereinen, solche Stellen auszuschildern.
Vielfach bemühen sich die Vereine ja auch mal mit Säge und Flaschenzug die eine oder andere tückische Stelle zu entschärfen. Auch diesbezüglich kann es rasam sein mal mit den örtlichen Veeinen Kontakt aufzunehmen und um Hilfe zu bitten. Die können das in ihr Sicherheitstraining unter der Rubrik "Retten und bergen" einbeziehen.

Axel

EDIT: Wenn die Gefahrenstelle wirklich dramatisch ist hätte ich auch keine Skrupel mal mit der örtlichen Feuerwehr Kontakt aufzunehmen und zu fragen, ob sich nicht im Rahmen einer Übung den Baum aus dem Wasser ziehen können um Risiken für Wassersportler zu reduzieren. Da muss man wohl ein wenig Phantasie entwickeln.

"There is nothing- absolutely nothing- half so much worth doing as simply messing about in boats." Ratty to Mole in Kenneth Grahame's "The Wind in the Willows".
P A D D E L B L O G . P O L I N G T R E F F E N 2010


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20.05.2010 09:43
#23 RE: Wildwasserstufen?
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Gefährliche Situationen und echte Fallen entschärfen - ja, natürlich!
Das was die WW-Einteilung ausmacht nicht! ( Das wird auch in Kajakerkreisen meiner Meinung nach zu Recht abgelehnt und wurde in mehreren Beispielen leider ohne Erfolg bekämpft.)
Ausschildern? Nein!
Erstmals auf der Donau, dann in Holland habe ich Schilder auf Wasserwegen bewußt wahrgenommen - wie im Straßenverkehr.
In meinem nassen Umfeld brauche ich das nicht. Die Bäche sind klein, die Paddlerfrequenz verschwindend und nach jedem Unwetter muß mit Hindernissen gerechnet werden.
Beste Versicherung: eine solide Seilfähre rückwärts, denn: Du fährst nie zweimal denselben Fluß.

Irgendwie läuft da was immer weiter schief: Die Regulierungswut, der ich im Kanu entkommen will, ergreift einen der letzten naturnahen Räume, den Fluß. Dann sehe ich mir Wildnisabenteuer im TV an, träume von Schweden, Kanada, Alaska: dort stehen keine Schilder -schöööön!

Und Axel: Ich melde mich hiermit "offiziell" zum Canoe Poling Treffen in Tübingen an.

Wolfgang Hölbling

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20.05.2010 09:58 (zuletzt bearbeitet: 20.05.2010 10:03)
avatar  Amateur ( gelöscht )
#24 RE: Wildwasserstufen?
Am
Amateur ( gelöscht )

Hallo Wolfgang - Vielen Dank für die Anmeldung - hoffentlich machen Wetter und Pegel im September auch mit...

Regulierungswut bricht - denke ich - nicht aus, wenn jemand ein Schild ans Ufer pflanzt auf dem vor einem nach einer Kehre im Wasser liegenden Baum gewarnt wird bis der von helfenden Händen aus dem Wasser gezogen wurde. Wenn aus der Warnung ein Fahrverbot wird ist das allerdings aus dem Ruder gelaufen.
Und jeder Baum muss ja nun wirklich nicht aus dem Wasser gezogen werden.
Da, wo massig Verleihboote unterwegs sind kümmern sich die Anbieter ja schon im eigenen Interesse darum die Wasserwege für technisch weniger versierte Spaßpaddlerinnen und -paddler frei zu halten.
Da, wo eifrige Naturschützer zugange sind, werden (wie auf der Schwäbischen Alb an der Lauchert) sogar bewußt Bäume ins Wasser gefällt damit der Fluss wieder "Naturnah" wird. Was zur Folge hat, dass wir Paddler um diese Baumhindernisse herum über die Uferböschung umtragen müssen und damit die Vegetation platttreten. Die Konsequenz daraus kann dann wieder sein, dass die Naturschützer die Sperrung des Flusses für die Paddler propagieren weil die ja die Natur schädigen. Eine Posse.

Axel

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20.05.2010 11:02
#25 RE: Wildwasserstufen?
avatar

Du hast Recht, es kommt auf die konkrete Situation an,
LG

Wolfgang Hölbling

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