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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 TOURENBERICHTE
Peter Pan Offline




Beiträge: 163

09.11.2019 22:01
Kleine Frühlingsrunde im Rhinluch Antworten

Wochenendrunde im Rhinluch


Osterwochenende in Brandenburg. Frühsommerliches Wetter, der gewöhnliche Motorboot- Pöbel ist noch in der Winterruhe, gute Voraussetzungen für eine Kanutour in eine Ecke, die ich schon immer mal ansehen wollte.
Alles ist gepackt und verladen, der Passagier wartet auf die Abfahrt.



Ich fahre nach Fehrbellin, nach kurzer Suche finde ich eine halbwegs brauchbare Einsetzstelle.



Es geht an Gärten vorbei Richtung Osten.



Bald unterquere ich die A24.



Meine Karte ist nicht mehr aktuell. Der eigentliche Rhin ist nicht befahrbar, über Entwässerungsgräben parallel dazu erreiche ich mit einer Umtragung die Abzweigung Fehrbelliner Kanal.



Dort setze ich in den Alten Rhin ein und paddle weiter, nächste Station Schleuse Hakenberg.







Es ist menschenleer und herrlich ruhig.




Ich biege in den Amtmannkanal Richtung Linum ein.




Im „Storchendorf Linum“, einem Hotspot für Städter aus dem nahen Berlin, die dort in Massen hingelockt werden, um Störche und Wasservögel zu sehen, mache ich eine Pause und fördere ebenfalls die lokale Gastronomie.



Es gibt allerdings für meinen Geschmack enttäuschend wenig von der Vogelwelt zu sehen. Da ist bei mir zu Hause um diese Jahreszeit erheblich mehr los.
Gut gestärkt fahre ich zurück und suche eine Übernachtungsstelle.



Diese finde ich bald darauf an einem Wirtschaftsweg.



Ich genieße den stillen Abend und gehe zeitig ins Zelt.





Nach einem guten Frühstück geht es bei immer noch strahlendem Frühsommerwetter weiter, nach späterer Rast an einer alten Brücke erreiche ich den Abzweig Kremmener Rhin/ Bützrhin.











Hier begegnen mir die ersten Motorboote. Hausboote/ Flöße, die im Sommer vermutlich in Massen hier unterwegs sind. Papa steht am Ruder, Mama liegt lesend oder schlafend auf dem Dach, der Nachwuchs ist in der Kabine mit dem Smartphone beschäftigt. Der Zweitakt- Außenborder röhrt heimelig mit Nennleistung. Tolles Naturerlebnis.



Einfahrt in den Bützsee bei Wustrau.



In Wustrau muss ich umtragen, erst an einem Wehr, dann nach einem Stück auf dem Ruppiner See an der Wustrauer Mühle vorbei in den Wustrauer Rhin.
Der relativ neue Einsetzsteg ist mindestens 70 cm über dem Wasser….
Ich ahne schon was mich erwartet. Es ist kaum Wasser drin, höchstens 30 cm, Schlamm, Sand, Steine. Ich muss mehrmals aussteigen, treideln und fahre mich auf Schotter- oder Schuttauffüllungen fest

Wustrauer Rhin mit sehr wenig Wasser.



Irgendwo sollte dort ein Rast- oder Campingplatz sein, wo ich eigentlich übernachten wollte. Ich habe ihn nicht gefunden und bin von der Treidelei und den ganzen Schrammen im Boot so gefrustet, dass ich beim Abendessen beschließe, heute noch die Tour zu beenden und bis zum Auto nach Fehrbellin zu paddeln, höchstens 10 km, das sollte machbar sein.



Es geht der untergehenden Sonne entgegen, zum Glück ist noch lange Dämmerung und irgendwann geht auch der Vollmond hinter mir auf.



Der Wustrauer Rhin ist dort eher ein breiter Graben, beidseitig Schilf, ich kann mich also nicht verfahren und werde irgendwann ankommen.
Allerdings stelle ich fest, dass die Tiere dort mit Panik auf ein Kanu in der Dunkelheit reagieren. Wasservögel, an denen man am Tage auf wenige Meter Entfernung vorbeipaddelt, fliehen hektisch schon auf sehr großer Distanz. Ich weiß jetzt, dass ich so eine Aktion nicht wiederholen werde.
Das Licht reicht aus, um in Fehrbellin wohlbehalten anzukommen und mit einem Fußmarsch von wenigen hundert Metern mein Auto von der Einsetzstelle zu holen. Zügig ist alles verstaut und die Heimfahrt kann losgehen, es ist zum Glück nicht allzu weit bis nach Hause.


Dornwäldler Offline



Beiträge: 48

10.11.2019 00:35
#2 RE: Kleine Frühlingsrunde im Rhinluch Antworten

Hallo Peter,
wie gewohnt ein supersympatischer Bericht mit tollen Bildern.
Ganz herzlichen Dank dafür!!
Gruß aus dem Süd-Westen, vom dem aus es so sauweit ist bis in eure tollen Ecken da oben ...
Jörg


gert på sveden Offline



Beiträge: 70

10.11.2019 10:02
#3 RE: Kleine Frühlingsrunde im Rhinluch Antworten

... geht doch nix über wasserwandern mit einem ”Kanuwart”!

Schöner Berictht!

Grüße an den Wart
GerT


champagnierle Offline



Beiträge: 164

10.11.2019 12:16
#4 RE: Kleine Frühlingsrunde im Rhinluch Antworten

Hallo,

vielen Dank für einen Bericht, der (eigentlich) echt Lust auf "Nachmachen" macht.

Viele aktuell sehr neblige Grüße aus dem südlichen Süden

Marc

==
Das Reh springt hoch,
das Reh springt weit,
es macht ihm Spaß,
es hat ja Zeit.


Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.675

11.11.2019 10:24
#5 RE: Kleine Frühlingsrunde im Rhinluch Antworten

Frühling ist - nach dem Herbst - die schönste Jahreszeit für eine schöne Tour!

http://www.canoebase.at/
http://www.swiftcanoe.eu/

Wolfgang Hölbling


Haubentaucher Offline



Beiträge: 382

11.11.2019 10:38
#6 RE: Kleine Frühlingsrunde im Rhinluch Antworten

Schöne Ecke bei Euch, netter Hund und schöne Fotos. Auch eine schöne Jahreszeit zum Paddeln, aber muss es im Sommer denn so kriegerisch sein? Der "gewöhnliche Motorboot-Pöbel" ist zumindest am Mittelrhein und seinen Zuflüssen, auch in Holland und Frankreich viel entspannter als die Heckwellen, die manche hinterlassen. Bei uns wünschen die einen guten Appetit beim Grillen vor Anker, die anderen Gute Fahrt. Aus rein medizinischer Sicht sind wir uns doch viel ähnlicher, als man auf den ersten Blick meinen möchte.

Eine gute Woche, in 32 Minuten fängt hier der Karneval an, die große Zeit des Laissez faire

Chris


Peter Pan Offline




Beiträge: 163

11.11.2019 15:51
#7 RE: Kleine Frühlingsrunde im Rhinluch Antworten

Zitat von Haubentaucher im Beitrag #6
? Der "gewöhnliche Motorboot-Pöbel" ist


Pöbel ist hier eher sarkastisch-humorvoll für das normale/übliche Volk und nicht im Sinne von "pöbeln" gemeint.
Ich wollte damit nur meine tendenzielle Abneigung gegen "Sport"boote zum Ausdruck bringen, die sich in immer größerer Anzahl in Bereichen bewegen, wo sie meiner Meinung nach nichts zu suchen haben.
Man braucht nur die vielen Werbedokumente der immer zahlreicher werdenden Boots- und Floßvermieter durchsehen, wo mit sehnsuchtsvollen Bildern geworben wird: "...und genießen Sie dort die unberührte Natur..."
Der Fehler in dieser Aussage ist leicht zu finden und wird spätestens dann erkannt, wenn in der idyllischen Bucht in unberührter Natur am Abend noch fünf weitere Hausboote mit Grill und Partymusik ankern.

Aber dieses Thema möchte ich hier nicht weiter ausdehnen.
Wenn sich 10% einer Gruppe daneben benehmen werden die restlichen 90% oft ebenso wahrgenommen,
und in jeder Bevölkerungsgruppe gibt es einen gewissen Anteil an Idioten.


Schöne Grüße ins Rheinland und viel Spaß in der fünften Jahreszeit!
Peter


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