Ich war zuletzt 2019 dort - auch schon wieder bald 5 Jahre her. Es war Mitte August und wir hatten Wasser und Lagerplätze weitgehend für uns - nur selten sind wir anderen Paddlern begegnet. Ansonsten war ich im September, da sind wir wirklich niemandem begegnet. Der Harkan ist eher ein Wanderfluss, anfangs mit langen Seestrecken, später dann auch etwas bewegtes Wasser. In der Hinsicht also nicht vergleichbar mit den finnischen Flüssen, die ihr schon gefahren seid. Es gibt eine nenneswerte WW 2-3 Stelle von ca. 1-2km, die man auch umtragen kann. Dann noch eine kürzere WW2 Strecke - hatte im Juli 2019 wenig Wasser und die Hauptschwierigkeit war, eine fahrbare Route zu finden. Wenn man die WW 2-3 Strecke nicht umträgt, gibt es eigentlich nur eine wirklich lange Umtragung. Entweder man entscheidet sich für die längere Route und schiebt den Bootswagen auf Schotterwegen (schätze so 3-4 km). Oder man nimmt den unwegsamen Pfad am Fluss entlang durch den Wald - das setzt dem Bootswagen ziemlich zu und kostet Kraft. Evtl. kann man auch ein gutes Stück treideln - das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Angeln kann man, wenn man sich die entsprechenden Permits besorgt.
Da schließe ich mich meinem Vorredner an. Das Ziel ist hauptsächlich, dass deine Frau Vertrauen in das Boot findet. Das könnte man natürlich durch einen Dampfer mit bombensicherer Anfangsstablilität erreichen (möglichst flacher Boote, breit gebaut, am besten auch noch schwer). Der andere Weg Vertrauen zu fassen, ist zu merken, dass man das seitliche Rollen des Bootes kontrollieren kann. Falls ein Kurs für euch nicht in Frage kommt oder schwer zu finden ist, mach doch mit deiner Frau am Badeteich eures Vertrauens mal folgende Übung:
Schritt 1: Setze deine Frau allein ins Boot. Am besten eher mittig, also Boot vom Hecksitz aus rückwärts. Oder falls ihr einen Mittelsitz haben solltet, dann dort. Beide Knie rechts uns links auf dem Bootsboden und Gesäß auf dem vorderen Rand des Sitzes. Du stellst dich vorne ans Boot und versprichst ihr, das Boot aufzuhalten, falls es zu kippen droht. Nun soll sie einfach mal versuchen, mit den Knien, das Boot hin un her zu bewegen und mit der "Kippeligkeit" etwas zu spielen. Also das Boot etwas hin und her "schaukeln", auf die Kante legen und anfangen zu erspüren, wo der Point of no return liegt. Der Oberkörper soll dabei immer senkrecht bleiben, die Bewegung kommt allein aus der Hüfte. Du bist ja da und kannst sie halten. Ich schätze, dass ca. 15 Minuten aureichen, um schon ein anderes Gefühl für das Boot zu entwickeln und festzustellen, dass es gar nicht so leicht kentert, wie befürchtet, obwohl es "kippelt".
Schritt 2: Nun macht das Gleiche, wenn ihr zu zweit im Boot seid. Bei Bedarf könnt ihr eine dritte Person fragen, ob sie im Wasser steht und euch im Fall der Fälle von der Kenterung abhält. Dabei lernt ihr euch auch aufeinader einzustellen und gemeinsam das Boot auf die Kante zu legen.
Die "Profiübung" ist, das Boot so auf die Kante zu legen bis das Wasser rein läuft und das Boot nach und nach ganz mit Wasser zu füllen, ohne dass das Boot kentert. Das ist je nach Bootsform unterschiedlich schwer, aber bei den meisten Canadiern möglich.
Ein weiterer Schrit um Vertrauen zu fassen, wäre, die Paddelstütze(n) zu lernen. Dann die Übungen wie oben durchführen. Diesmal ist die Person am Boot aber der Böse, der versucht, das Boot zum Kentern zu bringen. Die Person(en) im Boot verhindert das durch die Paddelstützen. Auch ein schönes Aha-Erlebnis.
Wundert mich ein bisschen, dass ihn keiner will. Zu dem Preis bekommt man heutzutage kein Boot, das auf bewegtem Wasser so eine gute Figur macht - selbst mit Tarnmuster.
herzlich willkommen im Forum. Für den Süllrand (gunwales) keinesfalls Lack verwenden, weil sonst an den beanspruchten Stellen Wasser eindringen kann und dort das Holz dann schneller verrottet. Die meisten verwenden Öl - welches Öl, da findest du sicher über die Suchfunktion im Forum einige Ideen. Ich selbst wachse meinen Süllrand mit Bohnerwachs.
in meinem Guide (Vorgänger des MR Freedom solo) saßt du ja schon mal für ein paar Minuten drin. Demnächst gerne mal auf fließendem Wasser. Verkaufen will ihn aber nicht.
ich würde es mal mit Seamgrip versuchen. Ist meine Allzweckwaffe z.B. für abgelöste Schuhsohlen, durchstochene Hardshelljacken, kaputtes Zeltmaterial usw. KÖnnte mir vorstellen, dass es auch bei Kniematten funktionert.
Ich vermute mal, die wenigen Paddler, die in unseren Gefilden einen SRT besitzen, haben ihn sich ganz bewusst gekauft und geben ihn nicht so schnell her. Alles andere ist ein großer Glücksfall.
Die Regnitz ist ab Fürth befahrbar. Allerdings gibt es einige z.T. umständliche Umtragungen. Einen Teil der Strecke bis Bamberg muss man auf dem Main-Donau-Kanal zurücklegen.
Wenn du die Strecke erweitern willst, kannst du auf der Rednitz fahren z.B. ab Schwabach-Wolkersdorf. Sie hat einige schöne Abschnitte aber auch einige Umtragungen. Bootwagen ist sehr hilfreich. Aber nicht immer lässt er sich einsetzen.
Zitat von Asonn im Beitrag #10Stattdessen habe ich mittlerweile dies hier entdeckt, was sich der Beschreibung nach ganz gut mit meiner Vorstellung deckt:
Meinen ersten Kurs habe ich vor vielen Jahren bei den Hellers gemacht. Norbert ist auf jeden Fall sehr erfahren und kann Canadier fahren (Schwerpunkt Fließwasser) und es auch vermitteln. Auch wenn er so seine eigenen Ansätze hat und etwas vollmundig ist. Inzwischen finden die Kurse wohl für Kajak und Canadier zusammen statt(das war damals anders). Wie stark hierbei auf die canadierspezifische Technik eingegangen wird, kann ich nicht beurteilen. Mir hat es damals zumindest viel Spaß gemacht und mich weitergebracht - auch wenn ich heute eine erweiterte Perspektive habe. Eine andere empfehlenswerte Adresse im Raum Nürnberg ist www.canadierkurs.de. Leider hat Armin sein Kursprogramm aber stark zurückgefahren.
Aus eigener Erahrung weiß ich: 10jährige werden im Handumdrehen zu Teenagern und spätestens dann sind sie zum Paddeln viel leichter zu motivieren, wenn sie selbst Verantwortung im Boot haben. Auch aus diesem Grund würde ich auch den Kauf von zwei Booten in Erwägung ziehen. Ist natürlich dann finaziell gleich fast die doppelte Hausnummer. Ggf. könnt ihr ja erst mal mit einem 17er anfangen und auf Tagestouren damit Erfahrungen sammeln und dann noch ein kleineres Boot später zulegen. Ansonsten: Wenn ich mich recht erinnere, hatte Jörg Wagner vor einiger Zeit noch einen sehr schönen 20-füßigen Bell auf Lager. Wahrscheilich ist der aber inzwischen verkauft.
zu dem beschriebenen Profil könnte ggf. auch passen:
Mad River: Freedom Solo Nova Craft: Supernova Solo Wenonah: Vagabond, Rendezvous, Wilderness, Argosy
Ich schätze, dass alle diese Boot noch irgendwo in D zu bekommen sind. Allerdings wohl kaum alle bei einem Händer. Das macht das Testen und Vergleichen leider schwierig. Viel Erfolg!
Auch ich habe alle 4 Bücher und habe auch etliche Kurse bis zum Instructor-Level bei Armin gemacht. Ich finde, sie sind eine echte Fundgrube und auch didaktisch recht gut aufgebaut. Kurse ersetzen können sie nicht - das schafft kein Buch.
Ich schleße mich dem Rat von Andreas an. Mit zu bedenken ist auch die Frage der Bootsbeherrschung. In dieser Konstellation musst du davon ausgehen, dass deine Frau als Mitpaddlerin zeitweise oder weitgehend ausfällt, da sie sich um das Kind kümmern muss. Du musst also in der Lage sein, das Boot auch alleine sicher zu manövrieren, gerade auch dann, wenn es etwas kniffliger sein sollte. Natürlich ist es schwierig, pauschale Ratschläge zu geben, da Kinder extrem unterschiedlich sind. Ich habe schon 2-Jährige erlebt, die die ganze Zeit weinen, weil sich sich unsicher fühlen. Andere finden die sanfte Beweung so entspannend, dass sie stundenlang schlafen. Manche bekommen auch gar nicht genug vom Steinchenwerfen und Stöckchen ins Wasser halten, während andere Kinder nach 10 Minuten vor Langeweile Amok laufen. Wie euer Sohn drauf ist, das könnt ihr selbst am besten einschätzen bzw. müsst es herausfinden. Jemand hat auch weiter oben schon die Altmühl empfohlen. Ist grundsätzlich gut zum Einsteigen. Nur die Tourenlänge ist halt durch die Übernachtungsplätze festgelegt und zwischen manchen Plätzen liegen halt einfach 20* km. Aber wenn ihr schon bei Tagestouren die Erfahrung gemacht habt, dass euer Kleiner das Bootfahren liebt: Warum nicht? Einfach viel Zeit lassen und die 4-5 Stunden im Boot gut verteilen.
Je nach Größe einen Flicken passenden Materials jeweils außen und innern mit SeamGrip aufkelben. Habe damit gute Erfahrungen gemacht, auch wenn man natürlich sieht, dass es geflickt ist.
Ich habe vom Vorbesitzer einer meiner Boote die Praxis übernommen, den Süllwand zu wachsen statt zu ölen. Funktioniert super und fühlt sich richtig gut an.