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Dieses Thema hat 12 Antworten
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 ALLGEMEINES CANADIERFORUM
Marcus Offline



Beiträge: 95

26.11.2007 14:17
Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

Hallo,
da es mit der lang ersehnten Anschaffung eines Canadiers wohl noch bis zum Frühjahr dauern wird, habe ich viel Zeit mit der Entscheidungsfindung, vielleicht zuviel, denn ich springe in meinen Entschlüssen ständig hin und her.
Das Boot soll so um die 5m lang sein und wird hauptsächlich auf eher ruhigen Gewässern vom kleineren Fluss bis hin zum See zum Einsatz kommen. Für dieses Einsatzgebiet eignet sich wohl am besten ein laminiertes Boot, da mir die Robustheit des Bootes aber sehr wichtig ist, kann ich mich schwer entscheiden. Dann ist mir die Tuf-weave-Bauweise von We-no-nah aufgefallen, die wenn ich es richtig verstanden habe, einen sehr guten Kompromiss in der Bauweise zwischen Stabilität, Gewicht und Leichtlauf ermöglicht.
Diese Boote sind aber eher im höheren Preissegment angesiedelt und da hab ich so meine Probleme. Andere Hersteller scheinen solche Werkstoffkombinationen im Material nicht zu bieten, oder? Jetzt stellt sich mir die Frage wie empfindlich denn nun "normale" Laminate anderer Firmen gegen über Royalex wirklich sind. Auf langen Touren kommt es immer mal vor, dass der Fluss eine Schwallstrecke oder ähnliche Hindernisse bietet und eine gelegentliche Grundberührung im Sommer ist auch möglich. Muss ich hier mit GfK-Booten schon vorsichtig sein? Sollte ich doch lieber zum Royalexboot greifen und im Leichtlauf Abstriche für die Stabilität machen?
Wer hat Erfahrungen mit laminierten Booten in etwas rauherem Gelände?
Dann habe ich noch ne zweite Frage:
Sollte ich mich für ein Royalexboot entscheiden, habe ich momentan folgende Boote im Auge:
Indian Canoe Nova 17
Mad River Horizon 17 (dieses Boot besticht durch einen sehr günstigen Preis)
Kann mir jemand Unterschiede der beiden Boote erläutern oder eine Empfehlung abgeben?

Sollte ich bei der ganzen Grübelei auch an PE-Boote denken? Die hab ich wegen ihres Gewichtes bis jetzt eigentlich kaum beachtet und bin ihnen gegenüber eher abgeneigt. Dann lese ich aber wieder, dass z.B. der Mad River Explorer in PE ein gutes Boot sein soll (?)
Was hat es eigentlich genau mit der Bauweise des V-Bodens auf sich Vorteile/Nachteile? Er wird nur von wenigen Firmen verwendet, ein Rundboden ist doch die bessere Wahl, oder?

Ja, also ne Menge Text und einige Fragen, ich weiß Aber so geht es in meinem Kopf hin und her
Bin für jede Antwort von euch dankbar

Grüße Marcus


Knickspant Offline




Beiträge: 78

26.11.2007 14:40
#2 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten
Hallo Marcus

alle Fragen kann ich Dir nicht beantworten aber zu dem V-Boden von Mad-River habe ich was zu sagen.
Der ist prima! Ich habe auch so ein Boot und wundere mich immer wieder wie flott der im Vergleich zu den Rund- oder Flachboden-Booten vorankommt. In der Mitte des Bootes geht das 'V' in einen flachen Rundboden über - das erhöht die Kippstabilität und gibt dem Boot Volumen. Generell ist der V-Boden zunächst kippeliger hat aber eine hohe Sekundärstabilität (die Mad-River-Boote stammen aus dem amerikanischen Nordosten, wo die Leute vielfach im Boot stehend staken [such mal unter 'Poling' in diesem Forum]). V-Boden Boote haben in Bug und Heck wenig Volumen - sind also nicht für schwere Wellen oder Schwälle gedacht. Sie laufen eher spitz aus und sind deshalb schneller als andere Boote. Wenn Du mehr auf ruhigen Flüssen und Seen unterwegs bist ist das angenehm - Du kannst das Paddel etwas entspannter schwingen als z.B. Leute im Nova 17. Unter diesen Einsatzbedingungen spielt dann auch das Gewicht des Bootes nicht so eine große Rolle weil Du auf Seen-Touren und ruhigeren Flüssen weniger umtragen musst. Insofern ist die billiger PE-Variante durchaus eine Überlegung wert (und die Anschaffung eines soliden Bootswagens vom eingesparten Geld)

Grüße
GerdA

Nachtrag: gerade bin ich auf den GOC-Seiten auf Bilder gestoßen, die die Sache mit dem Mad-River-V-Boden wunderbar veranschaulichen. Hier im Forum zeigt Axel in der SELF-MADE-Rubrik, wie er seinen Mad-River Solo-Kanadier für derartige "Tauchmanöver" umgerüstet hat.
Angefügte Bilder:
32_0.jpg   32_1.jpg   f18t979p9935395n1.jpg  
Als Diashow anzeigen

yohofahrer Offline




Beiträge: 151

26.11.2007 19:06
#3 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

Hallo Marcus,

ich fahre – auch in bewegtem Wasser – nichts anderes als laminierte Boote. Diverse Versuche mit PE und Royalex verschiedenster Hersteller haben mich nicht überzeugen können, das Material zu wechseln. Sicherlich kann es bei laminierten Booten eher zu Beschädigungen kommen als bei den anderen Materialien, lassen sich jedoch genau so schnell und etwas handwerklichem Geschick auch wieder ausbessern. Pei PE und/oder Royalex wird’s da schon komplexer. Meine Persönliche Erfahrung hat gezeigt das man in gewisser Weise bewusster Paddelt, nicht überall und zu jeder Zeit runterbolzt und sich im Vorfeld überlegt, wo denn wohl die beste Route durch einen Schwall ist, oder ob das Wehr, soviel spaß es auch immer macht, jetzt dringend gefahren werden muss oder nicht. Weniger Spaß in bewegtem Wasser habe ich dadurch nicht, eher im Gegenteil.

Grüße aus dem Sauerland!

Ralf


Klaus ( gelöscht )
Beiträge:

26.11.2007 20:06
#4 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten
hi marcus, ich hab sehr gute erfahrungen mit we-no-nah canoes in der bauweise kevlar-vakuum gemacht.
preis leistung und gewicht stimmen einfach.
zur zeit paddle ich ein we-no-nah argosy solo canoe (kevlar). sehr guten infos findest du auch hier......./www.canoes.de] aber auch auf der link seite oben.

ps. wie schon thomas schreibt, ist der spirit 2 von wenonah ein super canoe , kenne es in der kevlar ausführung, für anfänger und erfahrene kanuten einfach klasse !!

gruß klaus

Argosy Canoe 2007
wo die straße aufhört fängt die canoetour an.


ISI ( gelöscht )
Beiträge:

26.11.2007 20:52
#5 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

Hi Markus,

offensichtlich denkst Du vorzugsweise an 17" Boote (die nicht mehr in jede Garage passen).

Im Kanu-Magazin 6/99 wurden 10 Boote dieser Größe unter die Lupe genommen. Mir hatte das geholfen. Meine Suche war bei Wenonah Spirit II angekommen. Weil ich nicht in jeder Schnelle den Angstschweiß auf der Stirn haben wollte, hatte ich mich für RX entschieden.

Gruß

Thomas


Marcus Offline



Beiträge: 95

27.11.2007 13:47
#6 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

Hallo GerdA,
welches Boot genau fährst du denn? Welches Modell ist das auf den Bildern?

Hallo Klaus und Thomas,
ja der Spirit II ist bei mir eigentlich auch in der ganz engen Auswahl. Er bietet für mich aber einen kleinen Nachteil. Da das Boot häufig auch von zwei Personen zum Angeln verwendet werden wird ist es wichtig, dass sich der Bugpaddler beim Angeln andersrum hinsetzen kann, so hat er einfach mehr Platz für einen ganzen Tag im Boot. Beim Spirit II befindet sich aber leider genau hinter dem vorderen Sitz eine Querstrebe. Die ist sicherlich nicht ohne Grund da und konstruktionsbedingt für die Aussteifung des Bootes nötig und kann sicher nicht einfach entfernt werden. Das ist wirklich sehr schade, denn ich denke, dass das Boot an sich perfekt für uns passen würde...


Knickspant Offline




Beiträge: 78

27.11.2007 14:19
#7 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten
Hallo Marcus,

das Boot links ist der Duck-Hunter (im Wesentlichen eine Luxusversion des Explorer 16, den es in unterschiedlichsten Varianten gibt weil er sich in jeder Hinsicht bewährt hat - ist ein ideales Boot für unsere Poling-Freunde). Das andere Boot ist ein Independence, ein Solo-Canadier, der nicht länger produziert wird. Ich kann den Malecite empfehlen, der aber meines Wissen nach nur in Kevlar angeboten wird. Das ist ein richtig schnelles und gleichzeitig gut manövrierbares Boot. Schlank und Anfangskippelig - wie beschrieben - aber grundsolide aufgekantet oder im Stehen (was für Angler ja auch wichtig ist).

GerdA

Klaus ( gelöscht )
Beiträge:

27.11.2007 15:46
#8 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten
hi marcus@ zum angeln würde ich ein anderes kanu kaufen.
die richtigen 17 fuß canoes haben so eine strebe hinter dem vordersitz.
vielleicht ist auch ein paddler auf der seite ,der so eine strebe schon ausgebaut hatte.

....der erste ist schon da, "trapper" hat sein canoe schon mal umgebaut..........

viel spasss
klaus

Argosy Canoe 2007
wo die straße aufhört fängt die canoetour an.


Marcus Offline



Beiträge: 95

27.11.2007 16:13
#9 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

Hallo Klaus,
ich kaufe das Boot nicht zum Angeln, sondern wie schon beschrieben zum Touren auf Seen und Flüssen. Wenn es dann aber da ist, wird es häufig auch als Boot zum Angeln verwendet werden. Meines Wissens gibt es durchaus Boote dieser Länge, die mit nur zwei Querstreben auskommen, einer im hinteren Drittel und dem Tragejoch.
Naja, wer die Wahl hat ....


Frank_Moerke Offline




Beiträge: 1.588

27.11.2007 16:54
#10 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

hallo marcus, eigentlich bist du schon auf dem richtigen weg. für die bereiche, die du überwiegend paddeln willst, ist ein vernüftiges laminatboot vorteilhaft, da es einfach geschmeidiger laufen wird. z.b. durch schärfer ausgeformte steven, schnittigere linien oder steiferen rumpf als royalex oder pe boote.

grundsätzlich wollen leute immer wieder unkaputtbare boote kaufen. warum nicht ein kleines bischen gehirnschmalz in paddeltechnik investieren und dann mit einem nichtunkaputtbaren boot viel mehr spaß haben, als in der 45 kg panzerkreuzerklasse.

mit einem vernünfigen laminat liegst du bei der materialauswahl richtig.
es sollten gewebematten (statt fasermatten) verarbeitet sein, das gewicht eines solchen bootes sollte bei 16 - 17 fuß länge dann ungefähr bei 27 bis 30 kg liegen. mal so als hausnummer .....

frank


Trapper Offline




Beiträge: 1.900

27.11.2007 20:39
#11 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

Hi Marcus,
ich fahre einen 17" Sundowner.Da wir mit Kind einen Mittelsitz benötigten habe ich das Tragejoch entfernt und dort einen Sitz eingebaut.
Die vordere Querstrebe habe ich aus Platzgründen ca. 20 cm verlegt.Dem Boot hat es nicht geschadet. Also sollte das bei anderen Modellen
genauso möglich sein. Übrigens ist mein Tufweave-Kreuzer jetzt beinahe 12 Jahre alt, außer einigen Gelcoatkratzern brauchte ich nocht nichts
reparieren,obwohl wir auch nicht gerade zaghaft damit umgehen. Außer bei ausschließlicher Wildwassernutzung sehe ich auch keine Vorteile bei PE-Booten.

Internette Grüße Thomas


Gerhard Offline




Beiträge: 639

28.11.2007 08:23
#12 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

Hallo Marcus,

für Deinen Anwendungsbereich würde ich Dir klar zu einem schnittigen Laminat raten.
Hier hat Wenonah eine gute Auswahl.
Lieber ein bischen vorauschauender fahren und an der Paddeltechnik arbeiten, als einen schweres, langsames PE-Boot übern See zu wuchten. Ein gutes Laminatboot geht auch nicht so schnell kaputt. Und läßt sich leicht reparieren. Qualitätsmäßig sollte es aber shon über GfK angesiedelt sein. Denn GfK ist auch sehr schwer.

Grüße
Gerhard


lej ( gelöscht )
Beiträge:

28.11.2007 17:25
#13 RE: Qualität von Laminaten und andere Fragen Antworten

Moin Marcus
Seit 10 Jahren fahre ich so einen 50 kg Bomber und hab seine Vorteile schätzen gelernt z. Bsp.:im Sommer hast du bei Flachwasser deutlich mehr Fahrmöglichkeiten, zuckst nicht jedesmal zusammen, wenns knirscht oder wenn man aufsitzt schiebt man ihn einfach vor sich her oder zieht ihn.
Nach dem Angeln lässt sich aus PE der Gestank einfacher entfernen (glatter), das ist nämlich grundsätzlich nötig, da es bekanntlich dauert bis aus einem Fisch das Leben raus ist, der Schleim klebt schnell in vielen Ecken, so stinkts vor allem im Sommer schnell.
Der Eine oder Andere mag jetzt lachen, auf meiner privaten Sommertour bin ich von meiner Jüngsten bestimmt 20 mal mit dem Kommando :ich muß mal, jetzt sofort, dazu genötigt worden, das Boot ohne Rücksicht auf Verluste an den nächsten pinkelfähigen Platz zu bringen. Das hätte kein Laminatboot mitgemacht, bin aber auch eher Grobmotoriker oder vielleicht durch das fast alles verzeihende PE etwas verdorben.
Geschwindigkeit ist natürlich relativ, da können die Bedürfnisse weit auseinander liegen.
Portagen sind schwierig, über 200 m, wenn man keinen Bootswagen einsetzen kann oberätzend und wie mir mal passiert, 150 m fast senkrecht einen Hang hoch, benötigte 4 Pers., anschließend hätte ich das Ding am liebsten an Ort und Stelle verbrannt.Das hoch wuchten aufs Autodach ist bei PE, wenn man allein ist kaum möglich.
Royalex halte ich für keine so gute Alternative, da ich doch schon viele hässliche Beulen gesehen habe und man da vielleicht schon an das Stromaggregat und den Fön zum Glätten denken muss.
Heute überwiegen für mich die Vorteile von PE aus nur einem Grund nicht mehr, es ist einfach zu schwer.
In Zukunft gibts einen Faltkanadier (Packboat) und evtl. einen Spirit 2.
Noch mal zurück zum von dir angesprochenen Angeln.Vom Sitz zu Angeln ist eher unpraktisch, wenn du hinter die Querstrebe beim spirit ein Wannigan oder eine BW Sperrholzkist stellst, siehst du mit der Polaroidbrille oder ohne viel mehr und du bist auch viel beweglicher, umdrehen ist dann kein Problem.
Grüsse Jürgen





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