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Dieses Thema hat 45 Antworten
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 ALLGEMEINES CANADIERFORUM
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_Amarok_ Offline




Beiträge: 678

10.01.2010 18:33
"Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Morgen, Montag den 11.01.10, startet im ARD eine 6-teilige Dokumentation mit dem Titel "Die größten Naturschauspiele der Erde". Es ist eine deutsche Erstausstrahlung. Die Kommentare klingen doch recht viel versprechend u.a.: "Die BBC-Kameraleute verbinden in dieser Serie modernste Kameratechnik und intime Tierbeobachtung. Mit faszinierenden Bildern machen sie sichtbar, wie stark und unausweichlich alle Lebewesen von den klimatischen Gegebenheiten auf unserem Planeten abhängig sind."
Quelle: http://www.fernsehserien.de/index.php?serie=14313

Mehr Infos zur Serie: http://www.bbcgermany.de/GERMANY/dokumen.../sendung_49.php

Noch etwas:
Einigen wird es bekannt sein, aber ich möchte die Gelegenheit nutzen das Thema hier trotzdem anzusprechen:
Am vergangenen Wochenende hat in Schweden eine Lizenzjagd auf Wölfe begonnen. Dabei waren 27 Wölfe, das entspricht etwa 10 % der Wolfspopulation, zum Abschuss freigegeben. 12.000 (zwölftausend) Jäger haben sich dafür beim Naturvårdsverket, dem staatlichen Naturschutzamt Schwedens, registrieren lassen. Die ganze Sache glich in der Durchführung einer Hetzjagd. Bereist am letzten Samstag, dem ersten Tag der "Jagd", lagen 25 Wölfe auf der Strecke. Darunter waren mehrere Alphatiere, deren Welpen bzw.das Rudel jetzt in schwedischen Winter wohl relativ orientierungslos durch die Reviere streifen. Mehrere Wölfe wurden angeschossen. Im In- und Ausland hat diese Wolfsjagd, die auf einem Beschluss des schwedischen Parlamentes basiert, große Proteste ausgelöst.
Der Verein zum Schutz der Raubtiere Schwedens "Rovdjursföreningen" hat eine Unterschriftenaktion im Web ins Leben gerufen, an der sich bis zum 08.01. bereits 14.000 Menschen aus Schweden und dem Ausland beteiligt haben.

Hier könnt ihr eure Stimme zu Gehör bringen

Mehr Hintergrundinformationen zum Thema bekommt ihr unter dem Punkt "News" auf der Startseite von http://www.AmarokTV.de

Gruß

Peter

AmarokTV.de
Der Wildnis ganz nah!


HeinzA Offline




Beiträge: 1.527

10.01.2010 19:02
#2 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Hallo Peter,

vielleicht können mir aktive Jäger hier erklären, was soooo geil daran ist, ein Tier über den Haufen zu schießen und sich dann auch noch super zu fühlen? Kampf Mann gegen Wildnis? Dann aber bitte unter gleichen Voraussetzungen, dh. ohne Feuereisen, mit den Händen und Zähnen, wie im Fall des Wolfes. Vielleicht haben die Schweden ja auch endgültig zu viel vom Schwarzgebrannten konsumiert...

Schade um die Tiere! Anstatt froh zu sein, dass dieses einmalige Symbol der Wildnis (mit der die Schweden ja kräftig Werbung betreiben) zurück kehrt, wissen diese Idioten nix besseres als eine Hetzjagd auf diese wunderschönen und sozialen Tiere (über die übrigens Bill Mason auch zwei Filme gedreht hat...) zu veranstalten.

Ich begreif es nicht!
Heinz

Nur zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen.
Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.


_Amarok_ Offline




Beiträge: 678

10.01.2010 19:04
#3 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Hintergrundinfo zur Unterschriftenliste:

Bis zum 05.01.10 mussten 3 Listen Online gestellt werden, weil die Resonanz so groß war und ansonsten sehr lange Wartezeiten beim Laden der Namenslisten entstanden wären. Mein Link enthält die aktuelle Liste. http://upprop.nu/ACFO

Gruß

Peter

P.S. Danke Rita, Heinz, Claus und Bernd.

AmarokTV.de
Der Wildnis ganz nah!


_Amarok_ Offline




Beiträge: 678

10.01.2010 19:29
#4 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Hallo Heinz,

ich bin in meiner Jugend über den Wald und den Naturschutz auch zur Jagd gekommen. Die Jagdprüfung habe ich bereits 1981 im Rahmen meiner forstwirtschaftlichen Ausbildung abgelegt. Ich meine, dass das Jagen durch aus eine legitime Nutzung (gemeint ist ein Wildschwein-, Reh- oder Hirschbraten) natürlicher Ressourcen sein kann, so wie der Bauer, der Gärtner oder der Forstmann es auch tun. Aber in den vergangenen Jahren hat sich die Jagd in meiner Wahrnehmung von vielen meiner damaligen Auffassungen verabschiedet. Der Kommerz und andere in meinen Augen egoistische Anschauungen gelangten zu Sehens in den Vordergrund. Für mich ein Grund von dieser "Jagd" Abstand zu nehmen. Ausschlaggebend ist dann die Position (Forderung der Bejagung der Wölfe in D.) einiger oder auch mehr als nur "einiger" Jäger zur Rückkehr der Wölfe in Deutschland gewesen. Ich halte Wölfe in vielerlei Hinsicht für beeindruckende Tiere und für einen wichtigen Bestandteil eines intakten Ökosystems. Darum sind sie unbedingt schützenswert. Für "Jagdneider" oder "Jagdrechner" sind sie Störenfriede bzw. Konkurrenten.

Gruß

Peter

AmarokTV.de
Der Wildnis ganz nah!


Frank_Moerke Offline




Beiträge: 1.588

11.01.2010 09:11
#5 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Vielleicht haben die Schweden ja auch endgültig zu viel vom Schwarzgebrannten konsumiert...


Theoretisch habe ich nichts gegen das "Prinzip" Jagd. Es ist sicher artgerechter und tierfreundlicher, ein freies Leben in der Natur zu führen, auch wenn dann mal ein Schuß fällt, statt in einer Schnitzelfabrik ohne Tageslicht und ansatzweise artgerechter Haltung zu Leben, um anschließend tagelang wegen der EU-Subvensionen durch Europa gefahren zu werden, bis dann der Massenschlachter wartet.

Die Praxis bei der Jagd sieht wohl leider nicht ganz so aus, wie ich es mir vorstellen würde. Die Trophäengeilheit sehr vieler Jäger steht wohl oft an erster Stelle. Sonst würden viele Jäger nicht richtig Geld hinblättern, um bestimmte Tiere abzuknallen ... Das hat mit Hege und Pflege nichts zu tun.
Da da kann Peter sicher mehr zu sagen ....


Leichtgewicht Offline




Beiträge: 1.383

11.01.2010 11:31
#6 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Peter, bescheidene Frage am Rande, könnte man technisch eine Liste ins Canoe-Forum stellen, die dann (immerhin >1700 Mitglieder) als Protest des CF geschickt werden könnte??

Hallo Godi,

hier ist mir jetzt ein Bedienfehler unterlaufen. Auch wenn du dich vielleicht darüber ärgern wirst. Ich kann ihn aber leider nicht mehr rückgängig machen. Anstatt auf den "antworten-Button" habe ich auf den "edit-Button" gedrückt, um dir auf deine Frage zu antworten. Dann habe ich von deinem Text nur noch die Frage als Zitat übrig gelassen, geantwortet und auf speichern gedrückt. Damit war dein Text in den Weiten des www verschwunden. Ich glaube nicht, dass das wieder herzustellen geht. Als Wiedergutmachung hast Du bei mir ein ordentliches Bier offen.

Gruß

Peter


Hej Godi,

dazu müsst ich erstmal Frank konsultieren. Aber ich meine, dass die Eintragung in die Liste des Rovdjursföreningen recht komplikationslos funktioniert. Einige Mitglieder aus dem CF haben sich darin bereits eingetragen. Die Unterschriftenliste wird von den Initiatoren u.a. an den schwedischen Umweltminister Andreas Carlgren und an die Mitglieder des Umwelt- und Landwirtschaftausschusses geschickt.

Gruß
Peter


lej ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2010 13:42
#7 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Wolfsjagd
Wolfsjagd ist sicher genau so wenig ein Verbrechen wie das Erlegen eines Wales. Kommt eben darauf an, wer das macht und wie und warum das stattfindet.
Differerenzieren ist manchmal wichtig. Eine sogenannte Trophäe ist als ein beim Pelz- oder Fleischerwerb abfallendes Überbleibsel auch kein Verbrechen sondern ein Erinnerungsstück. Trophäe als Selbstzweck ist sinnlos, dekadent, pervers und pure Recourcenverschwendung.
Gruß Jürgen


_Amarok_ Offline




Beiträge: 678

11.01.2010 18:09
#8 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Zitat von lej
Wolfsjagd ist sicher genau so wenig ein Verbrechen wie das Erlegen eines Wales. Kommt eben darauf an, wer das macht und wie und warum das stattfindet.Differerenzieren ist manchmal wichtig.


Darum eben.

Sicherlich sind für eine Beurteilung des Sachverhaltes notwendige Informationen erforderlich.
In Schweden gibt es 25 Wolfsrudel (2008/2009), die insgesamt aus etwa 230 - 250 Tieren bestehen. Schweden nimmt in Europa bezüglich der Wolfsdichte lediglich Platz 21 von den 26 Ländern ein, in denen es Wölfe gibt. Keins von den 20 Ländern mit größerer Wolfsdichte hat eine niedrigere Bevölkerungsdichte als Schweden.
Die Möglichkeit "Problemwölfe", die z.B. in Rentiergebieten oder bei Schafen durch Risse auffällig geworden sind, gibt es bereits seit einiger Zeit. Das sind sog. Schutzjagden (Skyddsjakt) die vom Naturvårdsverket genehmigt werden. Darüber hinaus gibt es die Wilderei auf Wölfe: "Schwedische Wissenschaftler haben anhand der Daten, die sie durch besenderte Wölfe erhalten haben, herausgefunden, dass die illegale Jagd fast 50 Prozent der Wolfssterblichkeit in Schweden ausmacht." (Quelle: Tom Arnbom, WWF Schweden)
Schnell wird klar, dass mit den 27 Wölfen, die am vergangenen Wochenende auf der Lizenzjagd geschossen wurde, die tatsächliche Wolfsstrecke viel größer ist. Weiterhin wurde ein zeitlich begrenztes Gesetz erlassen, welches einem Tierhalter zum Schutz seines Eigentums die Möglichkeit gibt, einen Wolf zu töten, der Hund, Schaf, Kuh ... angreift. (Jährlich kommen in Schweden zwischen 20 - 30 Hunde auf Jagden durch Wölfe um.)
Die Halter von Nutztieren werden vom schwedischen Staat bei Wolfs-, Luchs-, Vielfras- und Bärenrissen (Steinadler?) entschädigt.
Treibende Kräfte "pro-Wolfsjagd" kommen vor allem aus den Kreisen der Jäger. Selbst der schwedische König hat sich während einer Jagd im Jahr 2008 öffentlich für eine Bejagung des Wolfes ausgesprochen. Einen objektiven Grund, der auf Nahrungsbeschaffung oder Störung des biologischen Gleichgewichts basiert, gibt es für die Bejagung des Wolfs keinesfalls. Jedoch besitzt die Elchjagd in Schweden einen sehr hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Ein Wolfsrudel erlegt im Jahr etwa 100 Elche in Abhängigkeit von der Rudelgröße. Durch Jäger werden etwa 80.000 Elche geschossen, bei einer Elchpopulation von 250.000 - 300.000 Elchen. (Quelle: Tom Arnbom, WWF Schweden) Hinzu kommen noch die erwähnten Tötungen von Jagdhunden durch Wölfe während der Durchführung der traditionellen "Suchejagden". Dabei wird mit Hunden das Wild aufgespürt, in Bewegung gehalten oder gestellt bis ein Schütze erfolgreich ist/sein kann. Die Hunde, oft Elch- , Jämthunde oder Laikas, jagen meist selbständig bzw. allein in z.T. großer Entfernung vom Hundeführer.
Auch wenn die Lizenzjagd auf den Wolf in Schweden auf einem Parlamentsbeschluss beruht, so ist sie m.E. ein Ergebnis der Lobbyarbeit insbesondere seitens Vertreter der Jagd.

Von diesen Lobbyisten wird ein Argument zur Rechtfertigung angeführt, welches aus folgendem Umstand hergeleitet wird:
Vor etwa einem Jahr habe ich an einem Vortrag des schwedischen Biologen Tom Arnbom, WWF Schweden, teilgenommen. Zum Inzucht-Problem der schwedischen Wolfspopulation trug er u.a. folgendes vor:
"Nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren wanderten die Wölfe wieder nach Skandinavien zurück. Die Größe der Wolfspopulation wurde damals durch die Verfügbarkeit der Beutetiere auf natürliche Art und Weise reguliert. Im Gegensatz dazu wurde die Anzahl der Wölfe in den letzten 300 Jahren stark von den Menschen durch massive Verfolgung beeinflusst. Die Folge war, dass vom Jahr 1850 an die Anzahl der Wölfe rapide zurückging und bereits im Jahr 1965 die Wölfe schon fast ausgestorben waren. Obwohl die Wölfe im Jahr 1966 unter Schutz gestellt wurden, gab es bis 1982 nur wenige Einzelsichtungen von Wölfen und keinen Hinweis auf Aufzucht von Welpen."
"Erst im Jahr 1983 wurden in Schweden wieder Welpen geboren. In den folgenden 10 Jahren stammten alle Welpen, die in Schweden geboren wurden, von zwei Elterntieren und deren Nachkommen ab. Der Startschuss für das Wachstum der Wolfspopulation fiel allerdings erst in den frühen 1990er Jahren, als ein Wolf aus der finnisch-russischen Population nach Schweden einwanderte und sich mit einem der schwedischen Wölfe paarte. Von nun an konnte man ein stetiges Wachstum der Wolfspoulation in Schweden beobachten.
Bis zum Jahr 2008 stammten alle Wolfsfamilien in Schweden von nur drei Individuen ab, was ein großes Inzuchtproblem darstellt. Die Wölfe, die sich miteinander verpaaren, sind näher miteinander verwandt als normale Geschwister und um die Wolfspopulation weiter zu erhalten, wird "neues Blut" dringend benötigt."
Blutauffrischungen könnten z.B. durch Wolfsimporte aus Finnland/Russland erfolgen. Durch die Lizenzjagd wird das Inzuchtproblem jedenfalls nicht gelöst, auch wenn es gerne als Argument herhalten muss.

Wie ihr sicherlich wisst, gibt es seit Ende der 90-er Jahre auch in Deutschland Wölfe, die hier Nachwuchs aufgezogen haben. Mittlerweile bestehen in Sachsen und Brandenburg 6 Rudel und zahlreiche Einzelwölfe in anderen Regionen (Meck-Pom, Niedersachsen, ...). Aber auch in Deutschland mehreren sich aus den gleichen Kreisen wie in Schweden die Stimmen, die die Bejagung des Wolfes fordern. Obwohl doch die Notwendigkeit der Jagd u.a. damit begründet wurde, das in Deutschland große Beutegreifer wie z.B. der Wolf fehlen, die die Wildbestände im Gleichgewicht halten.

So jetzt mache ich aber hier Schluss. Der Text ist schon viel zu lang geworden.

Gruß

Peter

AmarokTV.de
Der Wildnis ganz nah!


Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.675

11.01.2010 18:28
#9 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Mit Jagd habe ich nichts am Hut, aber ein unlösbares Geheimnis ist die Motivation dazu auch nicht. Am dazugehörigen Mythos mag ich nicht mitbasteln, da schaue ich mir lieber im WWW an, was ich unter "Motivation zur Jagd" finde. zB. http://www.psychologiederjagd.uni-bremen.de/content/fes.htm bietet recht seriöse Information. Am verdrehtesten hört sich für mich das Argument: "... aus Liebe zur Natur!", das ich auch vom Fischen kenne, an.
Besser analysieren, als polarisieren!
Meist sind die Zusammenhänge gar nicht so sensationell und unvorstellbar. Erst wenn man die Zusammenhänge sieht, kann man Mißbrauch wirkungsvoll begegnen. Dann ist eine klare Haltung, was wir den Auswüchsen entgegenstzen können: Im Freundeskreis, bei Unterschriftenaktionen,.... und eben als Vorbild!
Und Klartext: Aus geeigneter Perspektive sind wir alle Monster: Als Raucher, als SUV- oder Geländewagenfahrer, als Kaufsüchtige, oder wenn ich 1000km zum Paddeltreffen fahre.....
Monströse Grüße

Wolfgang Hölbling


welle ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2010 18:51
#10 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

moin, moin
ja,ja einerseits die tierschützeden Gutmenschen und auf der anderen
Seite die schießgeilen vom Schwarzgebrannten alkoholisierten Jäger -
das kennen wir doch schon aus den siebziger Jahren, als zur großen
Antipelztierjadgkampagne aufgerufen wurde und was ist dabei rausgekommen?
Inuits und indigenen Stämmen wurden eines Großteils ihrer wirtschafltichen
Grundlage beraubt und sie hingen am Tropf der Sozialbehörden....
Zum Glück gibt es jetzt ein Lizenzjadgsystem für die dort ansässigen
"Ureinwohner"
Ich bin absolut für eine kontrollierte Schutzjagd wenn z.B. Wölfe Schaden anrichten.
Die Bedingungen werden ja meist von naturschützenden Gutmenschen festgelegt.
Und wenn die Lizenjzjagd in Schweden gesetzlich geregelt auf einem Parlamentsbeschluss
beruht, und das ein Ergebnis der Lobbyarbeit der Vertreter der Jagd ist, frage ich mich
wieso bekommen Jagdgegner es nicht gebacken, parlamentarische Beschlüsse in ihrem Sinne
zu errreichen???
Ich bin auch dafür das illegale Jagd/Wilderei und Vergehen gegen die Auflagen
hart bestraft wird.
Ich möchte nicht auf eine eventuelle "Sammelprotestliste" gegen die Wolfsjagd vom
Canoeforum
Gruß aus der Nordheide
Albert
(28 Jahresjadgscheine und WWF Aktivist)


welle ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2010 18:51
#11 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

moin, moin
sorry gelöscht, weil doppelt gedrückt


_Amarok_ Offline




Beiträge: 678

11.01.2010 19:46
#12 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Zitat von welle
moin, moin
ja,ja einerseits die tierschützeden Gutmenschen und auf der anderen
Seite die schießgeilen vom Schwarzgebrannten alkoholisierten Jäger -
das kennen wir doch schon aus den siebziger Jahren, als zur großen
Antipelztierjadgkampagne aufgerufen wurde und was ist dabei rausgekommen?


Warum der Zynismus?

Zitat von welle
Inuits und indigenen Stämmen wurden eines Großteils ihrer wirtschafltichen
Grundlage beraubt und sie hingen am Tropf der Sozialbehörden....
Zum Glück gibt es jetzt ein Lizenzjadgsystem für die dort ansässigen
"Ureinwohner"


Albert, du musst doch zugeben, dass das mit der Lizenzjagd auf Wölfe in Schweden überhaupt nicht vergleichbar ist.

Zitat von welle
Ich bin absolut für eine kontrollierte Schutzjagd wenn z.B. Wölfe Schaden anrichten.
Die Bedingungen werden ja meist von naturschützenden Gutmenschen festgelegt.


"naturschützenden Gutmenschen", schon wieder diese abwertende Wortkombination. Wenn ich mich richtig erinnere, leistest du ebenfalls eine wichtige Naturschutzarbeit u.a. bei der Bewachung von Greifvogelhorsten, um diese z.B. vor menschlichen Störungen zu schützen. Würdest du dich dann auch zu den naturschützenden Gutmenschen zählen?
Einzelne Schutzjagden auf den Wolf können u.U. durchaus nach Abwägung erforderlich sein. Es ging hier aber viel mehr um die Lizenzjagd auf den Wolf.

Zitat von welle
Und wenn die Lizenjzjagd in Schweden gesetzlich geregelt auf einem Parlamentsbeschluss
beruht, und das ein Ergebnis der Lobbyarbeit der Vertreter der Jagd ist, frage ich mich
wieso bekommen Jagdgegner es nicht gebacken, parlamentarische Beschlüsse in ihrem Sinne
zu errreichen???


Es ist doch hinlänglich bekannt wie so eine Lobbyarbeit funktioniert. Wikipedia: "Lobbyismus ist eine aus dem Englischen übernommene Bezeichnung (Lobbying) für eine Form der Interessenvertretung in der Politik, in der Interessengruppen (Lobbys) die Exekutive und Legislative durch persönliche Kontakte oder die öffentliche Meinung über die Massenmedien beeinflussen." Wer das am besten kann, die Kontakte zu den richtigen "Stellen" hat und natürlich das Geld um das umzusetzen, kann die beste Lobbyarbeit machen. Darüber hinaus glaube ich auch nicht, dass es sich bei den Menschen, die sich gegen die Lizenzjagd ausgesprochen haben nur um Jagdgegner handelt.

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HeinzA Offline




Beiträge: 1.527

11.01.2010 21:20
#13 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Und wenn jemand, vielleicht ein jagender Gutmensch, den Adler, den Albert als WWF-Akivist bewacht hat, über den Haufen geknallt hätte, weil er endlich einen Adlerkopf in der warmen Stube hängen haben wollte (denn von Fleischjagd kann wohl weder beim Adler noch beim Wolf die Rede sein), was hätte er dann gemacht, der Albert? Den jagenden Gutmenschen über den Haufen geschossen?

Ich glaube, dass eine gezielte Jagd zur Nahrungsbeschaffung eine gewisse Berechtigung hat, aber das edle Waidwerk mit dem ganzen damit verbundenen Brimborium wie Trophäenjagd im Wildgatter und gezielte Aufzucht und Freisetzung von Beute ist mir ein Greuel, und dazu stehe ich auch. Punkt!

Wenn es in Schweden insgesamt ungefähr 250 Wölfe gibt und 12000 Jäger, dann wäre es doch klüger und für die Umwelt/Tierwelt vernünftiger, die Jägerschaft etwas auszulichten und dafür eine Lizenzjagd zu veranstalten. Es gibt sicher auch Jäger, die für einen solchen Schuss eine Unmenge an Geld bezahlen, so als den ultimativen Kick...

Und da muss ich mit Albert übereinstimmen, die Umweltschützer kriegen wirklich nix gebacken, ganz einfach weil sie nicht solche Machtmenschen sind wie ihre Gegner. Deshalb, den Gegnern mit den gleichen Waffen kommen, so wie es die Sea Shepards schon seit einiger Zeit machen. Nur heißt das dann Umweltterrorismus. Ungerecht ist die Welt...

meint ein frustrierter
Heinz

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Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.


_Amarok_ Offline




Beiträge: 678

11.01.2010 21:38
#14 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Hallo Heinz,

bei allem Frust... Bitte sachlich bleiben!

Gruß

Peter




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Wala Offline



Beiträge: 29

11.01.2010 21:58
#15 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

......vielleicht können mir aktive Jäger hier erklären, was soooo geil daran ist, ein Tier über den Haufen zu schießen und sich dann auch noch super zu fühlen? Kampf Mann gegen Wildnis? Dann aber bitte unter gleichen Voraussetzungen, dh. ohne Feuereisen, mit den Händen und Zähnen, wie im Fall des Wolfes. Vielleicht haben die Schweden ja auch endgültig zu viel vom Schwarzgebrannten konsumiert...

Guten Abend

als einer der seit mehr als 20 Jahren "aktiven Jäger" möchte ich mich folgendermassen äussern:
es ist wohl doch nicht ganz sooooo einfach, die Sache mit der Jagd holzschnittartig so zu verkürzen, dass man sie unter "ein Tier über den Haufen zu schiessen und sich dabei auch noch super zu fühlen" zusammenfassen könnte. Die bösen und schiesswütigen Jäger erbringen - weitgehend unbemerkt von vielen- nämlich auch Leistungen, die der Allgemeinheit dienen. Erwähnt seien u.a. Naturschutzmassnahmen und vor allem auch die Nachsuche bei Wildunfällen auf der Strasse. Dazu gehört u.a. auch das Abrichten (viel, viel Arbeit.....) und ständiges Trainieren eines geeigneten Hundes und die Bereitschaft, auch dann auszurücken, wenn man lieber im warmen Bettchen bleiben würde. In meiner Gegend wird beispielsweise rund ein Drittel der Rehstrecke auf der Strasse totgefahren oder von wildernden Hunden tier- und naturliebender Besitzer gerissen. Die meisten von uns natur- und tierliebenden Paddlern benutzen meines Wissens ein Auto um ihre Kanadier zu transportieren (ich habe noch keinen gesehen, der das mit dem Pferd gemacht hat) und einige unter uns haben vielleicht auch schon mal ein Wildtier angefahren.
Die oben angeführten Argumente sollen aber nicht verschleiern, dass zur Jagd auch das Töten von Tieren gehört. Das muss jeder für sich entscheiden, es gibt aber nichts dagegen einzuwenden, die Jagd im Sinne eines nachhaltigen Umganges mit natürlichen Resourcen zu tun. Dass es dabei Auswüchse wie die reine Trophäenjagd gibt, sei hier nicht bestritten.
Wenn man selber , wie wahrscheinlich die Meisten von uns, zu den Fleischessern gehört, muss man akzeptieren, dass dafür Tiere getötet werden. Mit Abknallen (das Wort suggeriert ja auch, dass jemand ohne hinzusehen, einfach drauflos schiesst....) hat das nichts zu tun. Es ist m.E. auch um einiges ehrlicher, sich das Fleisch auf diese Art zu beschaffen als es sich - hygienisch in PE verpackt und in Nichts mehr an ein lebendiges Wesen erinnernd - aus dem Regal zu nehmen. Mit der gleichen Radikalität, wie in den obigen Artikeln argumentiert wird, könnte man auch fordern, dass, wer Fleisch isst, auch in der Lage sein müsste, ein Tier zu töten. Dass dies nicht Alle können oder wollen leuchtet auch ein. Aber so einfach wie sich das manche denken, ist die Einteilung in schiesswütige, durch "Schwarzgebrannten" beduselte, trophäengeile Wolfskiller und naturverbundene Gutmenschen wohl doch nicht....
Was die Jagd von grossen Beutegreifern angeht, kann man , wie übrigens auch die Jäger untereinander, durchaus geteilter Meinung sein über ob überhaupt, wenn ja - wie viele etc. etc. Aus der Sicht des städtischen oder stadtnahen Naturliebhabers, der sich sonntags mit seinem Kanadier aufmacht, die ehemals wilden Flüsse in Deutschland zu bezwingen ( und sich auf dem Grill ein saftiges Steak aus dem Supermarkt bzw. der Tierfabrik grillt) sieht das Ganze sicher etwas anders aus als für einen Schafhalter im ländlichen Raum. Dies selbst wenn wie bei uns der Staat finanzielle Entschädigungen leistet. Wir haben bei uns anstelle des Wolfes den Luchs, dessen Aktivitäten sich natürlich im (teilweise schrumpfenden) Rehbestand bemerkbar machen. Meiner Ansicht nach, gibt es Platz für alle, aber es gibt auch andere Meinungen, die man akzeptieren muss.
Zum von Albert Gesagten betreffend Antipelztierjagd gibt es gute Beispiele bei uns: Füchse, deren Pelze früher einmal verwendet wurden, wandern heute zum grossen Teil in die Kadaversammelstelle, obwohl sie aus verschiedenen Gründen reduziert werden müssen. Die "Pelztragen ist Gewissenssache" zeigt hier ihre Wirkung, egal ob der Pelz aus Grossvaters Kaninchenstall kommt oder aus einer Pelztierfarm. Ozelot, Fuchs oder was auch immer, Pelz ist Pelz - basta. Oder Jäger ist Jäger, die sind alle böse - so einfach ist das....
Sorry - nichts für ungut!

Wala


welle ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2010 22:06
#16 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

moin nochmals
Heinz in einem irrst Du wohl: es gibt in Schweden sicherlich mehr als
12.000 Jäger - es haben sich 12.000 Jäger zur Lizenzjagd beworben.
Und dann kommt es leider wieder durch, das Vorurteil: die Jäger sind Machtmenschen....
Stell Dir vor es gibt Leute die haben einfach Lust daran sich abends den
Hintern breit zu sitzen, um etwas in die Kühltruhe zu bekommen und wenn da noch ein
paar schöne Knochen auf dem Kopf gewachsen sind, kann man Knöpfe draus machen
oder diese Knochen als Erinnerung an die Wand hängen.

Wenn das Gesetz - in welchem Land auch immer -
die Jagd zu läßt, ist das nun mal so und wenn die Sea Shepards mit den gleichen
Waffen kommen,aber ihr Handeln nicht gesetzeskonform sein sollte, machen sie sich
selbst Probleme: mit dem Gesetz und auch der öffentlichen Meinung (=Umweltterrorismus)
Macht üben sie dabei sicherlich auch aus....und wenn sie diese Macht in
politische Macht umsetzen würden, sind wir uns doch wieder einig: dann bekämen
die "Gutmenschen" doch etwas gebacken...
Mich stört die fast schon reflexartige Kategorisierung in "jagende, schießgeile Machtmenschen"
und deswegen habe ich mal die Kategorie der "naturschützenden Gutmenschen" dagegengestellt.
Wir könnten noch stundenlang darüber palavern.
Gruß aus dem Norden
Albert


Kaalsche Offline



Beiträge: 120

11.01.2010 23:26
#17 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Bleibt geschmeidig Leute!

Bei der Jägerschaft sind die schwarzen und weißen Schafe genauso verteilt wie im Rest der Menschheit. Leider hat es sich bei uns nunmal ins Hirn gefressen, dass wir uns negative Meldungen wohl leichter merken als das Positive.

Ich war bereits als Junge auf vielen Treibjagden als Treiber dabei und kann mich heute leider meistens auch nur an die Deppen und Wichtigtuer erinnern. Das liegt wohl daran, dass die vielen verantwortungsvollen und überhaupt nicht schießwütigen Jäger auch gleichzeitig etwas ruhiger sind...... Womit sollten die auch angeben - vielleicht damit, dass Sie gezweifelt und im Zweifelsfall lieber doch nicht geschossen haben. Ich habe auf alle Fälle noch nie einen damit angeben hören, dass er nicht geschossen hat.

Ich bin zwar kein Jäger, aber Fischer und sehe mich öfter auch ähnlicher Vorwürfe ausgesetzt.

Fakt ist, dass es wohl bei uns kaum noch eine rationelle Begründung dafür gibt die Jägerei oder die Fischerei auszuüben.

Tatsache ist aber auch, dass viele viele Angler und viele viele Jäger lange Jahre die mächtigste Lobby zum Schutz der Gewässer und Wälder waren und viel Freizeit in ehrenamtlichen Projekten opfern. Sicher war und ist da ein gewisser Eigennutz dabei, aber ist es schädlich lieber in einem renaturierten Bach angeln zu wollen als in einem verbauten Kanal??

Als Angler habe ich aber in meinem Leben auch viele tausend Stunden in der Natur verbracht und diese schätzen gelernt. Mit der Zeit trat der Fischfang immer mehr in den Hintergrund. Dies kann ich bei vielen meiner Angelfreunde beobachten - bei dem Einen mehr und bei dem Anderen weniger.

Was man nicht kennt wird man nicht schützen.

Ich habe die Meldung über die Wolfsjagd auch in der Zeitung gelesen. Bei uns stand, dass 27 Wölfe frei gegeben sind und dass die 10% des Bestandes in Schweden sind. Das hat mich natürlich auch stutzig gemacht. Sollte ein so großes, dünn besiedeltes Land wie Schweden nicht mehr als 270 Wölfe verkraften? Vom Gefühl und von meinem bescheidenen Wissen über diese Tierart könnte das Land mehr Wölfe verkraften. Der Rückschluss auf gute Lobbyarbeit der Wolfsgegner liegt nahe, aber ist das allein Grund genug, dass wir so emotional wie in diesem Thread aufeinander loszugehen?

Lehnt Euch mal zurück, wartet das nächste Jahr ab und schaut wie sich die schwedische Wolfspolitik entwickelt. Emotional geführte Diskussionen haben gerade bei diesem Thema noch nie zum Ziel geführt. Vielleicht ist es gerade für die Wölfe auch nicht schlecht, wenn diese Tiere durch die Jagd etwas mehr auf Distanz zum Menschen und seinen Siedlungen bleiben und somit etwas aus dem Blickfeld geraten.

In Schweden lebt man seit vielen Jahren auch mit den Bären - die werden auch gejagd.

Ich finde es auf alle Fälle erfreulich, dass so viele Tierarten wieder in ihre alten Gebiete drängen und das Thema bleibt weiterhin spannend.

Martin


HeinzA Offline




Beiträge: 1.527

11.01.2010 23:45
#18 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Sorry Leute, da habe ich wohl über das Ziel hinausgeschossen (geknallt...) und mich ein wenig zu sehr exponiert und verallgemeinert.

Ich hatte einfach in jungen Jahren ein traumatisches Erlebnis mit einem Jäger, habe durch einen Onkel erschreckenden Einblick in die Jagdpraxis einer riesen großen Forstverwaltung und kenne dazu noch einige Jäger persönlich, denen ich eine gewisse Schussgeilheit (sorry, es geht mit mir wieder durch) um jeden Preis nicht absprechen kann.

Zur Legalität oder Illegalität von Umweltschutzmassnahmen möchte ich hier nur an die illegale Besetzung der Hainburger Au an der Donau durch verschiedene Grün- und Umweltaktivisten erinnern. Damals wurde gegen einen rechtsgültigen Baubescheid zur Errichtung eines Wasserkraftwerkes protestiert und der Baufortschritt aktiv behindert. Resultat ist der heutige Nationalpark Donauauen bei Wien. Richtig oder falsch???

LG und wenn ich jemandem zu nahe getreten bin mit meinen polarisierenden Aussagen, so tut es mir leid. Gehen wir lieber paddeln, sobald es das Wetter wieder zuläßt
Heinz

Nur zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen.
Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.


lej ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2010 23:56
#19 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Moin Heinz
Deinen Unmut über die Jagd kann ich gut nach vollziehen und er ist sicher nicht ohne Grund entstanden. Negative Beispiele liefern einige Jäger mit enormer Regelmäßigkeit und ich habe selbst genug persönlich miterlebtes Fehlverhalten dabei vor Augen.
Es gibt in allen Bereichen die gleichen Idioten, auch unter den selbsternannten Naturschützern und auch Greenpeace hat sich in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert sondern großen Schaden und viel Elend unter Urvölkern angerichtet ebenso wie die Antipelzkampagnen anderer Möchtegerntierschützer.
Jagd ist für mich weder Sport noch Hobby, sondern ein natürlich vorhandenes Gen in meinen Erbanlagen.
Jagd ist archetypisches Verhalten. Ich bin dann vielleicht, aus deiner Sicht, als besonders leidenschaftlicher Jäger entweder noch nicht modern genug weiterentwickelt oder Du könntest für mich als Nichtjäger aus meiner Sicht auch schon etwas zu sehr degeneriert sein(Spaß).
Am Lagerfeuer sitzen ist auch archetypisches Verhalten, der eine hat mehr davon, der andere weniger, spielt keine große Rolle.
Ich esse leidenschaftlich gerne Fleisch, zum größten Teil stammt es von Wildtieren. Eine längere jagdliche Zwangspause ist seit ein paar Tagen zu Ende und ich habe heute morgen frische Leber von Sau, Rotwild und Reh in der Pfanne gehabt, schmeckt phantastisch.
Wölfe sind für mich bewundernswerte Geschöpfe, genauso wie z.Bsp. Waldameisen, Hirsche oder Bachforellen.
Mit 16 Jahren habe ich meinen ersten Wolf geschossen, dem bisher ein angefahrener vor mittlerweile 35 J. gefolgt ist.
Warum ? Ich war das erste mal bei einem Schulfreund in der Türkei und musste mit erleben, wie Wölfe ganz selbstverständlich mit Zyankali vergiftet wurden. Sie richteten im Winter und im Frühjahr immensen Schaden bei den lebensnotwendigen Weidetieren der Bergbewohner an.
Ich fand es besser, aus einem Rudel dass bereits für Schaden gesorgt hatte, einen Wolf heraus zu schiessen und das Rudel damit nachhaltig zu vergrämen als dass es mit Gift mehr Tote gegeben hätte.

Dass die Schweden die Wölfe bejagen wollen, kann ich zumindest verstehen.
Jäger zu sein, ist in Skandinavien im Gegensatz zu hier völlig normal und in der Gesamtbevölkerung viel selbstverständlicher betrachtet. Die Schweden haben gute Jagdgesetze und hervorragende Wildbiologen.
Ren und Elch sind für die Landbevölkerung ein wichtiger Faktor. Dort spricht Niemand von der Ausrottung der Wölfe, sondern von einer Mengenbegrenzung.
Die Freigabe der Lizenzjagd ist meiner Meinung nach ein unglücklicher Schnellschuss, was in der Zukunft sicher verändert werden wird. Kontrollierte Wolfsjagd kann Sinn machen, fordert aber sehr viel Sachverstand.
Da die Schweden uns schon in der Vergangenheit in jagdlichen Dingen weit voraus waren, indem sie viel früher wildbiologische Erkenntnisse und nicht den Trophäenkult, wie bei uns, zur Grundlage ihrer Jagdgesetze gemacht haben.
Die Schweden haben vorbildliche Nationalparke und haben ein besseres Umweltverhalten als wir. Sie leben auch mehr als wir unmittelbarer mit und von ihren natürlichen Recourcen, wie z.Bsp. Holz, Ren und Elch.
Da finde ich es auch nicht verwerflich, wenn sie Wolf, Bär, Luchs und Vielfrass zwar wieder Raum geben aber nicht um jeden Preis. Wir leben hier in Deutschland oder ihr in Österreich, nicht mehr so unmittelbar mit und von unseren (eigenen) Recourcen. Obwohl wir auch erhebliche naturnahe Flächen haben, gestatten wir hier nicht im Ansatz mit Schweden vergleichbar den Prädatoren eine Wiedereinbürgerung. Ich finde Schweden bei den Schweden gut aufgehoben und freue mich, dass sie von mir kein Eintrittsgeld nehmen.
LG Jürgen


Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.675

12.01.2010 07:11
#20 RE: "Die größten Naturschauspiele der Erde" Antworten

Wie immer in einer Diskussion ist die "inhaltlich - sachliche" Ebene wichtig, aber solange sie sich nicht der emotionalen Motive zur Jagd annimmt, ein Nebenschauplatz. Sie erklärt zB nicht, warum 12000 Jäger 27 Wölfe erlegen wollen, gescheige denn, deren Motivation. Oder, warum mehrere Jäger aus meinem Bekanntenkreis in Afrika Büffel schießen mußten und das als Höhepunkt Ihrer Jagdleidenschaft ansehen.
Für mich hat die Jagd viel mit Emotion zu tun, kein Wunder, wenn auch emotionell diskutiert wird!
Das Töten an sich fasziniert! Die Machtdemonstration schlechthin! ( Wer es nicht glaubt, tue sich einen Blick in die Fernsehprogramme an).Es ist der Bereich, wo Argumente versagen, die ultimative Grenze! Uns Menschen ist es vorbehalten, willkürlich damit umzugehen. Damit müssen wir Verantwortung übernehmen. Wie wir das tun, ist Kultur. Oder Unkultur.
Albert, der Begriff "Gutmensch" ist echt faszinierend. Immer wenn ich ihn lese ( zB in der unsäglichsten aller österreichischen Zeitungen ) spüre ich zwar was unterschwellig aber völlig diffus damit gemeint ist. Als Reaktion darauf das Gegenteil zu finden fällt mir schwer: irgendeine wüste Beschimpfung, sollte dann wohl als Lob aufgefasst werden, oder?
Verständnisvolle Grüße

Wolfgang Hölbling


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