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Angst?
#51 RE: Angst?

achja, noch was: diese besch.... hüftpads behindern beim finki das aussteigen ungemein. viele leute machen die ab, weil sie ihnen auch sonst nix bringen.
eines muss aber klar sein: schimmen gehört zum wildwasserfahren. ich hab keine ahnung, wie oft ich in holibu schon geschwommen bin. auf jeden fall gut dreistellig wird aber mit den jahren seltener....
#52 RE: Angst?

#53 RE: Angst?

Rapids, am Oxtongue River
Fast schon traditionell: bei Regen ein Abstecher an die Falls, nur dass ich mich heute weiter flußabwärts halte und zu Fuß runter geh` zum Fluß.
Tropfnaß und tieforange die Blätter, dazwischen dunkel, fast schwarz Baumstämme und Äste. Zum Geräusch meiner Schritte höre ich bald das Rauschen der Rapids und dann bin ich da, am schwarz - weißen Wasser.
Und bin entsetzt!
Von der Präsenz dieses Ortes, wo alles, alles bedingt, dass es ist wie es ist. Ich muß akzeptieren hier nicht Teil zu sein, Eindringling nur und nicht einmal das und stehe da mit leeren Händen. Jetzt verstehe ich auch, warum jeder Gipfel ein Menschenzeichen tragen muß: weil wir es schwer aushalten, zu sehen was ist – und nur ganz ohne uns ist.
Nach einer kleinen Ewigkeit, komme ich zu mir, zwinge mich aber zu bleiben am Ort, wo ich keine 30m in den Wald hineinsehn kann und das Tosen des Wassers auch das Hören als Kontrollorgan ausschließt. Ich will es aushalten, um nicht völlig unverdient hier zu stehn, um nicht als Gaffer da zu stehn.
Lange.
Und endlich geh ich langsam zurück und habe ich keine Angst mehr, vor Bär und Elch und vor mir selbst.
Ps. Tage später höre ich im Algonquin North Wölfe, die auf mein Heulen antworten. Ich bin vorbereitet und weiß, daß es hier so ist, trotzdem: Das geht durch und durch!

Hallo Wolfgang,
Das hast du sehr schön beschrieben!
Dieses Gefühl des Nichtdazugehörens beim Anblick überwältigender Naturschönheit kommt mir bekannt vor. Wenn ich in diesen Dualismus (ich stehe gegenüber der Welt, die außerhalb meiner selbst ist) hängenbleibe, fühle mich manchmal als Eindringling oder Gaffer. Diese schmerzhafte Trennung zwischen mir und der Welt kann ich aber aufheben indem ich mich vielmehr als einen Zuschauer begreife, der gewissermaßen eingeladen ist, diesem wunderbaren Schauspiel beizuwohnen. Ich bin ja anwesend und nehme diese Schönheit wahr, und diese widerspiegelt sich in meinem Denken, indem ich Begriffe dafür entwickle. Damit verschmelzen die beiden Pole des Dualismus zum Monismus (ich bin Teil der Welt, die sich zugleich außerhalb und innerhalb meiner selbst befindet), denn als Zuschauer bin ich notwendiger Teil des Schauspiels (eine Darbietung ohne Publikum ist keine Darbietung).
Mir reicht es, diese Verbindung in meinem Denken herzustellen. Für manche Mitmenschen bleibt es aber leider nicht dabei, sondern man möchte dies auch für andere Menschen sichtbar machen. Gipfelkreuze, Schnitzereien in Bäumen und andere Zeichen des "I was here" sind Beispiele dafür.
Gruß,
Mark
(sorry, wenn ich thematisch etwas abgleite...)
Moin Wolfgang und Mark
Das sind zwei sehr schöne Beschreibungen von Emfindung mit Nähe zur Angst.
Menschen sind dabei sicher auch beeinflußt von der jeweiligen Distanz des zivilisierten Individuums zur Normalität des Gigantismus der Natur, den ich auch in einem Wassertropfen finde.
Ehrfurcht vor dem Kleinsten lässt mich Gewaltiges leichter erleben und nimmt mir die Angst davor, mich darin zu bewegen. Es entsteht dann bei mir ein gutes Gefühl von Zugehörigkeit, Klarheit dabei über die Winzigkeit meiner eigenen Position hilft sehr.
Durch behutsames Heranführen an die Natur und vermitteln von Wertigkeit und Größe derselben, versuche ich meine Kinder auf den positiven Umgang mit Angst und gewaltiger Empfindung vor zu bereiten.
Gruß Jürgen
und auch sorry von wegen des Abgleitens etc.
Andreas Schürmann
(
gelöscht
)
#56 RE: Angst?

@ Wolfgang
Manchmal finden Worte, Bilder, Stimmungen zusammen und lassen einen für einen kleinen Moment denken man hätte etwas begriffen.
Deine Beschreibung und das Foto, Wolfgang und Marks Monismus, haben bei mir diese Sätze getroffen:
" Ist es der Einklang nicht, der aus dem Busen dringt
_ Und in sein Herz die Welt zurücke schlingt?"
. . .
" Die unbegreiflich hohen Werke
_ Sind herrlich wie am ersten Tag. " Vorspiel und Prolog zu Faust
Vielen Dank dafür.
Gruß
Andreas
schaut auch mal da: bear attacks
und da:wolf attacks
oder mal bei google:wildschweinangriff
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