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Paddel ölen

#2 RE: Paddel ölen

Eingeölt werden sollte so ein Paddel ohnehin erst einmal alle 20Min/halbe Stunde solange das Öl noch feucht ist und am Ende (also nach fünf/sechs "Ölungen") sollte das restliche Öl mit einem Tuch abgewischt werden. Wenn das Öl auf Leinölbasis hergestellt wurde (wie die meisten Holzöle) sollte der Lappen vor dem Wegwerfen gut gewässert werden damit er sich nicht selbst entzündet.
Axel

da muss man gar nix einspannen, aufhängen oder sonst was anstellen, Ölen, trocknen, Ölen etc Du brauchst mehrere Schichten. Ich stell das bei mir an das Bücherregal und auf den Boden, die beide mit Leinöl behandelt sind, wie alles Holz im Haus, neben Shellack.
Ich streiche das Blatt mit Epoxyd 2k mittelhart, Schaft audwärts wird geölt, in Folie eingepackt und in die Sauna mit rein oder auf die Heizung, damit die Leinölmischung gut eindringt.
Moose

#8 RE: Paddel ölen

'Ölen - trocknen lassen - und wieder ölen' kann ich nicht empfehlen - auf die Weise wird das Holz speckig und das Öl trocknet häufig ungerelmäßig dort fest, wo es hin läuft. Wenn das Holz mit dem Öl einige Zeit durch ständiges Nachstreichen feucht gehalten wurde und dann mit dem Lappen abgewischt wird bekommt es eine samtige Oberfläche.
Axel

Ich hab vor Kurzem einen Messergriff in Form geschliffen und dann geölt. Das ist richtig gut geworden, aber natürlich war das nur eine kleine Fläche, nicht zu vergleichen mit einem Paddel. Jedenfalls hab´ ich jetzt begriffen, dass Ölen völlig anders als Lackieren ist und man keine Angst vor dem Berühren haben muss.
Vielen Dank Euch Allen.
In Antwort auf:
'Ölen - trocknen lassen - und wieder ölen' kann ich nicht empfehlen -
da darf ich höflichst widersprechen. Leinöl soll, muss und darf dünn aufgetragen werden - dann antrocknen lassen ca 24-48h, dann mit Lappen zart, und ich meine zart polieren und dann trochnen lassen - was nix anderes bedeutet als an der Sonne und dem Luftsauerstoff oxidieren lassen - und das dauert eigentlich Monate, minimum aber 2 Wochen - leider. Dann kommt nach noch zärterm Zwischenschliff die nächste Leinölschicht. Wenn zu dick aufgetragen und immer neue Schichten auf noch nicht durchgehärtete treffen, dauert die Oxidation ewig. Ich hab da schon mal versucht im Solarium etwas zu beschleunigen, na ja.
Leinöl ist halt ein Stoff der Zeit braucht und wenn man es genau nimmt, ist die Leinölschicht die eigentlich trocknen soll, durchs Paddeln schon wieder weg. Da das aber ein Lebensmittel ist, kann man bedenkenlos seine Paddel beim Essen nebenbei mitölen

Gibt man zum Leinöl chin. Tungöl und Lärchenterpentin(Vorsicht Allergen) geht es schneller.
moose
michael.kramer
(
gelöscht
)
#11 RE: Paddel ölen

Leinöl wird im Bootsbau nass in nass aufgetragen. Den Vorstrich macht man mit einem 1:1-Gemisch aus Terpentinöl und reinem (ungekochtem) Leinöl. Das dringt tief ein und härtet sehr langsam aus. Je nach Intensität (kann immer wieder aufgetragen werden) des Vorstrichs und Holzart können einige Zentimeter Eindringtiefe erreicht werden.
Danach kommt auf etwa 45-50° erhitztes Öl. Satt auftragen, etwa 30 Minuten warten bis alles eingedrungen ist. Solange wiederholen, bis das Öl nach 30 Minuten nicht mehr aufgenommen wird. Nun kann man erstmal Essen gehen und so nach einer oder zwei Stunden kommt als Abschluss ein Leinöl-Firnis drauf. Wer auf Sikkative verzichtet, kocht das reine Leinöl selbst etwa 25 Minuten bei 125-150°. Das Ergebnis heisst Firnis und kann kalt oder warm aufgetragen werden. Nach ein paar Minuten mit einem trockenen Lappen nachreiben, fertig. Es trocknet innerhalb weniger Tage. Firnis mit Sikkativen auch schneller.
Das Verfahren wird deshalb so gemacht: Leinöl besitzt sehr kleine Moleküle, die mit Sauerstoff und Licht zu langen Ketten reagieren. Das Öl wird dadurch hart, bleibt aber elastisch genug um das Holz arbeiten zu lassen. Und es bleibt atmungsaktiv, im Gegensatz zu Lacken. Terpentinöl verbessert die Eindringfähigkeit der Moleküle zwischen die Holzfasern, es verdunstet aber später vollständig wieder. Erhitztes Öl dringt ebenfalls gut ein, aber nicht ganz so gut wie das mit Terpentin verdünnte.
Reines Leinöl reagiert nur sehr langsam mit dem Sauerstoff. Es dauert Wochen, bis der äussere Film vollständig reagiert hat (es hört auf zu kleben). Das Reagieren kann man beschleunigen, wenn man das Öl kocht. Die Moleküle verketten dadurch zu längeren Fäden. Das Ergebnis dringt kaum noch ins Holz ein, bildet aber schnell eine belastbare Schicht auf dem Holz. Werden Sikkative eingemischt (Trocknungsbeschleuniger), verbindet sich die obere Schicht schneller und reagiert auch mit darunterliegendem, noch nicht vernetztem Leinöl.
Das Ergebnis ist eine dauerhafte, wasserfeste Oberfläche. Sie greift sich leider ab, was durch den jährlich wiederholten Auftrag von Firnis leicht behoben wird. Anschleifen ist dazu nicht nötig, kann aber aus kosmetischen Gründen gemacht werden.
Zur Verarbeitung:
Leinöl ist ein Naturprodukt und daher verberblich. Verdorbenes Öl taugt nicht mehr zur Verarbeitung (schmeckt ranzig). Es hält am längsten, wenn man es dunkel, kühl und gasdicht verschlossen lagert. Wenn sich eine Haut obendrauf gebildet hat, diese abnehmen und nicht einrühren!
Ich mache mir in einem Marmeladenglas meine Mischung aus Leinöl und Terpentinöl. Da es einfach nur 1:1 gemischt wird, mache ich immer nur dann welches, wenn ich welches brauche. Für ein Paddel ist ein Marmeladenglas voll schon viel zu viel. Es kann nach der Verwendung monatelang verschlossen und dunkel gelagert werden. Das reine Leinöl erhitze ich zur Verarbeitung nur, wenn es schnell gehen soll. Firnis koche ich meist literweise vorweg und fülle es nach dem Erkalten in Marmeladegläser um. Hält sich ebenfalls lange im Dunkeln. Mit einem Liter selbstgemachtem Firnis dürfte man den Rest seines Lebens jährlich sein Paddel pflegen können. Ich weiss nur nicht, ob es so lange gelagert werden kann

Nach den Zwischenschritten packt man seinen Pinsel am Besten in eine Plastiktüte. Er muss nicht gereinigt werden zum jeweils nächsten Arbeitsschritt. Am Ende reibt man das Werkstück mit einem trockenen Lappen ab. Wenn alles fertig ist, nimmt man den Pinsel in den Lappen und drückt ihn gut aus. Anschliessend den Lappen wässern und ab in die Waschmaschine. Den Pinsel kann man mit Seife auswaschen, bis er sich nicht mehr ölig anfühlt. Pinsel und Lappen können so immer wieder verwendet werden.
man könnte eine "wie mach ichs" Ecke aufmachen
hier noch ein link
Le Tonkinois müsste doch der Stoff für die Innenflächen eines wood canvas canoes sein ?
Zum Lagern kann ich nur soviel sagen, daß ich ewig lagere schon weil ich mir gleich immer 1 Liter Öl (Firma Dick) kaufe und das eben Jahre reicht, es wird zwar schon nach Wochen bitter, scheint sich trotzdem für unsere "primitiven" Zwecke zu eignen. Übrigens auch als Rostschutz für z.B. die Zeltöfen (erstes Wiederanfeuern riecht dann etwas). Eine Flasche hab ich immer draußen, bei Wind Wetter Sonne. Unangenehm riechen täte es nicht. Der Anbruch müßte schon über 6 Jahre alt sein. Als Grundlage für Künstler-Ölfarbe vermutlich ungeeignet, der Axt tut es gut.
Jörg
edit: Aus den Inhaltstoffen des Leinöls wird etwas Blausäure gebildet, daher beschränken manche Länder den Verzehrs auf 20 Gramm pro Tag. Einige Länder habens ganz verboten - nicht dass mich jemand haftbar macht :)
Das verdorbene Leinöl enthält Fermentationsprodukte, die die Holzporen verstopfen und so die Eindringtiefe und die Dampfdurchlässigkeit deutlich verringern. Da man Leinöl wunderbar in der Küche gebrauchen kann, sollte es kein Problem sein, stets frisches Öl zur Hand zu haben
ein Schauntinny aus Sassafras albidum, ungeölt sieht das scheißbillig aus (Spruch ist nicht von mir).
1. Schicht und 2. Schicht Owatrol, politisch bzw ökologisch nicht ganz korrekt, dringt aber tief ein.
3. Schicht Leinöl
dann schon mal Paddeln gehen
Zwischenschliff
Leinöl
Tungöl - da wird es schon schichtbildend
alles recht schnell hintereinander mit abwischen. - Foto ist von hier
Jetzt wieder Leinol und warten
Schleifen mit 1000 (sehr fein, ich weiss)
dann wieder Leinöl und warten
dann auf den Polierbock mit Wachs vor der Tour,
- auf der Tour wisch ich dann mal Ölivenöl drauf, das ist gesund und gut für alles was mir wichtig ist
nach der Tour ist das Wachs meist weg
dann kommt Zwischenschligg - Leinöl
warten
Leinöl etc
Wachs
Tour
etc
sieht aufwendig aus, ist es aber nicht, mach ich abends vor dem Schlafen gehen
moose

(linke Hand gleich Schafthand),so hat vielleicht der eine oder andere schon seine Erfahrungen gemacht.
Gruß Klaus
oder nur Kochöle wie Raps, Oliven und Erdnussöl - edit@ als Pflegeöle während der Fahrt hat man die sowie so dabei und die Polymerisation des Leinöls tief im Holz liegt ja vor.
edit@die waschen alle wieder aus.
walnussöl ist das einzige lebensmittelöl, das oxidierend aushärtet.
die andern auch, nur nicht so schnell und auch nicht so gut - da hilft dann Räuchern.
moose
#17 RE: Paddel ölen

Das Infoblatt ist auch sehr interessant zu lesen. Länge, Breite, Gewicht
und Material, Verwendung wie, wo, wann, warum

Mein Dual Stringer Canoepaddel zB.
Ein Paddel für ruhige Gewässer ohne steinigen Untergrund.
Gruß Klaus
also kann ich schon das Holz meines Bells ein paar Mal mit Owatrol deks Olje D.1 nass in nass einstreichen und am Ende dann nochmal mit Leinöl(-firnis) darüber gehen, ne wa?
Wenn ich das richtig verstehe, ist aber Owatrol nicht ganz ohne, aus ökologischer Perpektive? Gibt das Hautreizungen, ärgert das Fische?

LG und Danke
Hydrophil
Politisch weil ökologisch nicht ganz korrekt. (Hersteller Frankreich) Es enthält, Erdöl (Naphta), Benzin Anteile, technische Öle neben Leinöl und anderen Ölen, sowie Kobaldverbindungen C6-19 Fette Kobaldsalze) als Trockner/ Kriecher. Ist eben ein Kriechöl das tief ins Holz eindringen kann und dadurch dem reinen Leinöl etc überlegen ist. Es ist Hautreizend. Durchgetrocknet besteht für die Gewässer von auf Paddel aufgebrachtes Owatrolöl keine meßbare Gefahr, da ist anderes schlimmer.
Leinöl mit Baumterpentin wäre eine Alternative aus natürlichen Rohstoffen, aber das Terpentin ist auch hoch allergiesierend.
Leinlöl mit dem Trockneröl Tungöl !! (ist giftig "Wolfsmilchgewächs) wäre die Naturvariante, dauert aber länger, wobei Tungöl schneller oxidiert als Leinöl, daher eben Mischung 1/5 Tung 4/5 Leinöl oder 1 zu 7 (Tung ist spröde und pur ungeeignet)
in der Tat bleibt dann noch Walnußöl, welches unter den Speiseölen am schnellsten unter Oxodation in das Lignin des Holzes bindet.
Einmal Owatrol für den Süllrand kann aber nicht schaden
moose
fast alle Sikative sind giftig für Wasserorganismengefährlich weil sie in Gewässern längerfristig ungute Wirkungen haben (Schwermetalle), sind gefährlich für die Fortpflanzung, sensibilisieren durch Hautkontakt und schädigen dein Kind im Mutterleib. Alle guten Farben und Rostschützer die für lange Haltbarkeit einen gutenRuf haben/hatten (Bleimennige) waren giftig. Man könnte fast sagen je giftiger, desto besser die Wirkung.
Alles klar, vielen Dank für die schnelle Antwort! Werde ich so machen, erst Owatrol, dann Leinöl oder Walnuss, letzteres ist ja igendwie leckerer und passt auch besser zum Holz
Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich gar nicht erst Owatrol gekauft, muss ja nicht sein. Irgenwo hatte ich aber gelesen, dass dies besonders gut einziehen soll und der Süllrand hats nötig - aber Fische ärgern will man ja auch nicht unnötigerweise.
Beste Grüße
Hydrophil
entweder Owatrol oder Leinöl etc.
Ich warne davor, erst Owatrol aufzubringen und
dann aus welchem Grund auch immer Lein/Walnußöl
überzustreichen . beruhigt vielleicht das Gewissen
aber für die Wirkung bringt das gar nix.
Owatrol ist meiner Erfahrung nach richtig angewendet,
das beste Mittel zur Behandlung von Holz in/an Booten.
Meine wood canvas Boote sind alle mit Owatrol/Textrol
-Hell behandeltt und der Pflegeaufwand für ein 5,00 m
Boot liegt jährlich bei 2 - 3 Stunden. Mit 200er Stahl-
wolle abschmirgeln, Staurocknen, bootfahren.
Wenn Textrol richtig eingezogen ist, gibt es auch keine
Schädigungen -
Gruß aus der Nordheide
Albert
http://www.absolut-canoe.de
Warnung? Was passiert denn, wenn man die Öle mischt?
Und sollte man Owatrol wg. der Ausführungen hier besser nicht für ein Paddel benutzen (Reizung) sondern da lieber "harmlosere" Öle (Olive, Nuss) verwenden? Oder gilt auch hier: ordentlich einziehen lassen und dann ist alles tutti?
Gruss
Hydrophil
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