Kanu-Tour auf der Böhme (10.08.25)

Gestern 20:36
#1 Kanu-Tour auf der Böhme (10.08.25)
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Hallo zusammen,

das war heute ein "First-Timer", wie es heute genannt wird. Nein, nicht das Solokanadier paddeln ... und auch nicht die Böhme befahren. Nein, heute habe ich zum ersten Mal mein Fahrzeug nach der Paddeltour mit dem Fahrrad nachgeholt.
Aber erstmal zur Böhme-Tour:
Die Böhme hat derzeit relativ konstant den Mindestpegel für Kanadierfahrten. Die Regelung auf der Böhme ist abhängig vom Pegel in Brock, 140 cm mindestens für Kajakfahrten 145 cm mindestens für Kanadierfahrten. Das Warum lasse ich hier wirklich mal weg. Tatsächlich ist die Böhme bei diesem Wasserstand (145 cm heute) gut fahrbar. Ich benutze, wie Ihr vielleicht wisst, kein Ottertail oder ähnliche Paddel mit langem schmalen Blatt. Das wäre bei diesem Wasserstand auch nicht sinnvoll. Mein GRB-Racing-Blade geht sehr gut.
Eine Besonderheit noch:
In der Böhme sind jetzt jede Menge Wasserpflanzen die das ein oder andere Mal ein sauberes Eintauchen oder Ausheben des Blattes erschweren.
Jetzt aber: Ich starte mit Fahrrad im und Boot auf dem Auto (ID 4) um 8:00 Uhr und erreiche das Paddeltourziel so gegen 9 Uhr. Das Fahrrad kann ich auf dem Vereinsgelände des TV Jahn abstellen. Ich hatte auch zuvor schon Kontakt aufgenommen, da ich mein Boot am Ende der Fahrt auf dem Gelände ablegen wollte. Das war nach Rücksprache mit dem Fahrtenleiter kein Problem.
Die Tour starte ich in Dorfmark direkt unterhalb der Mühle. Dort findet sich der örtliche Bootsverleiher mit einer super Einstiegsmöglichkeit. Ich fuhr relativ frech mitten auf den Hof und wurde wirklich freundlich begrüßt. Um die Uhrzeit starten die ersten Gruppen mit Leihbooten, reges treiben war sichtbar. Der Chef dort sah sofort, das ich nicht lange brauche und alleine bin ... da half er noch mit das Boot abzuladen! Sehr freundlich und anerkennende Worte für das sehr leichte Boot. Ein kurzer Tipp wo das Auto bleiben kann und nicht stört, dann ging es los.
Die Böhme verläuft auf diesem Streckenabschnitt bis Walsrode sehr viel im Wald. Direkt nach dem Start eingetaucht in Vegetation auf dem braunen Wasser der Böhme die hier munter fließt. Zuerst noch etwas flach aber stetig tiefer werdend. Schön ist der Schatten den die Bäume spenden, kombiniert mit der Kühle des Wassers ... besser geht es nicht. Das nächste Highlight ist die Böhmeschlucht. Ein Flussabschnitt der für diese Gegend wirklich einen Ausnahme ist. Hier fühle ich mich sehr eingebettet in einer Waldschlucht, hohe Prallhänge, Dicke Bäume am Ufer, nur ein schmaler Streifen des blauen Himmels ist sichtbar. Zusätzlich ist es sehr ruhig, fast schon still. Mit guter Strömung, kleinen Schwällen und reichlich Kurven geht es durch tiefen Wald. Das ein oder andere Baumhinderniss erfordert Aufmerksamkeit und fahrtechnisches Geschick. Das macht aber alles sehr viel Spaß und ist von den Anforderungen her alles etwas leichter und freier zu befahren als die (obere) Örtze.
Die Böhme windet sich weiter und kurz nach einer der vielen Kurven (Rechtskurve) dann eine niedrige Straßenbrücke mit ordentlich kurvigem Schwall (S-Kurve) darunter. Einfach schön!
Vor Fallingbostel merkt man dann doch den Rückstau des Wehres. Bis hierhin fuhr ich zeitweise zusammen mit Paddlern des TV Jahn Walsrode. Sehr schön, eben KEINE Leihbootfahrer.
In Fallingbostel fahre ich links in den Wehrarm ein, an dessen Ende links unter der Straßenbrücke die kurze Umtragemöglichkeit eingerichtet ist. Tisch und Bank laden hier zur Pause ein.
Ab hier fuhr ich dann allein in meinem Tempo. Auch hier fließt die Böhme immer wieder im oder am Wald und das war bei dem Sonnenschein wirklich gut. Ein paar freiere Stücke brachten dann etwas Gegenwind (hab ich in letzter Zeit gefühlt immer!). Die Kurven und der Flußverlauf sind weiter sehr schön und die Strömung macht auch Spaß. Baumhindernisse sind derzeit lange nicht so tricky und häufig wie auf der Örtze oder Oker. Die Strömung wird langsamer, was bedeutet, dass Walsrode nicht mehr weit sein kann. Aber Häuser oder andere Bebauung kann ich nicht wirklich sehen.
Relativ plötzlich unterfahre ich zwei flache Brücken, sehe zur Linken ein Wehr und rechtshaltend dann die Mühle, mein Ziel und das Bootshaus des TV Jahn. Der Steg zum Ausstieg ist super und der Weg zum Vereinsgelände wirklich nicht weit.
Boot ablegen (und anschließen) und dann aufs Rad. Schön war das Paddeln, jetzt das Radfahren! Die Strecke ist sehr gut mit Fahrradwegen versehen und der Gegenwind beim Paddeln ist jetzt Rückenwind. Top! ein weiteres Plus dieser Tour: 21 km Paddeln 13,5 km Radfahren! Fand ich echt cool. Ja ich fahre nicht die Nebenstrecken, aber ich wollte ja auch nach Hause.
Fazit:
Eine sehr schöne und empfehlenswerte Sommertour, besonders wenn die Sonne brennt. Damit Ihr euch die Böhme nicht mit den Leihbootfahrern teilen müsst, ist es ratsam an Wochenenden früh auf dem Fluss zu sein oder Wochentags zu fahren.

Grüße von der Mittelweser

Volker

Solo Canoe: GRB Newman Classic XL; Ashes Solo Day (cedar strip)
Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo, GRB Newman Racing (new)
Tandem Canoe: Wenonah Itasca; Freedom 17.9 Cedar Strip

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