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 CANOE REVIEWS
Günther Schweitzer Offline




Beiträge: 19

01.06.2017 11:17
Kurztest Swift Keewaydin 18.6 Antworten

Als Wolfgang Hölbling vor rund einem halben Jahr bei einem vergnüglichen Abendessen in Wien erzählte, dass er demnächst einen 5,65 Meter langen Kanadier von David Jost in seinem Programm haben werde, bestimmte Skepsis die darauf folgende Fachsimpelei. Vor allem deshalb, weil Swift ein fast ebenso langes Kanu - von John Winters konstruiert - im Programm hatte, die Produktion jedoch, trotz begeisterter Kritiken, wieder einstellte. Ich bin nun mal ein bekennender Winters Fan.
Ende Mai (2017) hatten Eva (meine Frau) und ich anlässlich des 10. AOC Treffens auf dem Faaker See in Kärnten die Gelegenheit den Keewaydin 18.6 gründlich zu testen.

Zur Optik: Der Kanadier sieht unverschämt gut aus. Für mich ist es das schönste Kanu der Keewaydin-Serie.
Eva: Auf den ersten Blick riesig. Auf den zweiten auch…
Erster Eindruck beim Anfassen, Heben des Kanadiers: Er ist sehr leicht. Das getestete Boot wog 22 kg.
Eva: keinerlei Transport-Beschwerden. Auch kein Problem, das Boot aufs Autodach zu wuchten.
Einsteigen: Der Kanadier liegt trotz seiner relativ geringen Wasserlinien-Breite ( 82,6 cm) satt da. Ein sehr sicheres Gefühl stellt sich sofort ein. Stehen auf dem Boot ist kein Problem. Das Kanu zeigt auch keine Tendenz zur Längsverwindung. Das Laminat ist steif genug, was bei Leichtbau-Booten nicht immer der Fall ist.
Eva: Liegt sicher im Wasser, ruhig und stabil.
Sitzen, Knien: Kein Problem, auch für große Füße und lange Beine ist genügend Platz unter bzw. vor den Sitzen vorhanden.
Eva: Sowohl knien funktioniert gut, weil unter dem Sitz ausreichend Platz ist, als auch sitzen, weil das Boot einen hohen Süllrand hat und trotz höheren Schwerpunkts stabil bleibt, auch wenn es nicht voll beladen ist. Um es noch bequemer zu haben, würde ich meinen Bugsitz ein Stück nach hinten versetzen.
Erste Paddelschläge: Beim Beschleunigen aus dem Stand sind ein paar Paddelschläge mit hoher Frequenz angesagt. Aber wenn´s läuft, dann läuft´s. Ohne besonderen Kraftaufwand.
Eva: Sehr flott. Das merken wir, als wir neben anderen Booten herpaddeln.
Kurvenverhalten: Für Eva und mich besonders wichtig, weil wir sehr oft Flüsse fahren, mitunter auch gegen die Strömung. Ein U-turn ist ohne Problem möglich. Mit Lehrbuch-mäßiger Initiation, Aufkanten und entsprechender Bugaktion gelingt das sogar ziemlich gut. Auf dem Seebach (durch den Schilfgürtel), der Kurventeststrecke des Faaker Sees, besteht der Keewaydin 18.6 den Elchtest für Canoes bravourös.
Eva: Und das, obwohl der Schilfkanal relativ schmal ist. Links, rechts, links, alles easy und flott.
Und wie fährt der Keewaydin 18.6 bei Wind? Als Heckpaddler hab ich den Seitenwind gar nicht bemerkt. Wellen - was ist das? Ein besonderer Trimm, um das Canoe auf Kurs zu halten, war nicht notwendig.
Eva: Seitenwind? War da was?
Fazit: Man fühlt sich in der Keewaydin 18.6 sofort zu Hause. Obwohl das ins Geld geht, würde ich die leichteste Variante wählen. Man wird nicht jünger und die Wirbelsäule nicht besser. Demnächst werden wir das Kanu auf einem Fluss ausprobieren - und darüber berichten.


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