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Dieses Thema hat 5 Antworten
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 TOURENBERICHTE
nahanni Offline




Beiträge: 71

16.05.2015 22:33
Schlüssel-Erlebnisse Antworten

Der Plan war einfach: Esthi und ich fahren mit je einem Auto flussabwärts zur Ausbootstelle, lassen meinen Wagen dort und fahren in ihrem zurück zum Start beim Camp. Danach paddeln wir zu siebt den Fluss hinunter und kehren dann alle - inklusive der beiden Schlauchboote und zwei Kajaks - mit meinem Wagen zurück. Genauso, wie wir das schon öfters gemacht haben. Würde doch wohl nicht gerade heute eine Polizei-Kontrolle geben …

Doch dann kam es ein bisschen anders: eine unbeschwerte Paddelfahrt, bis mir eine Minute vor dem Ausbooten einfiel, dass ich den Autoschlüssel im Camp vergessen hatte! Die Frage nach dem Deppen des Tages war damit schon mal geklärt. Dummerweise begann es jetzt auch noch zu nieseln und ein kalter Wind liess uns neben dem verschlossenen Auto frösteln.
Martin, der Canadierfahrer, hatte noch trockene Kleider am Leibe – und Verantwortungsbewusstsein. Er anerbot sich, per Anhalter zum Start zurück zu gehen - oder notfalls zu joggen. Dort würde er den Autoschlüssel holen und ihn in seinem Wagen bringen.
Das hiess für mich: eine weitere Stunde mit meinem schlechten Gewissen im Regen stehen und die vorwurfsvollen Blicke meiner Begleiter auszuhalten.

Pünktlich, gerade als der Regen aufhörte, erschien Martin und brachte den Schlüssel. Er hatte auf halbem Weg eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Immerhin.
Sobald ich meinen Wagen aufschloss, fiel mir etwas Ungewöhnliches auf: das Fenster auf der Beifahrerseite stand offen! Muss mir entgangen sein, als ich hier parkte! Und auch, als wir die ganze Stunde neben dem verschlossenen Wagen froren. Wenn wir das vorher bemerkt hätten, hätte man ganz einfach hineinlangen und den Zweitschlüssel aus der Mittelkonsole nehmen können …! Und wir wären alle schon längst warm geduscht und beim Bier.

Das war aber noch nicht alles! Eine halbe Woche später, Tag der Heimreise. Alles war verpackt und mit viel Mühe im Auto verstaut worden. Zelte, Paddelsachen, Campmaterial usw..
„Wo ist eigentlich der Autoschlüssel?“, will meine Tochter wissen.
„Verdammt! Der war doch jeweils im Zelt. Muss noch dort drin sein!“
Fluchend reisse ich das halbe Gepäck wieder aus dem Wagen und packe das zuunterst liegende Zelt nochmals aus. Kein Autoschlüssel!
Silvy schaut nochmals im Auto nach. „Hier liegt er ja! Auf dem Fahrersitz! Kannst du denn nicht sorgfältig nachschauen?“ Offensichtlich konnte ich nicht.
Schuldbewusst packte ich wieder alles ein.
Wir wollten gerade zum Check-out bei der Camp-Rezeption fahren, da tauchte die nächste Frage auf: „Und wo ist der Kühlschrank-Schlüssel?“ Richtig: auf unserem Stellplatz hatte es einen fest installierten Kühlschrank. Dessen Schlüssel sollten wir jetzt bei der Abreise zurückgeben.
„Scheisse! Der hing doch im anderen Zelt!“
- Gleiches Prozedere nochmals: Obenliegendes Gepäck aus dem Auto, zweites Zelt darunter hervorzerren, auspacken – und tatsächlich, da lag das vermisste Stück! Somit war die Frage nach dem Clown des Tages auch beantwortet. Fast.
Denn nach mehreren hundert Kilometern Autofahrt, schon fast zu Hause, schaute ich mal in meiner Hosentasche nach, was mich die ganze Zeit dort so drückte.
Ihr ahnt es! - Der Kühlschrankschlüssel, den ich vergessen hatte beim Check-out abzugeben …


JoeBee Offline




Beiträge: 92

16.05.2015 23:45
#2 RE: Schlüssel-Erlebnisse Antworten

Schön. 100% nachvollziehbar. So ist Kanusport.

Danke, Nahanni. Ich les' sowas gerne.

Gruß, JoeBee


gleiter Offline




Beiträge: 482

18.05.2015 01:18
#3 RE: Schlüssel-Erlebnisse Antworten

Und die Moral von der Geschicht'?

Zweitschlüssel zum Wagen, an einer auch von aussen zugänglichen Stelle, gut gegen die Unbilden des Wetters geschützt - im Falle des Falles Gold wert. Hat mir mal unendlich geholfen als ich meinen Schlüsselbund in der Firma liegen gelassen hatte...

Und - gerade erst gestern erlebt: Wir klappen den Klappfix zusammen, verstauen alles Zeugs im Wagen, sind abreisebereit - nur, wo, verdammt noch mal, ist eigentlich der Autoschlüssel? Suche am Platz, rund um Zelt und Auto ist ergebnislos, also wird der Schlüssel wohl irgend wo im Wagen sein, vergraben unter dem Gepäck. Die Göttergattin kann aushelfen, hat einen Zweitschlüssel am Bund und wir können nach Hause fahren. Zu Hause das Auto ausräumen - kein Schlüssel. Alldieweil wir das nass abgebaute Zelt sowieso noch aufbauen mußten zum Trocknen, schnell mal in die Tasche gegriffen wo üblicher Weise der Wagenschlüssel liegt - und da war er dann wohl auch!

Letztes Jahr haben wir übrigens den Falter noch mal geöffnet weil ich dachte dass der Schlüssel auch (wieder mal) im Fach vergessen wurde - Fehlanzeige. Der Schlüssel war im Zündschloß...

Du siehst also, Du bist nicht alleine!

Gruß aus dem Wein/4, André.


Spartaner Offline




Beiträge: 1.149

18.05.2015 18:01
#4 RE: Schlüssel-Erlebnisse Antworten

Mein kleines Schlüsselerlebnis hat leider nichts mit Canadierpaddeln zu tun, aber weil es auf dem Rückweg aus dem von euch so geliebten Skandinavien passierte, und dazu noch auf dem Wasser, mag man das entschuldigen. Ich kam von Kopenhagen und wollte unbedingt noch die 15Uhr-Fähre Gedser-Rostock schaffen. Raste also entgegen meiner Manier die dänischen Landstraßen entlang und erreichte auf die letzte Minute das Schiff. Kaum auf Deck, hoben sich die Tore. Ich war erleichtert, schloss in gewohnter Weise mein Autochen ab. Dazu reicht es, die Verriegelung auf "zu" zu stellen, und dann beim Türschließen den Türgriff zu heben - bei mir ist diese Bewegung vollautomatisch und geht sehr leicht von der Hand.
Kaum geschlossen, sah ich bereits das Malheur: der Zündschlüssel steckte noch im Wagen. Tja, was nun? Wie werde ich in Rostock vom Schiff kommen? Verblocke ich gar die Ausfahrt der anderen? Ich sage also beim Bordpersonal bescheid, und die schicken mich erst mal auf Deck. Nach einer ¼ Stunde rufen sie mich aus und übergeben mir den Schlüssel, alles OK, der Wagen nicht zerstört. Sie kennen diesen Fall und haben geschultes Autoknacker-Personal an Bord ;-)

Mir ist es seitdem noch ~8 mal passiert, dass ich den Schlüssel drin stecken lassen habe. Aber heute achte ich bei Reisen drauf, dass möglichst der Zweitschlüssel nicht fern ist und dann auch nicht eingeschlossen im Fahrzeug liegt.

Gruß Michael


Mbiker75 Offline




Beiträge: 131

19.05.2015 05:42
#5 RE: Schlüssel-Erlebnisse Antworten

Finde ich toll!! Aus dem Leben gegriffen! Richtig schön zu lesen!

Da merkt man doch einfach nur wieder, das man nicht der einzige ist, dem so etwas passiert!

Heute, wo jeder nach Perfektion und Unfehlbarkeit strebt!

Danke!!!

;-)


Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.675

19.05.2015 09:50
#6 RE: Schlüssel-Erlebnisse Antworten

Der Einzige? Auf keinen Fall!
Nur bei mir war es immer mein Paddelpartner, der meinen Schlüssel... oder doch nicht?
LGW

http://www.canoebase.at/
http://www.swiftcanoe.eu/

Wolfgang Hölbling


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