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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 711 mal aufgerufen
 TOURENBERICHTE
Mxrtyn Offline



Beiträge: 89

01.08.2011 23:45
Mosel KM 12 bis 20 Antworten

Hallo Paddelvolk,

ich will hier mal sowohl mich als auch meine Hausstrecke vorstellen.

In 49 Jahren hatte ich bisher wenig Berührung mit Booten: Vor'n paar Jahrzehnten bin ich mal ein Wochenende auf der Lahn gapaddelt und später mal eine Tour auf der Ardèche. Ansonsten wohne ich aber so dicht an der Mosel, daß ich fast reinspucken kann, sehe also alles was da so rumschippert, und Canadier sind da kaum dabei. Jetzt hab ich seit kurzem einen Job direckt am gegenüberliegenden Ufer, und was liegt da näher als mit einem Boot rüberzufahren und tägliche 30 km Autofahrt einzusparen (nächste Brücke ist gut 7 km entfernt).

Nachdem ich nichts Gebrauchtes gefunden habe, habe ich mir einen neuen aber günstigen GFK-14er-Canadier zugelegt, mit dem ich jetzt täglich mein eigener Fährmann bin. Im übrigen muß ich mich ja erstmal ans Paddeln herantasten, und da ist das bestimmt nicht das falsche Boot. Meine Hündin Lucy hat auch ihre erste Ängstlichkeit überwunden, wenn wir am Wochenende unterwegs sind.

Am gestrigen Sonntag hab ich dann (wie vor 14 Tagen schonmal) den Wecker auf halb 5 gestellt, um in den ersten Morgenstunden die Ruhe auf dem Wasser (und in der Umgebung) zu genießen. Wie vor 14 Tagen hab ich dann doch wieder verschlafen und es war 9 Uhr, bis ich auf dem Wasser war, wetterbedingt war es aber trotzdem sehr ruhig, denn es war den ganzen Tag grau und kühl und wenig einladend.

Flußauf paddeln geht auf der Mosel ganz gut, denn die Ströhmung ist durch die Staustufen nicht allzu stark. Nur wenn der Gegenwind zu stark dazukommt wird es schwieriger. Wahrscheinlich liegt es ja an meiner (noch) fehlenden Technik, aber wenn ich nicht mehr zurechtkomme, dann nehme ich (wenn auch ungern) ein Doppelpaddel. (Reservepaddel hab ich ja eh dabei, und die beiden Stechpaddel kann man zu einem Doppelpaddel umstecken - mit einer Schnur gesichert, weil ich ja dann keine Reserve mehr hab bei Verlust)

Doppelpaddel im Canadier - ich hör bis hierher schon beim Schreiben einige Stoßseufzer ... Aber stilistische Ästheten könne mir ja nicht helfen, auf dem Wasser muß ich mir selber helfen.

Von Winningen geht es an der Marina mit ca 210 Liegeplätzen für überwiegend Motorboote und Jachten und dem Campingplatz vorbei unter der A61 (Autobahn Koblenz - Trier) durch. Allerdings kommt man nicht näher als 128 Meter heran, so hoch ist die Brücke, deren Bau ich als Kind in Blickweite miterlebte.
Die Weinbergsterrassen an den Steilhängen sehen vom Wasser noch imposanter aus als man sie sonst kennt. Vor kurzem hab ich gesehen, wie von einer ca 20köpfigen Gruppe einer nach dem anderen mit einer Weinbergsbahn rauf und runtergefahren wurde - eine Art von Schneckentempo-Achterbahn, aber mit Wahnsinnspanorama.

Linkerhand, also am rechten Flußufer, kommt als nächstes Dieblich mit einem Paddlersteg. Ich muß das mal genauer nachfragen bei der Verbandsgemeinde/Fremdenverkehrsamt: In einigen Dörfern hier gibt es solche ganz niedrigen Stege, ich glaube, daß die extra für Wanderpaddler angelegt sind - (einschließlich Hinweistafel wie man die Ufer schützen soll ...) wäre ja nicht das Schlechteste, Genaueres dazu werde ich hier nochmal kundtun.
Eine (von mehreren in Dieblich) Gaststätte ist direkt in Blickweite, Dorfladen und Bäckereien an der Hauptstraße, die weiter oberhalb mitten durch das Dorf führt.

Rechterhand Kobern-Gondorf: Hübsches Weindorf mit Gastronomie, Supermarkt (3 Minuten vom Bootssteg). Ein kleiner Abstecher zu Fuß zur Niederburg und Oberburg mit Mathiaskapelle (einfache Gaststätte dort oben) ist auch ganz schön - ca 1 Stunde gemütliches Gehen einplanen, plus eventuelle Pause, man hat ja keine Eile.

Links Niederfell, auch mit Gastronomie, aber ohne Bootssteg, aber an der ehemaligen Fährrampe kann man auch aussetzen, wenn man will.

Rechts Lehmen - kenn ich selber nicht, also ohne Komentar.
Nach Lehmen (noch zum Ort gehörig) kommt die Staustufe mit Schleuse für die Großschiffahrt und extra Bootsschleuse, die aber zZ. gesperrt ist. Die Motorboote schleusen mit den Großschiffen (und müssen da manchmal ganz schön warten), ob die Paddler überhaupt in die große Schleuse dürfen oder umtragen müssen, hab ich noch nicht erkundet - schneller ist das Umtragen allemal, denk ich.

Für die knapp 8 km hab ich ohne besonderen Wind und ohne Hetze, aber kontinuierlich gepaddelt (muß man halt gegen den Strom) (und ohne Doppelpaddel) ca 3 Stunden gebraucht. Nach einer ausgiebigen Pause (nicht an Land, sondern diesmal vor Anker mit Banane, Kaffee, Müsli, von den Wellen schaukeln lassen, Gegend betrachten, Hund kraulen ...) war der Rückweg in ca 2 Stunden geschafft.

Klar: Die Mosel ist Bundeswasserstraße für Großschiffahrt, da kommen schonmal Gefährte von 170 Metern Länge an. Aber die machen ja die wenigsten Wellen und selbst bei Gegenverkehr zweier Schiffe ist für nen Canadier immernoch Platz. Für das Kentern bin ich immer gerüstet (alles wasserdicht, schwimmfähig und zusammengebunden), aber ich glaub schon garnicht mehr dran - muß wohl mal ne Übung machen, mögl. bevor es kalt wird ...

Die Mosel ist hier unten (Untermosel) sicher was ganz anderes als die hier im Forum oft beschriebenen Flüßchen wie die Trene oder (in wilderer Form) Lech oder Ardèche, etc. - aber hier ist es auch schön - und hier bin ich zuhaus.

Ein paar Bilder reiche ich nach (wenn ich mit der Technik klarkomme).

Vielleicht sehen wir uns ja mal auf dem Wasser.

Grüße ....
.......... Martin


P.S.: Vor ca 2 Monaten gab es hier ein gewaltiges Gewitter wie seit 40 Jahren nicht mehr, und innerhalb von 1,5 Stunden sind hier geschätzte 20 LKW-Ladungen an Geröll und Gestein am Haus vorbeigedonnert, wo sonst nur ein wirklich kleines Bächlein fließt. Die 6 bis 8 Meter breite Straßenunterführung wurde einen halben Meter aufgeschüttet, eine etwa 12 m lange Landzunge in die Mosel hinein ist entstanden (unter wasser natürlich viel weiter, bis in die Schifffahrtsrinne hinein, das Wasser- und Schifffahrtsamt hat 2 Kähne voll Material aus der Schifffahrtsrinne ausgebaggert) und unter der Straße hab ich meinen Canadier (täglich im Einsatz) angekettet liegen ...
er wurde erst eine Woche später geliefert ....


Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.675

01.08.2011 23:59
#2 RE: Mosel KM 12 bis 20 Antworten

So ist das Martin,
Du fährst nie zweimal denselben Fluß.
Viel Freude am Wasser, Wolfgang

Wolfgang Hölbling


Sailor ( gelöscht )
Beiträge:

02.08.2011 13:46
#3 RE: Mosel KM 12 bis 20 Antworten

moin moin Martin,

Mosel rauf? Was schätzt Du, wie weit kann man Flußaufwärts kommen?
Hintergrund:
Habe nächstes Jahr vor, die Mosel eventl. kompl. rauf zu paddeln ==> Frankreich und in Frankreich will ich irgendwie zur Rhone = schöne lange Urlaubs-Abenteuer-Tour.

Gruß Ralph


Mxrtyn Offline



Beiträge: 89

02.08.2011 21:14
#4 RE: Mosel KM 12 bis 20 Antworten

Hallo Ralph,

www.water-ways.net/d/info/frankreich/index.php
da gibt es Wasserstraßenkarten von vielen Ländern, und noch eins:
www.binnenschiffahrtswelt.de/wasserstrassenkarte.htm
da gibts die deutschen Bundeswasserstraßen im Überblick

Viel Spaß beim Suchen nach genaueren Karten

Grüße ...
......... Martin


Mxrtyn Offline



Beiträge: 89

02.08.2011 21:26
#5 RE: Mosel KM 12 bis 20 Antworten

Hier hab ich testhalber mal ein Bild:

Angefügte Bilder:
P6110092.JPG  
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Mxrtyn Offline



Beiträge: 89

02.08.2011 22:00
#6 RE: Mosel KM 12 bis 20 Antworten

So, hier sind jetzt noch mehr Bilder von dem Moselabschnitt...

Grüße ....
..........Martin

Angefügte Bilder:
SL731420.JPG   SL731421.JPG   SL731423.JPG   SL731424.JPG   SL731427.JPG   SL731428.JPG   SL731429.JPG   SL731431.JPG   SL731433.JPG   SL731437.JPG   SL731440.JPG   SL731441.JPG  
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