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 TOURENBERICHTE
andreas_saurle Offline




Beiträge: 66

17.06.2009 09:28
Obere Isar im Juni 2009 mit Faltcanadiern Antworten

Servus Paddler,

Wir haben es am letzten Wochenende gewagt (13. - 14.6.09) und sind die obere Isar - trotz Mindestwasserstand am Rissbachdüker - mit unseren Faltcanadiern gefahren. Unsere Boote sind ein Ally Tour 15 (solo) und ein Packcanoe 160 (mit zwei Personen).
Am Samstag war bei Kaiserwetter die Strecke zwischen Krün und Geschiebesperre vor dem Sylvenstein See dran. OK, der Wasserstand war schon etwas niedrig, dafür haben wir festgestellt, dass die Faltcanadier doch die ein oder andere Grundberührung klaglos wegstecken. Lediglich der Ally hat sich an einer Scherbe/Metallstück einen kleinen Kratzer eingefangen.

Das Bachbett der Isar im Bereich zwischen Krün (Wanderparkplatz) und der Einmündung des Rissbachtales ist geprägt durch kleine Schotterkörnung. Es gibt so gut wie keine Bummerl in den kurzen Schwällen. Insgesamt herscht eine zügige Strömung vor. Die Isar ist schmal, es gibt viele engere Kurven und den ein oder anderen umgestürzten Baum, den es zu Umtragen gilt. 2 oder 3mal müssen wir aussteigen, da wir aufsitzen. Das Isartal hier ist ursprünglich und sehr ruhig, lediglich die Autos und Mopeds auf der Mautstraße stören die Ruhe hin und wieder.

Ab Einmündung des Rissbachtales ändert sich die Zusammensetztung des Bachbettes. Jetzt sind die Schwälle seltener, aber dafür länger. Und es gibt deutlich mehr größere Bummerl, die es gekonnt zu umfahren gilt.
Unsere Fahrt beenden wir an der Geschiebesperre vor dem Sylvenstein See. Die Sperre lässt sich nur schlecht umtragen und wir wollen uns eine Seefahrt erparen.

Hier ein paar Impressionen zur oberen Isar:

Ally auf einer Sandbank bei Wallgau


Unser Pakcanoe


Umtragen eines Baumhindernisses


Wo ist den der Bach?


Geschicktes Umfahren eines weiteren Baumhindernisses


Unsere Boote und Ausrüstung am Ende der Tour


Am Sonntag geht es dann vom Sylvenstein See nach Bad Tölz. Hier ist die Isar deutlich breiter und hat genügend Wasser. Gleich die ersten drei Sohlrampen nach dem Einstieg machen extrem Spass. Vorsicht bei der 3. Sohlrampe (rechts der Mitte befahrbar (Stand Juni 2009)): hier liegen zwei Blöcke in der Ausfahrt durch die man mittig hindurch muss. Vorsichtshalber sollten unerfahrene Canadierfahrer die 3. Sohlrampe vorher besichtigen (dazu kurz vor der Sohlrampe rechts anlanden).
Danach wechseln sich ruhige Bereiche und kleine Schwallstrecken munter ab. Es ist Spasspaddeln angesagt!

Lediglich die Umtragung des Wehres Fleck ist mühsam und nervig. Hier fehlt einfach viel zu viel Wasser. Wieso wird eigentlich die Isar renaturiert und eine Mindestwassermenge vorgeschrieben, wenn man in Fleck auf dem Trockenen sitzt?
Wenn man mehr als einen Kilometer getreidelt hat, ist eine ausgedehnte Mittagspause mehr als willkommen!
Die Felsstufe (Katarakt) von Lengries umtragen wir. Von einer Fahrt durch die Felsstufe raten wir eher ab, da die Einfahrt knifflig ist. Mit sehr guter WW-Erfahrung dürfte sie auch für Festboote und Faltcanadier fahrbar sein (wir weden es nächstes Jahr ausprobieren). Vor einer Fahrt unbedingt ansehen!
Vor Bad Tölz (km 204) kommt eine Sohlrampe. Diese ist ganz rechts (!) ohne Probleme fahrbar. In unserem alten DKV-Führer (Stand 2000/01) steht nämlich links fahren und das ist definitiv der falsche Weg, da dort viele Steine liegen. Auch hier ist eine vorherige Besichtigung ratsam.

Schlussbemerkung:
Man kann die obere Isar nur empfehlen. Allerdings ist gute Bootsbeherrschung nötig. Und man sollte auch mit der ein oder anderen Grundberührungen leben können.
Dafür wird man mit einer weitestgehend unberührten Natur- und Flusslandschaft belohnt. Und man fährt fast allein.
Nach dem Sylvenstein See ist bis auf die ersten 3 Sohlrampen die Isar technisch einfacher und es steht Genusspaddeln an. Dafür ist auf dem Bach deutlich mehr Verkehr.

Nachtrag (Hochwasser Ende Juni 2009): Die Isar ist ein sehr dynamischer Fluss. Das Flussbett verändert sich mit jedem Hochwasser. Jetzt ist vor allem mit neuen Baumhindernissen und Baumverhauen zu rechnen!

Immer genügend Wasser unter dem Kiel,
Euer Andreas


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